#29 - Eine mutige Gründung - Marcell Faller, sonoro audio GmbH

Shownotes

Ein Unternehmen zu gründen erfordert viel Mut, Energie und Durchhaltevermögen. Erst recht, wenn es sich um eine Branche handelt, die in Deutschland einen schweren Stand hat. Marcell Faller hat das vor fast 18 Jahren gewagt. Er hatte die Vision von hochwertigen Audiosystemen, die Menschen einfach glücklich machen. Zu einer Zeit, als sich andere Unternehmen der Unterhaltungselektronik aus Deutschland verabschiedeten, gründete er sonoro. Damit war Marcell Faller zunächst schnell sehr erfolgreich - doch dann kam die große Krise. Er stand vor der Frage: Wie geht es mit sonoro weiter? Heute ist das Unternehmen erfolgreicher als je zuvor. Wie hat er das geschafft? Und was war der Schlüssel zum dauerhaften Erfolg? Wir sprechen über Positionierung und die richtige Nische, über schwierige Entscheidungen und Trends im Markt für Unterhaltungselektronik.

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Ein Podcast von Magnecon - Agentur für Leadership-Kommunikation https://www.magnecon.de

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00:00:00: Führungskräfte können und müssen viele Aufgaben delegieren.

00:00:03: Bei einer aber funktioniert das grundsätzlich nicht.

00:00:06: Der öffentliche Auftritt.

00:00:08: Wer in eine Management Position kommt, der merkt ganz schnell, standen bisher vor

00:00:12: allem fachliche Aufgaben im Mittelpunkt der Arbeit, kommen plötzlich Auftritte bei

00:00:16: Events, öffentliche Reden und gar Interviews hinzu.

00:00:19: Und immer öfters müssen Führungskräfte sogar vor die Kamera.

00:00:23: Vielen bereitet das Probleme.

00:00:25: Die gute Nachricht ist, der öffentliche

00:00:27: Auftritt ist ein Handwerk, was wirklich jeder lernen kann.

00:00:32: Darüber spreche ich in dieser Episode mit Nicole Krieger.

00:00:35: Sie ist Moderatorin und ein absoluter Profi in Sachen Auftritt.

00:00:39: Mit ihrer Moderatorenschule

00:00:40: Baden-Württemberg, deren Gründerin und Geschäftsführerin sie ist,

00:00:43: hilft sie Führungskräften, professionell öffentlich aufzutreten.

00:00:48: Wir sprechen über die Notwendigkeit von

00:00:49: Kommunikation und Auftritt, wie man diesen lernen kann.

00:00:52: Und sie gibt ganz konkrete Tipps, was man bei Lampenfieber tun kann.

00:00:56: Viel Spaß! Herzlich willkommen in der Chefetage, der

00:01:00: Podcast über Leadership, Strategie und Unternehmertum.

00:01:04: Dein Gastgeber in dieser Folge ist Leif Neugebohrn.

00:01:14: Ja, moin und herzlich willkommen hier in der Chefetage!

00:01:16: Ich freue mich total, dass ihr heute wieder mit dabei seid.

00:01:18: Ich bin Leif Neugebohrn und wie ihr wisst,

00:01:21: arbeite ich ganz viel mit Führungskräften und zwar im Bereich Kommunikation.

00:01:25: Führungskräfte, ganz gleich welcher Art,

00:01:27: egal ob aus Wirtschaft oder Politik, die haben ja alle eines gemeinsam.

00:01:31: Neben ihren eigentlichen Jobs müssen sie kommunizieren können.

00:01:35: Denn genau das zeichnet ja am Ende eine Führungskraft aus.

00:01:39: Und je höher die Position, desto öfter

00:01:42: kommt auch dieses Kommunizieren in Form von öffentlichen Auftritten,

00:01:45: beispielsweise bei Events und bei Kongressen, aber auch bei Interviews und

00:01:49: natürlich vor der Kamera für Videos, zum Beispiel in den eigenen digitalen Kanälen.

00:01:54: Das aber ist für manche Führungskraft eine echte Herausforderung,

00:01:59: denn es ist einfach nicht so einfach, sich mal eben so vor eine Kamera zu stellen.

00:02:03: Umso spannender und wichtiger ist das Thema also hier für uns in der Chefetage.

00:02:05: Und deshalb freue ich mich unglaublich doll auf unseren heutigen Gast.

00:02:09: Wir haben nämlich heute eine echte Auftrittsexpertin zu Gast.

00:02:13: Sie ist Moderatorin, Speakerin, Trainerin

00:02:15: und steht seit über 20 Jahren vor Publikum und Kameras.

00:02:19: Als Autorin hat sie mehrere Fachbücher über Moderation und Auftritt

00:02:22: geschrieben, als Regisseurin Dokumentarfilme gedreht.

00:02:25: Und ganz wichtig, sie ist selbst auch Unternehmerin und Geschäftsführerin, und

00:02:30: zwar von der Moderatorenschule Baden-Württemberg.

00:02:33: Und damit ist sie der perfekte Gast hier in der Chefetage.

00:02:36: Herzlich willkommen, Nicole Krieger.

00:02:39: Vielen Dank Leif.

00:02:40: Schön, dass ich dabei sein darf.

00:02:42: Ja, ich freue mich wirklich sehr, weil

00:02:43: dieses Thema ist einfach so unfassbar wichtig für Führungskräfte.

00:02:48: Ich erlebe das immer wieder.

00:02:50: Deshalb freue ich mich sehr, mit dir darüber zu sprechen.

00:02:53: Bevor wir anfangen, da muss irgendwie ja jeder durch.

00:02:56: Erzähl doch mal ein kleines bisschen was über dich.

00:02:58: Wer bist du?

00:02:59: Ich habe ja so ein bisschen schon angedeutet in meiner Einleitung.

00:03:02: Aber wer bist du und wie bist du vor allem dahin gekommen, wo du heute bist?

00:03:09: Im Grunde genommen mache ich Menschen fit für ihren Auftritt.

00:03:14: Egal in welcher Lebenslage das ist, sei es

00:03:16: bei einer Präsentation, für eine Moderation oder für einen Auftritt bei

00:03:22: einem Interview oder einer Podiumsdiskussion.

00:03:25: Und wie komme ich dazu?

00:03:26: Ich bin eigentlich von Haus aus Fernsehjournalistin.

00:03:28: Das heißt, ich habe irgendwann mal ein

00:03:30: Fernsehvolontariat in einer Nachrichtenredaktion absolviert.

00:03:34: Das ist schon 25 Jahre her.

00:03:35: Ich habe da auch als Moderatorin

00:03:37: gearbeitet, dann später im Fernsehen als Moderatorin Magazinsendungen moderiert und

00:03:42: bin schon relativ früh auf die Bühne gewechselt.

00:03:45: Auch schon über 20 Jahre ist das her

00:03:48: und ich beschäftige mich im Grunde genommen seitdem mit diesem Thema.

00:03:52: Wie schaffen wir es, wirkungsvoll aufzutreten?

00:03:55: Wie schaffen wir es, unsere Botschaft an die Menschen zu bringen, sodass wir

00:03:59: ihre Herzen berühren, sodass wir sie wirklich bewegen?

00:04:02: Und darum geht es ja.

00:04:03: Darum geht es ja auch für Führungskräfte.

00:04:05: Nicht einfach nur was abzuliefern, sondern

00:04:07: Menschen zu bewegen, Menschen zu motivieren, ihnen zu folgen.

00:04:12: Und das ist mein Lebensinhalt.

00:04:14: Das mache ich hier an der Moderatorin

00:04:16: Schule Baden-Württemberg in Trainings, in Coachings.

00:04:19: Wir begleiten ganz viele Executive für ihre Auftritte und das ist meine Mission.

00:04:26: Befähige Menschen, die Welt besser zu machen.

00:04:29: Und ja, das ist ganz wunderbar.

00:04:32: Klingt unglaublich stark.

00:04:34: War das etwas, was für dich schon immer so

00:04:37: feststand, dass du auch mit Auftritt und Moderation und aber letztlich auch mit

00:04:42: Journalismus was machen wolltest schon schon früher in der Schule?

00:04:45: Oder ist das irgendwann gekommen?

00:04:47: Das war mein Lebenstraum.

00:04:49: Also mein Traumjob war immer Journalistin zu werden.

00:04:52: Jetzt musst du wissen, ich komme ursprünglich aus der früheren DDR.

00:04:57: Als ich zur Schule gegangen bin, war dieser Traum für mich unerreichbar, weil

00:05:02: meine Eltern nicht aus einem politisch korrekten Haushalt waren und so,

00:05:07: dass die Tochter eben Journalismus in der DDR studieren konnte.

00:05:11: Das heißt, das war für mich im Grunde genommen unerreichbar.

00:05:13: Ich habe dann also, ich bin in den Wendewirren aus der Schule gekommen, habe

00:05:18: einen kleinen Umweg gemacht und dann aber immer dem Ziel nach, bin dann eben

00:05:22: Journalistin geworden, habe erst für Zeitungen gearbeitet, auch ein bisschen

00:05:26: fürs Radio und bin dann eben später zum Fernsehen, habe dort ein Volontariat

00:05:29: gemacht und das war eben mein großer Lebenstraum.

00:05:32: Und dann hat sich beim Fernsehen ergeben, dass ich Moderation machen darf.

00:05:37: Und das hat mich so fasziniert, eben auch sichtbar zu sein als Journalistin und

00:05:42: sichtbar mit dem, was ich da recherchiert habe,

00:05:45: sichtbar in Gesprächen zu sein mit Menschen aus der Wirtschaft, mit

00:05:49: Politikern, mit Wissenschaftlern, Expertinnen.

00:05:52: Das war für mich total faszinierend.

00:05:54: Eben dieses Sichtbarwerden mit der eigenen Botschaft bzw.

00:05:58: Mit den eigenen Fragen ja eher als Journalistin.

00:06:01: Und ich bin einfach dabei geblieben.

00:06:02: Ich bin einfach bei der Moderation

00:06:04: geblieben und habe das journalistische Feld verlassen.

00:06:08: Da muss man sich ja irgendwann auch

00:06:09: entscheiden, wenn du für die Wirtschaft arbeitest, wenn du PR machst, musst du

00:06:13: gucken, bin ich noch die unabhängige Journalistin oder wechsle ich die Seiten?

00:06:17: Und ich habe mich einfach entschieden, die

00:06:19: Seiten zu wechseln und im Dienste von Wirtschaft, Wissenschaft, Politik

00:06:24: Trainings zu geben und sie bei ihren kommunikativen Aufgaben zu begleiten.

00:06:28: Und das schließt einfach aus, dass ich nach wie vor als Journalistin arbeite.

00:06:31: Das kenne ich so unfassbar gut, weil ich glaube, ich habe bestimmt zwei Drittel

00:06:35: meiner Schulzeit davon geträumt, Journalist zu werden.

00:06:37: Und ich habe

00:06:38: beispielsweise beim Norddeutschen Rundfunk dann nicht nur die Pflichtpraktika in der

00:06:43: Schule gemacht, sondern auch noch so freiwillig in den Ferien und

00:06:47: habe auch immer beispielsweise was so Auftreten angeht.

00:06:51: Ich habe unglaublich gerne bei irgendwelchen Theaterstücken in der Schule

00:06:55: immer mitgespielt und mir die Hauptrolle versucht zu greifen und so.

00:06:59: Aber Journalismus war tatsächlich ein totaler Traum von mir.

00:07:01: Und dann ist vor circa 20 Jahren das politische Engagement passiert.

00:07:07: So würde ich das mal ausdrücken.

00:07:09: Dann habe ich angefangen, mich ganz stark politisch zu engagieren.

00:07:11: Und ja, dann war das mit Journalismus

00:07:14: letztlich vorbei, weil man kann nicht auf der einen Seite für irgendwelche

00:07:16: Abgeordneten arbeiten und sich in Vorstände von Parteien wählen lassen

00:07:23: und dann noch unabhängig Journalismusu zu machen.

00:07:25: Ja, das ist ja auch ganz wichtig, wenn du

00:07:28: mit Menschen arbeitest, wenn du Menschen begleitest aus Politik und Wirtschaft,

00:07:32: dann gilt ja auch der Vertraulichkeitsgrundsatz.

00:07:35: Das, was du dort erfährst in so einem

00:07:37: Coaching, darf ja niemals auf die andere Seite gelangen.

00:07:40: Und gleichermaßen hast du als Journalist

00:07:43: die Verpflichtung, eben in was investigativ zu arbeiten.

00:07:47: Das heißt, das schließt sich einfach aus.

00:07:48: Wenn du jemanden begleiten willst, musst du einfach nur für ihn auch da sein und

00:07:53: nicht gleichermaßen für die andere Seite arbeiten.

00:07:56: Das ist beispielsweise finde ich gerade mega spannend.

00:07:58: Das ist etwas, was ich

00:08:01: aktuell immer wieder erlebe, weil ich habe in den letzten drei, vier Jahren meinen

00:08:04: Fokus auch noch mal ganz stark verändert, weg von rein politischer Beratung.

00:08:08: Also ich habe davor ganz viel mit

00:08:10: Spitzenpolitikern, mit Parteien gearbeitet und jetzt seit einiger Zeit eben mit

00:08:14: Unternehmern, mit CEOs auch, so wie du ja auch.

00:08:17: Und jetzt fragen mich immer die

00:08:20: vorherigen politischen Leute, die ich so kannte, wie ich das denn kann.

00:08:24: Weil ich müsste denen doch dann immer erklären, wie das politisch zu sein hätte.

00:08:28: Und das ist ja einfach eine vollkommen andere Rolle, die ich da jetzt habe.

00:08:31: Und nein, kann ich nicht, muss ich nicht, will ich auch gar nicht.

00:08:36: Ja.

00:08:37: Eine Frage habe ich noch, die fand ich ganz spannend, weil du sagtest,

00:08:41: dass du schon früher auch diesen Auftritt und so gelebt hast.

00:08:48: Hast du so eine Art Rampensau-Gen?

00:08:51: Überhaupt nicht.

00:08:53: Ich habe überhaupt kein Rampensau-Gen.

00:08:56: Im Grunde genommen bin ich introvertiert.

00:08:58: Und das ist interessant.

00:09:00: Die meisten Leute, die zu mir kommen, mit

00:09:03: denen ich arbeite, die glauben ja, man muss, man muss unglaublich talentiert

00:09:07: sein, unglaublich extrovertiert und unglaublich Rampensau mäßig unterwegs

00:09:12: sein, erfolgreich vor der Kamera oder auf der Bühne vor Menschen sprechen zu können.

00:09:16: Das ist überhaupt nicht so.

00:09:17: Ich glaube, 90% sind Handwerkszeug.

00:09:21: Du kannst als introvertierte Person

00:09:24: genauso gut sprechen wie als extrovertierte Person.

00:09:27: Du musst nur die Gesetzmäßigkeiten kennen.

00:09:30: Und natürlich wird eine

00:09:32: introvertierte Person nicht wie Steve Baumann von Microsoft über die Bühne

00:09:38: hüpfen und schreien, sondern die wird eine andere Form wählen.

00:09:42: Aber die kann eine genauso berührende und

00:09:45: motivierte Form finden, Menschen für sich zu gewinnen.

00:09:49: Und das ist das Geheimnis.

00:09:50: Das Geheimnis ist letztendlich Handwerkszeug.

00:09:52: Und das Geheimnis ist auch, sich selber zu finden.

00:09:55: Wie bin ich eigentlich?

00:09:58: Und was folgt daraus für meinen Auftritt?

00:10:00: Das ist übrigens ein Riesenthema, an dem ich mit Menschen arbeite.

00:10:04: Wie bin ich eigentlich?

00:10:06: Was zeichnet mich aus?

00:10:07: Was sind meine persönlichen Werte?

00:10:10: Weil wenn ich mit jemandem am Auftritt

00:10:11: arbeite, geht es nicht darum, sich zu verbiegen oder sich irgendeine Rolle

00:10:15: überzustülpen, sondern einfach zu gucken, dass ich angemessen

00:10:20: zu meiner Persönlichkeit und der Situation auftreten kann.

00:10:24: Also eine situative

00:10:26: und persönliche Stimmigkeit herzustellen für meinen Auftritt.

00:10:30: Und es ist völlig unabhängig, ob ich introvertiert oder extrovertiert bin.

00:10:34: Jeder findet seine Form.

00:10:37: Wenn du meine Notizen sehen könntest, ich habe mir hier ganz, ganz groß das

00:10:40: Stichwort heimlich introvertiert heute Morgen aufgeschrieben, weil das ist

00:10:45: etwas, was ich immer das Gefühl habe, dass ich das nämlich bin.

00:10:48: Und deshalb finde ich das gerade total spannend, dass du das auch so berichtest.

00:10:51: Also ich bin immer so ein bisschen hin und hergerissen.

00:10:53: Ich weiß gar nicht genau, was ich bin.

00:10:54: Bin ich introvertiert oder extrovertiert?

00:10:56: Weil es gibt ganz, ganz, ganz viele Situationen, in denen ich

00:10:59: mich extrem schwer tue, sogar irgendwie rauszugehen und extrovertiert zu sein.

00:11:04: Also zum Beispiel

00:11:05: so Events, wo man dann rumsteht und Smalltalk machen muss und neue Leute

00:11:09: kennenlernen muss, tue ich mich unglaublich schwer mit.

00:11:12: Aber wenn ich eine Rolle habe, wenn ich genau weiß, was bin ich, wer bin ich,

00:11:16: warum bin ich gerade hier, dann kann ich auf eine Bühne gehen und das

00:11:20: spielt dann gar keine Rolle und ich habe auch echt echt Spaß dran.

00:11:22: Und ich glaube, ich bin manchmal echt so ein bisschen heimlich introvertiert, weil

00:11:25: wenn ich Leuten in meinem Freundeskreis sage, ich sei introvertiert, dann lachen

00:11:29: die mich immer so ein bisschen aus, weil die sagen Kann doch gar nicht sein.

00:11:32: Und das darf auch sein.

00:11:33: Das darf sein, dass du dich schwertust im Kontakt mit fremden Menschen.

00:11:40: Das ist typisch für Introvertierte.

00:11:42: Und gleichzeitig kannst du dir aber eine professionelle Kommunikativität zulegen.

00:11:48: Du kannst dir nämlich überlegen vorab, was ist mein Job hier eigentlich?

00:11:53: Mein Job ist hier beispielsweise

00:11:56: Netzwerken, neue Kontakte machen, ins Gespräch kommen.

00:11:59: Und dann kannst du mit diesem Mindset

00:12:02: und ein bisschen Handwerkszeug wirklich gut ins Gespräch kommen.

00:12:05: Weil zum Beispiel fürs Netzwerken ist eine super Frage Was bringt sie hierher?

00:12:11: Woher kennen sie den Gastgeber?

00:12:14: Was ist der Grund, warum sie bei diesem Event sind?

00:12:16: Wo kommen sie her?

00:12:17: Also so simple Fragen fürs Netzwerken und schon kommst du in den Kontakt.

00:12:23: Du musst ja gar nicht erst mal so viel von dir erzählen.

00:12:26: Es reicht, wenn du für einen kurzen Pitch

00:12:28: natürlich weißt, was du machst und weißt, was du verkaufen willst.

00:12:32: Aber darum geht es erst mal gar nicht.

00:12:34: Beim Netzwerken geht es erst einmal darum,

00:12:37: zuzuhören, dem anderen seine Aufmerksamkeit zu schenken.

00:12:41: Und so entsteht Beziehung.

00:12:44: Erst wenn wir wirklich im Kontakt sind,

00:12:46: durchs Zuhören können wir neue Kontakte knüpfen.

00:12:52: Das war jetzt gar nicht geplant, aber jetzt habe ich schon direkt was gelernt.

00:12:55: Das finde ich großartig.

00:12:56: Ich glaube, da müssen wir fast meine

00:12:57: eigenen Erfolge zu machen, weil das Thema, glaube ich, bewegt...

00:13:00: Das bewegt unglaublich viel, weil ich höre

00:13:01: es immer wieder, dass es vielen Menschen schwerfällt, so diese Situation.

00:13:05: Ich würde aber ganz gerne zurückkommen mal

00:13:07: auf wirklich das Thema Kommunikation und Auftritt von Führungskräften.

00:13:14: Ich erlebe das beispielsweise bei meinen Klienten und Kunden immer wieder, dass sie

00:13:19: eben tatsächlich sagen Ja, habe ich nie gemacht, habe ich nie gelernt.

00:13:24: Und dann gibt es da auch noch so eine

00:13:28: Grundhaltung, die sagt Na ja, mein eigentlicher Job ist ja was anderes.

00:13:33: Mein richtiger Job.

00:13:37: Was sagst du solchen Führungskräften?

00:13:42: Öffentlicher Auftritt und Führungsposition, ist das etwas, was immer

00:13:46: einhergeht oder könnte man sich davor drücken?

00:13:50: Öffentliche Auftritte lassen sich für

00:13:52: Führungskräfte einfach nicht weg delegieren.

00:13:57: Du stehst für dein Produkt oder für dein Unternehmen oder für dein Thema oder für

00:14:02: deine besondere Forschung, wenn du Wissenschaftlerin bist.

00:14:05: Und wer, wenn nicht du, soll das in die Öffentlichkeit bringen?

00:14:11: Du kannst es nicht an jemanden aus der Mitarbeiterschaft delegieren.

00:14:16: Das geht einfach nicht.

00:14:18: Du bist das Gesicht.

00:14:19: Und das ist auch gut so, dass du das Gesicht bist.

00:14:23: Weil Journalistinnen und Journalisten, die

00:14:25: dich für ein Interview anfragen oder Menschen, die dir folgen wollen, wollen ja

00:14:29: ein Gesicht haben, ein Gesicht zum Unternehmen, Gesicht zum Produkt.

00:14:33: Wir wollen nicht irgendwo eine Broschüre oder eine Website lesen.

00:14:35: Wir wollen einem Menschen glauben.

00:14:37: Wir wollen einem Menschen vertrauen.

00:14:39: Und die beste Möglichkeit ist, dass du es selber machst.

00:14:43: Weil es hat einen noch einen weiteren Vorteil.

00:14:45: Du hast die Kontrolle.

00:14:47: Du musst dich nicht darauf verlassen, was irgendwer eine oder zwei Führungsetagen

00:14:51: unter dir da möglicherweise in die Öffentlichkeit bringt, sondern du hast die

00:14:55: Kontrolle, was du sagst und was du machst und wie du dich gibst.

00:15:00: Das kann direkt mit deinem Produkt oder

00:15:03: mit deinem Unternehmen oder deiner Dienstleistung verbunden werden.

00:15:07: Allerdings, öffentliche Auftritte sind Chance und Risiko zugleich.

00:15:15: Chance, weil du natürlich die Möglichkeit

00:15:17: hast, dich und deine Themen bekannt zu machen.

00:15:20: Risiko, du kannst es auch ganz schön

00:15:23: versemmeln, wenn du dich nicht vorbereitest.

00:15:26: Ich sage immer unvorbereitet auftreten ist wie ins Spielcasino gehen.

00:15:31: Kannst Glück haben, musst du aber nicht.

00:15:35: Ja, das erlebt man in der Tat sehr häufig leider.

00:15:39: Das mit der Kontrolle fand ich einen total

00:15:41: spannenden Aspekt, den hatte ich so bisher noch nicht gesehen.

00:15:44: Das werde ich mir mal merken für meine meine Kunden.

00:15:47: Kontrolle behalten, ja, das ist ja

00:15:49: eigentlich etwas, was denen immer wichtig ist.

00:15:50: Ich würde ganz gerne eine Anekdote mal erzählen zu diesem Thema eigentliche

00:15:54: Arbeit und das hat mich mal sehr, sehr überrascht.

00:15:58: Ich habe vor vielen Jahren war ich im Wahlkampfteam für eine Oberbürgermeisterin

00:16:02: einer Großstadt in Nordrhein-Westfalen, also wirklich sehr große Stadt.

00:16:07: Und wir waren ein zwanzigköpfiges Team, was ihren OB Wahlkampf vorbereitet hat.

00:16:14: Und wir waren dann irgendwann in der siebten oder achten Sitzung.

00:16:18: Und wer war noch nie da gewesen?

00:16:20: Die Oberbürgermeisterin.

00:16:22: Die hat einfach noch nie teilgenommen.

00:16:24: Und ihr persönlicher Referent hat das immer versucht und hat dann aber mal in

00:16:29: einer Sitzung sehr frustriert gesagt, daher kommt auch dieser Spruch von mir mit

00:16:32: dieser eigentlichen Arbeit, sie sagt, sie hätte für so etwas keine

00:16:37: Zeit, da wäre ihre eigentliche Arbeit wichtiger.

00:16:41: Und das hat mich damals ganz, ganz stark vor den Kopf gestoßen, weil ich das

00:16:46: überhaupt nicht verstanden habe, weil die nämlich überhaupt nicht begriffen hat,

00:16:49: dass diese öffentliche Kommunikation ja überhaupt der Grund ist, warum sie

00:16:53: überhaupt das, was sie als eigentliche Arbeit empfindet, machen kann.

00:16:58: Weil sonst wird sie einfach nicht gewählt

00:17:00: und dann kann sie so tun, als ob sie OB wäre, aber sie ist es halt nicht mehr.

00:17:05: Und das ist schon, also dieses

00:17:06: Missverständnis, das haben glaube ich ganz viele.

00:17:09: Und ich finde das ja auch ein ganz großes Risiko.

00:17:12: Ich erlebe übrigens gerade im Moment genauso einen Fall.

00:17:15: Ich bereite gerade eine Podiumsdiskussion

00:17:18: vor, die ich in anderthalb Wochen moderieren werde.

00:17:20: Und ein Gast in dieser Podiumsdiskussion ist ein Europabgeordneter.

00:17:25: Ein ganz wichtiger.

00:17:27: Und normalerweise vor Podiumsdiskussionen

00:17:30: schreibe ich meine Gäste an und möchte ein kurzes Vorgespräch mit ihnen führen.

00:17:34: A zum einen, herauszufinden, wie möchten

00:17:36: die gerne angekündigt werden, sodass sie sich wohlfühlen und B einmal kurz die

00:17:41: Themen zu besprechen und die Fragen, die da möglicherweise auf sie zukommen.

00:17:45: Und in aller Regel nehmen die Leute das an

00:17:48: und das ist auch klug, das anzunehmen, damit sie eben wissen, was da auf sie

00:17:52: zukommt und sich perfekt präsentieren können.

00:17:55: Und dieser Europa-Abgeordnete, da schrieb mir das Büro zurück: Ja sorry, keine Zeit.

00:18:00: Also so ähnlich wie bei deiner Oberbürgermeisterin.

00:18:03: Sorry, keine Zeit dafür.

00:18:04: Aber es kommt noch besser.

00:18:06: Ich habe bis heute auf mehrfache Nachfrage

00:18:08: selbst von den Assistenten keine Informationen zu diesem Mann bekommen.

00:18:12: Und ich habe gestern ein letztes Ultimatum gesetzt.

00:18:14: Ich sage so, ihr Lieben, also entweder

00:18:16: kriege ich bis morgen Informationen oder ich arbeite journalistisch.

00:18:22: Und wer clever ist, weiß, was dann passiert.

00:18:26: Denn wenn Journalisten einmal im Netz recherchieren und die Fragen stellen, die

00:18:31: sie stellen möchten, dann kann das schon sehr, sehr kritisch werden für die Person,

00:18:35: weil sie nicht wissen, was auf sie zukommt.

00:18:38: Und das ist genau das, was ich auch Führungskräften mitgeben möchte.

00:18:42: Wenn sie die Chance haben, sich vorzubereiten auf so ein Podium, wenn sie

00:18:47: schon die Chance haben, mit der Moderatorin zu sprechen,

00:18:50: dann nutzen sie die Chance oder eben mit der Journalistin.

00:18:55: Weil sie können so die Kontrolle behalten, sie können so steuern, was da in die

00:19:00: Öffentlichkeit kommt und sie können sich vorbereiten.

00:19:03: Ich würde nie unvorbereitet in ein

00:19:05: Interview oder in einen öffentlichen Auftritt gehen.

00:19:07: Ich bin auch auf diesen Podcast übrigens vorbereitet.

00:19:11: Weil alles, was von mir in der

00:19:13: Öffentlichkeit existiert, das ist doch wirksam.

00:19:17: Damit werde ich doch gesehen und damit werde ich auch bewertet.

00:19:20: Und da möchte ich natürlich, dass das möglichst alles in meinem Sinne ist.

00:19:24: Und das wollen ja Führungskräfte auch.

00:19:26: Deswegen mein Tipp:

00:19:28: Nutzen Sie jede Möglichkeit, sich vorzubereiten und Vorgespräche zu führen.

00:19:34: Ich glaube, das hat ganz viel was auch mit

00:19:36: dem persönlichen Mindset, mit der inneren Haltung, der Grundeinstellung zu tun.

00:19:41: Und ich habe ja nun mit unfassbar vielen Politikerinnen und Politikern

00:19:45: zusammengearbeitet und da erlebe ich halt immer wieder ein

00:19:48: Mindset und das nenne ich einfach mal Selbstüberschätzung.

00:19:51: Und es geht in viele Richtungen, also die eigenen Leistungen selbst zu überschätzen,

00:19:57: aber auch die eigene Position, die eigene Wertigkeit.

00:20:01: Und da kommt ganz schnell so ein: Na ja, die wollen ja was von mir.

00:20:05: Ich will von denen gar nichts.

00:20:06: Ich bin viel wichtiger.

00:20:07: Und jetzt will da so eine Moderatorin mit mir reden.

00:20:10: Und das ist schon häufig leider der Fall.

00:20:14: Und immer wenn ich das in der Wirtschaft gerade sehe, viel, viel weniger im

00:20:17: Übrigen, dann versuche ich denen immer zu sagen: „Ey, ihr wollt doch jetzt bestimmt

00:20:21: nicht so sein wie so ein Testosteron gesteuerter Politiker, oder?

00:20:26: Aber ich habe den Eindruck, das ändert sich auch gerade.

00:20:29: Ich begleite oft Vorstände und Vorständinnen von großen Unternehmen.

00:20:36: Gerade im Moment begleite ich

00:20:39: einen Vorstand eines Pharmaunternehmens und da bemerke ich, dass gerade die

00:20:45: jüngeren Vorstände ein ganz anderes Mindset haben.

00:20:48: Die sind viel reflexiver auch unterwegs.

00:20:51: Die wollen an sich arbeiten.

00:20:55: Wenn man mal so ein bisschen in die

00:20:56: Vergangenheit guckt, hier so alte graue weiße Herren, die dann sagen brauche

00:21:01: ich nicht, Coaching, Training brauche ich nicht.

00:21:03: Ich glaube, die gehören so langsam zur aussterbenden Art.

00:21:08: Ich glaube, dass über mehr Weiblichkeit

00:21:11: und über jüngere Führungskräfte ein anderer Winter in die Chefetagen kommt.

00:21:16: Die wollen an sich arbeiten, die wollen sich entwickeln, die wollen auch andere

00:21:21: Führungskräfte sein, die wollen auch anders führen.

00:21:25: Ja, habe ich auch den Eindruck und das finde ich gerade für mich persönlich eine

00:21:30: ganz große Erholung, weil ich halt so lange mit Politikern zusammengearbeitet

00:21:35: habe, bei denen es tatsächlich nicht der Fall ist.

00:21:37: Vielleicht ist auch der Unterschied, dass

00:21:39: die Leute, mit denen wir beide zu tun haben, natürlich auch gerade die Vorstände

00:21:43: sind, die genau schon diese Erkenntnis haben und uns deshalb ja buchen.

00:21:48: Und in der Politik habe ich häufig den Eindruck gehabt, dass es

00:21:52: ja, da sind es dann nicht die Spitzenpolitiker oder die Vorsitzenden

00:21:57: oder die wer auch immer, die mich buchen, sondern die Gliederungen dadrunter und

00:22:01: die dann unbedingt wollen, dass mit denen gearbeitet wird.

00:22:04: Und dann geht das natürlich schief. Ja, ja.

00:22:08: Und natürlich ist es auch so, dass

00:22:10: Menschen aus der Wirtschaft theoretisch auch mal mehr Druck haben.

00:22:13: Als Politiker haben als Politiker.

00:22:16: Ja, ich bin doch gewählt, was soll jetzt noch schiefgehen?

00:22:20: Und in der Wirtschaft hast du einen anderen Druck.

00:22:23: Du hast Marktbegleiter, du hast andere Dinge, die da zu berücksichtigen sind.

00:22:30: Und da musst du dir einfach mal ein

00:22:32: bisschen Mühe geben mit deinem öffentlichen Auftritt.

00:22:35: Im Übrigen auch die Attitüde “Ich bin gewählt worden, was soll schiefgehen?“

00:22:39: Sondern auch "Ich bin gewählt worden, weil ich so total großartig bin".

00:22:42: Das ist bei vielen leider auch drin.

00:22:44: Naja, nochmal zurück auf die Frage Kommunikation für Führungskräfte.

00:22:51: Warum das so wichtig ist?

00:22:55: Das ist ja tatsächlich einfach etwas, was

00:22:57: für viele im Alltag eine lange keine Rolle gespielt hat.

00:23:01: Dann sind sie plötzlich Führungskraft und

00:23:03: müssen sich eben mit sowas auseinandersetzen

00:23:06: und müssen, wie du gesagt hast, gerade zum Gesicht des Unternehmens werden.

00:23:10: Das ist auch so, wo ich so ein bisschen Platte mit Sprung immer rede.

00:23:13: Leute, was ihr für euer Unternehmen

00:23:15: leisten könntet, wenn ihr auftretet, wenn ihr öffentlich kommuniziert.

00:23:20: Das ist so unglaublich wertvoll, tut es.

00:23:23: Aber Werkzeuge alleine oder jetzt ein

00:23:26: reines Auftrittstraining alleine würde da ja gar nicht helfen.

00:23:30: Da gehört ja sehr, sehr viel mehr dazu.

00:23:32: Also auch die Frage Was erzähle ich eigentlich?

00:23:37: Wer bin ich? Was ist meine Positionierung?

00:23:39: Wie ist da so deine Erfahrung?

00:23:41: Ist es etwas, was Führungskräfte

00:23:45: draufhaben oder müssen sie da ihre Hausaufgaben noch mehr machen?

00:23:51: Führungskräfte müssen definitiv ihre Hausaufgaben machen.

00:23:54: Gleichzeitig finde ich, dass das

00:23:57: eben auch schon beim Mindset anfängt, das haben wir ja schon

00:24:00: besprochen, erst mal die große Richtung zu haben.

00:24:04: Wer bin ich?

00:24:05: Wofür stehe ich?

00:24:06: Und wie möchte ich mich präsentieren?

00:24:08: Das ist schon Teil der Hausaufgaben.

00:24:10: Im zweiten Schritt geht es dann darum zu

00:24:12: sagen Was sind hier eigentlich meine Botschaften?

00:24:15: Wofür steht mein Unternehmen oder meine Institution?

00:24:19: Was sind die Kernbotschaften?

00:24:22: Mit welchen Storys möchte ich in Verbindung gebracht werden?

00:24:27: Und da erlebe ich immer wieder, dass

00:24:29: Führungskräfte gar nicht oder nur sehr, sehr wenig vorbereitet sind.

00:24:35: Und das ist die Kern Hausaufgabe, die ich machen muss,

00:24:38: noch bevor ich einen öffentlichen Auftritt habe oder ein Interview, dass ich mich mal

00:24:43: hinsetze und mich von mir aus mit meinem Leitungsteam darüber im Klaren werde.

00:24:50: Wofür stehen wir eigentlich und was wollen wir eigentlich?

00:24:52: Und was wollen wir kommunizieren?

00:24:54: Dax Unternehmen zum Beispiel haben alle

00:24:59: Kernbotschaften, Kataloge, Fragen und Antworten Kataloge.

00:25:02: Das sind die Guidelines für öffentliche

00:25:05: Auftritte, dass eben alle das Gleiche sagen.

00:25:08: Natürlich gibt es bei einem DAX

00:25:09: Unternehmen den Vorstand, ja den Vorstandsvorsitzenden.

00:25:12: Aber es gibt immer auch noch andere Leute, die in der Öffentlichkeit sprechen, bei

00:25:15: irgendwelchen Fachkonferenzen, bei irgendwelchen Interviews.

00:25:18: Und für diesen Fall gibt es in diesen

00:25:21: großen Unternehmen Kernbotschaften Kataloge.

00:25:24: Und ich finde, jedes kleine Unternehmen

00:25:27: sollte so einen Kernbotschaften-Katalog haben und sollte sich darüber im Klaren

00:25:32: sein, was wir hier veröffentlichen, selbst wenn nur die Chefin oder der Chef spricht.

00:25:38: Ja, vor allem weil Chefin oder Chef wird

00:25:41: ja häufig dann außerhalb von dem direkten Auftritt von Mitarbeitenden unterstützt,

00:25:46: sei es bei Social Media Posts, bei der Beantwortung von Kommentaren, bei der

00:25:51: Verfassung von Pressemitteilungen und viel mehr.

00:25:53: Und dass da so eine rote Linie reinkommt,

00:25:56: also das ist ein super Tipp, den du da hast mit diesem Katalog.

00:26:00: Ich versuche auch immer zu erreichen, dass wir ein echtes Konzept erst mal

00:26:05: ausarbeiten, in dem klar definiert wird, was ist eigentlich unser Narrativ?

00:26:09: Also was ist letztlich die Story, die wir erzählen wollen?

00:26:11: Was sind die Kernbotschaften?

00:26:14: Ja, so wie so eine Art Playbook da draus zu machen, das ist großartig.

00:26:18: Und es gehört auch noch mehr als die reine

00:26:20: Kernbotschaft in so ein Workbook oder Playbook, wie du das nennst.

00:26:24: Du brauchst dazu auch immer aktuelle

00:26:27: Zahlen, Daten, Fakten und du brauchst dazu persönliche Geschichten,

00:26:32: also Geschichten, die du selber erlebt, gehört, gelesen, beobachtet hast.

00:26:38: Also es ist nicht nur die Kernbotschaft, die etwas vermittelt, weil nur die

00:26:42: Kernbotschaft, die muss dir erst mal einer glauben.

00:26:44: Aber damit sie dir jemand glaubt, musst du sie eben untermauern.

00:26:47: Du musst sie untermauern mit glaubwürdigem Material, nämlich Zahlen, Daten, Fakten.

00:26:52: Und die Story sorgt dafür, dass es in die Herzen kommt.

00:26:55: Deswegen du brauchst also komplettes Material, damit du öffentlich auftreten

00:27:00: kannst und öffentlich deine Botschaft gewinnend rüber kriegst.

00:27:04: Das ist eine super Beschreibung.

00:27:06: Es gibt ja diesen golden Circle von Simon Sinnek mit dem...

00:27:11: Mit dem Why. Genau.

00:27:14: Ich wollte von außen kommen, also mit dem Was, mit den Fakten, Daten, Zahlen, dann

00:27:18: dem Wie und dann innendrin dem Kern, dem Why, dem Warum.

00:27:21: Warum mache ich das Ganze?

00:27:23: Und ich habe häufig so Diskussionen,

00:27:26: gerade in der Wirtschaft mit Kunden, die sagen Na ja, das ist total überschätzt.

00:27:29: Und ich glaube, wenn man das so versteht,

00:27:32: wie du das gerade gesagt hast, dass dieses Why in der Mitte zwar extrem wichtig

00:27:36: ist, vorhanden sein muss, aber wir brauchen das Was.

00:27:39: Wir brauchen die Fakten als Beweis am Rand

00:27:42: sozusagen, die das unterstützen und sagen Das stimmt auch, was wir hier erzählen.

00:27:45: Das geht auch genau in die Richtung.

00:27:47: Dann wird das sehr, sehr mächtig.

00:27:49: Du brauchst die Fakten für die

00:27:50: Glaubhaftigkeit, weil unser Gehirn ja immer abgleicht.

00:27:54: Also die Story ist das, was uns zuerst erreicht.

00:27:57: Mit der Story triffst du ins Herz. Das berührt uns.

00:28:00: Und wenn uns eine Story tief berührt, dann folgen wir deiner Idee, deinem Gedanken.

00:28:05: Aber dann gibt es immer noch den Kontrollmechanismus im Gehirn und der

00:28:10: checkt Na stimmt das, was der mir hier gerade erzählt?

00:28:13: Und dieser Kontrollmechanismus, der braucht Futter.

00:28:16: Und das sind eben Zahlen, Daten, Fakten.

00:28:18: Und wenn du das komplett hast, ja, dann

00:28:21: kannst du sehr, sehr sicher sein, dass deine Botschaft auch ankommt.

00:28:25: Ich habe gerade ein Unternehmen als Kunden, wo wir tatsächlich

00:28:29: ein ganz großes Storytelling-Konzept zusammen ausarbeiten.

00:28:34: Und jetzt wollte ich solche Zahlen, Daten,

00:28:37: Fakten und die hatten sie dann gar nicht vorliegen und die sind jetzt seit, ich

00:28:40: glaube zwei Monaten dabei, mal so grundlegende, so wie viel Projekte hatten

00:28:45: wir eigentlich, mal zu untermauern, wie viel Erfahrung sie haben.

00:28:50: Man kann immer erzählen, wir haben umfangreichste Erfahrungen.

00:28:53: Aber noch mal zu sagen, wie viel haben wir eigentlich schon gemacht?

00:28:55: Was haben wir in dem Bereich erreicht?

00:28:56: Was haben wir getan?

00:28:57: Liegt alles nicht vor, wird jetzt ausgearbeitet gerade.

00:29:00: Ja, wenn so was also öfters

00:29:03: bekannt wäre, dass es das nötig ist, dann wäre es viel einfacher.

00:29:08: Es müssen auch nicht immer Zahlen aus dem eigenen Haus sein.

00:29:10: Das ist ganz interessant.

00:29:12: Also wenn du zum Beispiel, du willst zum

00:29:15: Beispiel das Thema, nehmen wir mal heute das Thema E-Mobilität.

00:29:20: Ja, du möchtest das Thema E-Mobilität pushen.

00:29:23: Dann habe ich heute Morgen in den Nachrichten gehört im

00:29:28: Deutschlandfunk, dass dieses Jahr schon 13.000 E-Ladesäulen gebaut wurden und dass

00:29:34: es ab sofort seit heute eine Förderung von Solar-Strom betriebenen E-Ladesäulen gibt.

00:29:41: Ja, das sind Fakten und das müssen nicht die Fakten aus der eigenen Firma sein.

00:29:46: Das sind generelle Fakten.

00:29:48: Fakten gibt es immer auch in den Nachrichten.

00:29:50: Und wenn ich jetzt in der Firma keine Fakten habe oder vielleicht auch keine

00:29:54: Fakten veröffentlichen möchte, weil der Wettbewerber zuhören könnte, dann gucke

00:29:59: ich eben, was gibt es für generelle Fakten zum Thema?

00:30:02: Was gibt es für generelle Zahlen, die meinem Thema Bedeutung verleihen können?

00:30:08: Das kann ich recherchieren in den Medien.

00:30:11: Übrigens das mit dem Wettbewerber, der dann zuhören könnte, ist auch

00:30:15: ein wunderschönes Thema, wo ich immer wieder diskutieren muss,

00:30:19: wenn es darum geht, wie stark kommunizieren wir eigentlich?

00:30:22: Und die Alternative kann ja nicht sein,

00:30:23: dass man nicht kommuniziert, weil dann kann man sich auch gleich verstecken.

00:30:28: Ich würde ganz gerne einmal ein kleines bisschen konkreter werden.

00:30:33: Und ich habe gerade so einen Klienten vor

00:30:36: mir im Blick, der ganz frisch Geschäftsführer wird, der

00:30:41: plötzlich mit der Situation konfrontiert ist.

00:30:45: Er muss auftreten.

00:30:46: Er kann gar nicht mehr anders.

00:30:48: Er muss plötzlich Videos drehen.

00:30:51: Demnächst kommen die ersten Auftritte bei irgendwelchen Events als Speaker.

00:30:56: Er kommt dann nicht mehr drum rum.

00:30:58: Und das Ganze macht ihm nicht nur Sorgen, sondern auch sichtbar Probleme.

00:31:03: Was würdest du so jemandem raten?

00:31:07: Ich würde ihm ein Auftrittstraining empfehlen.

00:31:11: Was macht man da in einem solchen Auftrittstraining?

00:31:16: Ja, das ist natürlich komplexer, als ich es hier darstellen kann.

00:31:23: Weil ich würde erst einmal mit diesem

00:31:25: Menschen sprechen, was genau sein Problem ist.

00:31:29: Ist die Sinnfrage geklärt?

00:31:33: Oder hat er wirklich Lampenfieber?

00:31:36: Oder weiß er nicht, was er sagen soll?

00:31:38: Oder fällt ihm das Sprechen schwer?

00:31:40: Es gibt viele Berufe,

00:31:43: die sehr stark kognitiv arbeiten, Programmierer, die Schwierigkeiten haben,

00:31:51: das auszudrücken, was sie eigentlich sagen wollen, was im Kopf ist.

00:31:56: Und je nachdem, wie die Diagnose

00:31:59: ausfällt, würde ich dann mit diesem Klienten arbeiten.

00:32:02: Also wahrscheinlich würden wir als allererstes an der Sinnfrage arbeiten.

00:32:06: Das muss geklärt sein.

00:32:07: Das ist für mich 50%, also wenn nicht klar ist, warum trete ich eigentlich auf?

00:32:11: Was ist hier mein Sinn in der Sache, die ich tue, dann macht es gar keinen Sinn.

00:32:16: Da kannst du gar nicht so viel Handwerkszeug kannst du dem gar nicht an

00:32:20: die Hand geben, dass der das trotzdem gut hinkriegt.

00:32:22: Also das ist wirklich das erste, die

00:32:24: Sinnfrage klären und die innere Haltung zum Auftritt.

00:32:28: Und dann gucken wir einfach mal.

00:32:30: Wir gucken eben, ob wir Sprechen üben müssen.

00:32:33: Wir gucken, ob wir Storytelling üben müssen.

00:32:35: Wir schauen, was die Stimme macht und

00:32:38: möglicherweise hat die Person Lampenfieber.

00:32:40: Dann gucken wir, dass wir Strategien für

00:32:43: diese individuelle Person finden, weil das ist auch bei jedem anders.

00:32:50: Der Mensch, den ich gerade im Blick habe,

00:32:52: Du Leif, ich habe dieses Talent einfach nicht.

00:32:57: Ist das ein Talent, was man da braucht?

00:32:59: Ich finde, Talent ist komplett überschätzt.

00:33:03: Und das wissen wir auch aus der Talent Forschung.

00:33:08: Willi M. Stern beispielsweise hat vor über 100

00:33:11: Jahren schon gesagt, Talent ist nur die Anlage der Möglichkeiten.

00:33:15: Das ist, wie wenn du ein bisschen was im Körbchen hast und du kannst es entwickeln.

00:33:21: Ja, und genau das sehe ich auch bei großartigen Rednerinnen und Rednern.

00:33:27: Die haben alle hart an sich gearbeitet.

00:33:28: Schau dir mal Barac Obama an.

00:33:30: Meinst du, der war schon immer so ein großartiger Redner?

00:33:33: Der hat wahnsinnig lange an sich gearbeitet.

00:33:36: Das ist bekannt, als der Abgeordnete war,

00:33:39: hat er politische Stadtführungen gemacht und hat geguckt, wie er wirkt auf andere.

00:33:44: Das ist doch total interessant.

00:33:45: Der hat also über Jahre an sich gearbeitet.

00:33:49: Und wenn ich mir hierzulande manche

00:33:51: Politikerinnen und Politiker angucke, die haben auch über Jahre gearbeitet.

00:33:55: Nicht immer ist das Ergebnis sensationell.

00:33:57: Also beispielsweise Frau Merkel.

00:33:59: Frau Merkel hat wahnsinnig lange an sich gearbeitet.

00:34:04: Aber ja, also immerhin ist die Merkel-Rautte geblieben.

00:34:10: Das hat sie auch von einem Trainer.

00:34:12: Ja, es ist auch unglaubliche

00:34:14: Veränderungen, wenn man sich mal anschaut, wie sie in den 90ern aufgetreten ist.

00:34:18: Natürlich ist es Erfahrung, klar.

00:34:20: Erfahrung, die kommt mit der Zeit, aber viel ist auch Handwerk bei ihr gewesen.

00:34:24: Vielleicht die Frage nach der Zeit, wenn

00:34:27: man jetzt anfängt, wenn

00:34:29: man plötzlich Geschäftsführer wird, manche Sachen kommen ja auch überraschend.

00:34:34: Was würdest du sagen, so Pi mal Daumen, wie lange dauert es, bis wenn jemand

00:34:37: richtig arbeitet, bis sich wirklich Ergebnisse abzeichnen?

00:34:42: Das kommt eben darauf an, wie viel du im Körbchen hast.

00:34:45: Also die 10.000 Stunden Regel, die

00:34:50: Enderskir Erickson mal aufgestellt hat, die hat er ja selber widerrufen.

00:34:54: Das ist Quatsch, dass du nur 10.000

00:34:55: Stunden an dir arbeiten musst und dann wirst du schon gut.

00:34:58: Das hängt von den individuellen Talenten ab.

00:35:01: Also wenn du viel mitbringst, kannst du

00:35:03: innerhalb von kürzester Zeit ein sehr, sehr gutes Ergebnis erzielen.

00:35:08: Wenn du aber eher weniger mitbringst und

00:35:11: sogar keine Auftrittserfahrung hast und auch ein bisschen unsicher bist und nicht

00:35:15: so recht weißt, wie du das machen sollst mit der Kamera oder mit deinem Publikum,

00:35:19: dann kann das schon sein, dass das länger dauert.

00:35:22: Meine Erfahrung ist, dass die Führungskräfte, die ich über mindestens

00:35:27: ein Jahr begleite, den besten Erfolg haben.

00:35:30: Also ein Training bringt schon ein bisschen was, bringt ein

00:35:34: bisschen Bewusstsein, aber bringt keine Entwicklung.

00:35:36: Das muss man einfach sehen.

00:35:38: Wenn du Entwicklung haben willst, dann

00:35:40: musst du wirklich mehrere Touchpoints haben.

00:35:43: Du musst immer wieder miteinander arbeiten, reflektieren.

00:35:47: So arbeite ich zum Beispiel, dass ich Führungskräfte, die ich über ein Jahr oder

00:35:51: länger begleite, dass wir dann an einem konkreten Projekt arbeiten.

00:35:55: Dann schauen wir uns eine Videoaufzeichnung an.

00:35:58: Ich sage denen, schneide unbedingt den Auftritt mit, egal in welcher Qualität.

00:36:03: Ich muss ja nur sehen, wie der Auftritt ist.

00:36:05: Und dann gucken wir uns den Auftritt an,

00:36:08: reflektieren und schauen, was die Person beim nächsten Mal besser machen kann.

00:36:11: Und wenn du das über ein Jahr machst,

00:36:14: immer im vier bis sechs Wochen Rhythmus, dann siehst du eine Wahnsinnsentwicklung.

00:36:18: Ist auch wieder eine Frage des Mindsets,

00:36:21: also der Bedeutung, die man so was zumisst.

00:36:24: Weil ich glaube, niemand würde von einem

00:36:26: Ingenieur erwarten, dass er nach einem Tag Uni alles kann.

00:36:30: Niemand würde von einem Handwerker das erwarten oder von einem Arzt gar.

00:36:36: Aber bei Kommunikation habe ich häufig so

00:36:38: den Eindruck, da hofft jeder, man kann irgendwie so dieses,

00:36:41: wo man einmal so einen Schalter, wo man schnipst und dann ist alles perfekt.

00:36:45: Und das ist ja, das muss ja so ganz schnell gehen.

00:36:49: Aber dass es etwas ist, wo man ganz lange dran arbeiten muss, das haben.

00:36:52: Viele nicht verstanden. Das Bewusstsein

00:36:55: ist bei vielen nicht vorhanden, dass das wirklich eine langfristige Entwicklung

00:36:59: ist, weil die meisten Leute denken Na ja, im Alltag klappt es doch auch.

00:37:03: Ich habe ja Freunde und ich habe eine Partnerin oder einen Partner.

00:37:06: Also kann ich kommunizieren.

00:37:08: Aber so einfach ist es natürlich nicht,

00:37:10: weil ich kommuniziere ja als Chefin oder Chef eben konkrete Botschaften.

00:37:16: Ich möchte ja mein Unternehmen oder meine

00:37:19: Institution im besten Licht dastehen sehen.

00:37:22: Und ich erlebe es immer wieder, dass Führungskräfte dann sagen Ja, das kostet

00:37:28: so viel Zeit und es kostet ja auch noch so viel Geld, so ein Training zu machen.

00:37:32: Und dann sage ich immer Hm,

00:37:34: das ist richtig, dass das teuer ist, zeitlich und finanziell.

00:37:40: Ich frage Sie aber mal, wie teuer wird es denn, wenn Sie nicht gut kommunizieren?

00:37:45: Was kostet es Sie, wenn Sie ein Interview versauen?

00:37:52: Oh ja.

00:37:53: Das hat schon manche Unternehmen richtig was gekostet.

00:37:57: Und gerade wenn wir jetzt zum Beispiel über Krisenkommunikation reden.

00:38:03: Das kann richtig teuer werden. Ja.

00:38:07: Wenn ich in der Krise nicht richtig kommuniziere.

00:38:11: Und darauf muss ich übrigens als Chefin oder Chef auch vorbereitet sein.

00:38:15: Ich muss nicht nur vorbereitet sein auf

00:38:17: die Auftritte, die ich planen kann, sondern ich muss auch vorbereitet sein auf

00:38:21: die Dinge, die da plötzlich über Nacht auf mich zukommen.

00:38:27: Und dann sollte man nicht nur handwerklich vorbereitet sein, sondern sich auch ein

00:38:31: gewisses Standing bereits erarbeitet haben.

00:38:34: Ich denke gerade an ein Unternehmen, mit dem wir mal gesprochen haben.

00:38:39: Ich mache das jetzt mal sehr vage.

00:38:41: Die haben tatsächlich von heute auf morgen

00:38:44: einen riesigen Krisenkommunikationsfall gehabt, dass auch

00:38:47: das halbe Internet in einem Shitstorm über sie hergezogen ist.

00:38:52: Und da hat dann der Geschäftsführer mit einem Posting bei

00:38:57: LinkedIn geantwortet, wo er die Community des Unternehmens angesprochen hat.

00:39:03: Und ich habe nur gedacht: Von welcher Community sprichst du?

00:39:07: Ihr habt noch nie was gemacht.

00:39:08: Ihr habt immer nur rausgesendet

00:39:10: irgendwelche Werbebotschaften, sonst habt ihr nie was getan.

00:39:12: Und dich persönlich kennt auch kein Mensch.

00:39:14: Von welcher Community sprichst du?

00:39:16: Das sind Sachen, die muss man vorbereiten.

00:39:18: Nur wenn man das Standing hat, nur wenn

00:39:20: man die Community hat und dann das Handwerk, dann kann man in der

00:39:23: Krisenkommunikation auch richtig was reißen.

00:39:24: Ja, unbedingt.

00:39:27: Ganz zum Schluss.

00:39:29: Was würdest du ganz konkret

00:39:32: einer Führungskraft raten, die morgen einen großen Auftritt hat,

00:39:37: auf einer Bühne stehen muss und heute vor Lampenfieber fast zergeht?

00:39:42: Gibt es so zwei, drei Tricks, irgendwelche Kniffe, die sie anwenden kann,

00:39:48: dass es irgendwie wenigstens ein bisschen besser wird?

00:39:51: Ich habe drei Tipps für dich mitgebracht in drei Stufen.

00:39:55: Am Tag vorher kann diese Führungskraft mentales Training machen.

00:40:00: Das ist übrigens wissenschaftlich evaluiert.

00:40:04: Wenn du dir Anstrebungsziele visualisiert, dann wirst du ruhiger.

00:40:10: Der Stress geht runter und du wirst besser performen.

00:40:14: Also stell dir ein Zielfoto vor.

00:40:17: Was ist die Situation, die du erreichen möchtest?

00:40:21: Und dann visualisiere sie dir.

00:40:23: Visualisiere sie dir bestenfalls über alle Sinnes-Kanäle.

00:40:27: Also was hörst du, was siehst du, was riechst du, was schmeckt und so weiter.

00:40:29: Und diese Visualisierungsübung, dieses

00:40:33: mentale Training kann deinen Kopf, deine Gedanken auf positive Emotionen

00:40:40: umprogrammieren und kann dafür sorgen, dass du am Ende auch gut performst.

00:40:45: Am Tag selber.

00:40:46: Die Nacht ist überstanden und die

00:40:48: Führungskraft hat einigermaßen ein paar Stunden geschlafen.

00:40:52: Und am Tag selber ist sie nach wie vor aufgeregt.

00:40:56: Weiter mentales Training machen, also weiter dranbleiben vom Mindset.

00:41:00: Und jetzt bitte ans Atmen denken.

00:41:02: Menschen, die Lampenfieber haben, die

00:41:04: atmen ganz oft sehr weit oben im Brustbereich.

00:41:07: Und hier ist es wichtig, tief in den Bauch zu atmen.

00:41:10: Und dabei kann man auch seufzen, also wenn

00:41:12: niemand zuhört, im Büro, im Klo oder irgendwo hinter der Bühne.

00:41:16: Einfach laut seufzen.

00:41:17: Dieses Seufzen bringt den Atem ganz tief.

00:41:21: Und gleichermaßen ist dieses Seufzen

00:41:23: übrigens auch ein super Training für die Stimme.

00:41:26: Also Atmen, darauf achten, dass der Atem tief fließt.

00:41:30: Und der dritte Tipp, das geht wunderbar währenddessen, also wenn die Führungskraft

00:41:35: auf die Bühne geht und das Gefühl hat Oh Gott, mein Herz rutscht in die Hose, mein

00:41:40: Mund ist ganz trocken, dann zu versuchen, Beziehung aufzubauen mit dem Publikum.

00:41:47: Beziehungsaufbau ist der beste

00:41:49: Lampenfieber Killer, weil du nämlich, wenn du mit Menschen in

00:41:53: einer Beziehung bist, nicht diese irrationale Angst hast, die könnten dich

00:41:58: negativ bewerten, weil das ist nämlich im Grunde genommen Lampenfieber.

00:42:02: Lampenfieber ist die Angst vor sozial negativer Bewertung.

00:42:07: Und die schalten wir aus, wenn wir mit den Menschen in Kontakt sind.

00:42:11: Und das geht zum Beispiel in einer

00:42:13: Präsentation, indem du eine konkrete Frage ans Publikum stellst.

00:42:18: Gib dir mal ein Beispiel.

00:42:20: Du fragst, geben Sie mir mal ein

00:42:22: Handzeichen, wer hat dieses oder jenes schon erlebt?

00:42:26: Und wenn das Publikum die Hand hebt, dann weiß unbewusst dein Gehirn Ach

00:42:32: Mensch, die sind ja total nett, die machen ja mit.

00:42:35: Und das ist Beziehungsaufbau.

00:42:37: Oder du fragst die Leute Wie geht es ihnen?

00:42:39: Wie ist die Stimmung hier?

00:42:40: Und wenn sie applausieren, dann weißt du

00:42:43: Hey, sie sind guter Stimmung und sie reagieren auf mich.

00:42:46: Das ist Beziehungsaufbau.

00:42:47: Das ist für mich die dritte Stufe.

00:42:49: Also Mindset, Atmen, Beziehungsaufbau.

00:42:53: Ganz großartig.

00:42:55: Ich habe in ein paar Tagen großen Auftritt in Wien.

00:42:57: Ich versuche es mal ein bisschen zu berücksichtigen.

00:42:59: Mein Lampenfieber ist immer so lala, aber

00:43:01: es ist da und das werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren.

00:43:04: Vielen, vielen lieben Dank.

00:43:07: Nicole, ich danke dir sehr, dass du da warst.

00:43:10: Ich fand das unglaublich spannend, mit dir darüber zu sprechen.

00:43:14: Man merkt, wie du für dieses Thema brennst, wie enthusiastisch du dabei bist.

00:43:19: Das fand ich total beeindruckend.

00:43:22: Vielen lieben Dank. Sehr gerne.

00:43:24: Hat mich sehr gefreut.

00:43:26: Wenn es euch da draußen auch gefallen hat,

00:43:29: dann schreibt uns, lasst uns ein Like da, wo ihr könnt.

00:43:33: Abonniert meinen Kanal, dann seid ihr nämlich auch beim nächsten Mal wieder da.

00:43:36: Und wenn ihr eine Frage habt, dann könnt ihr euch total gerne melden.

00:43:40: Die Kontaktdaten findet ihr in den

00:43:42: Shownotes per E-Mail, per WhatsApp, ganz wie ihr mögt.

00:43:45: Und ja, wie gesagt, auf jeden Fall abonnieren.

00:43:49: Dann hören wir uns ganz bald wieder und da freue ich mich schon drauf.

00:43:52: Bis dahin. Tschüss.

00:43:54: Ja, tschüss.