Über Spirituosen und Innovationen als Tradition: Oliver Schwegmann, CEO Berentzen-Gruppe - 84
Shownotes
Der Getränkemarkt steht vor einem enormen Wandel. Sinkender Alkoholkonsum, steigende Gesundheitsansprüche und wirtschaftliche Unsicherheit beeinflussen die gesamte Branche. Doch wie führt man als CEO ein Traditionsunternehmen durch diese Transformation?
Darüber spreche ich mit Oliver Schwegmann, dem CEO der börsennotierten Berentzen-Gruppe. Berentzen ist seit 266 Jahren im Geschäft und wurde durch Klassiker wie den Apfelkorn bekannt. Heute ist das Portfolio breit aufgestellt von Spirituosen bis zu alkoholfreien Marken wie Mio Mio.
Wir sprechen über die strategische Rolle nicht-alkoholischer Produkte, die Verankerung von Innovationen in einer traditionsreichen Marke und die Unterschiede zwischen Mittelstand und börsennotierter AG. Wir sprechen auch über die Frage, warum reine „0 %“-Kopien selten funktionieren und wie stattdessen neue Getränkekategorien entstehen können.
Wie gelingt der Spagat zwischen Traditionen und Innovationen? Welche Verantwortung trägt ein Unternehmen im Umgang mit Alkohol und wie lässt sich kluge Regulierung von überflüssiger Bürokratie trennen? Und wie kann man in einem von Unsicherheit geprägten Markt mutig investieren, ohne die eigene DNA zu verlieren?
Über den Podcast Chefetage
In meinem Podcast Chefetage spreche ich mit Führungspersönlichkeiten und Unternehmern über ihre Karrierewege, persönlichen Erfahrungen, ihr Mindset, ihr Führungsverständnis und die Herausforderungen ihrer Branche. Du bekommst Impulse, wie Leadership und Unternehmertum heute funktionieren – authentisch, inspirierend und ganz praktisch.
Ich bin Leif Neugebohrn und unterstütze Führungskräfte und Unternehmer mit meiner Agentur Magnecon dabei, sich klar zu positionieren – mit einer starken Strategie, klarer Kommunikation und wirkungsvollem Leadership.
Hast du Fragen oder Anregungen? Schreib mir! kontakt@magnecon.de
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Ein Podcast von Magnecon – Agentur für Personal Branding, Executive Positioning & Corporate Influencing.
Transkript anzeigen
00:00:00: Wie steht es eigentlich um die spirituosen Branche in Deutschland?
00:00:03: Der Alkoholkonsum geht ja immer mehr zurück, es wird mehr auf Gesundheit geachtet und deutsche Klassiker wie der Korn haben inzwischen mächtig Konkurrenz von vielen anderen alkoholischen Getränken bekommen.
00:00:13: Ich bin heute in der Kornhauptstadt Deutschlands, nämlich in Haselünne, im Emsland.
00:00:18: Dort bin ich bei einem absoluten Traditionsunternehmen der Branche zu Gast bei Berenzen.
00:00:22: Das mittelständische Unternehmen ist an der Börse notiert und hat gleichzeitig eine über zweihundertsechzig Jahre alte Geschichte.
00:00:29: Ich spreche mit dem CEO Oliver Schwegmann darüber, wie der Spirituosenmarkt sich aktuell wandelt, wie sich Genuss und Verantwortung verbinden lassen und welche neuen Trends und Innovationen es gibt.
00:00:39: Wird es vielleicht sogar bald einen alkoholfreien Korn geben?
00:00:43: Und wäre das überhaupt sinnvoll?
00:00:45: Und wie kann sich ein so traditionsreiches Unternehmen immer wieder selbst neu erfinden, gerade wenn es von sich sagt, dass dort Innovationen selbst schon Traditionen hätten?
00:00:54: Viel Spaß bei dieser Episode.
00:01:03: Ja, moin und herzlich willkommen hier zu einer neuen Episode in meinem Podcast.
00:01:08: Chef Etage, ich bin einfach neu geboren und, das weißt du ja wahrscheinlich schon hier im Podcast, da spreche ich mit Führungspersönlichkeiten wie beispielsweise CEOs und Unternehmerinnen und Unternehmern über Leadership und... Unternehmerturm.
00:01:21: Wenn dich das also auch interessiert, dann bist du hier ganz genau richtig.
00:01:24: Und dann solltest du auch jetzt direkt schon auf Abonnieren klicken, falls du das nicht schon ganz, ganz lange gemacht hast.
00:01:29: Im normalen Leben, wenn ich also mal nicht gerade Podcast aufnehme, dann unterstütze ich mit meiner Agentur MagneCon genau diese Art von Menschen, also Führungskräfte und Unternehmer bei ihrer persönlichen Positionierung und bei Personal Branding.
00:01:41: Und das war auch die einzige Werbung, die ihr jetzt hier zu hören bekommt von mir jedenfalls.
00:01:45: Kommen wir zu meinem Podcast heute.
00:01:48: Ich bin mal wieder so richtig in Norddeutschland unterwegs und zwar im Emsland und mich beschäftigt die Lebensmittelindustrie hier ja schon ganz häufig im Podcast und nach meiner Episode mit Jochen Dreißigacker vom Weingut Dreißigacker und mit Dennis Bender von der ostfriesischen T-Gesellschaft, also Mesmer beispielsweise geht es heute auch wieder um Getränke und zwar wenigstens sehr, sehr häufig um Alkoholische.
00:02:18: Tränke, denn ich bin dafür in extra einer Haselünne gereist und spätestens jetzt dürfte es bei Kennern der Branche und bei Kennern von sehr vielen Getränken Klick machen, denn natürlich hat hier die Berenzengruppe ihren Sitz und deren bekannteste Produkt ist natürlich der Berenzengapfelkorn.
00:02:35: Das Unternehmen macht aber noch sehr, sehr viel mehr, das kann uns aber dann gleich mal ein heutiger Gast genauer erklären, denn ich spreche heute mit Oliver Schwiegmann, er ist CEO der Berenzengruppe Aktiengesellschaft.
00:02:46: Hallo und herzlich willkommen.
00:02:48: Ja, vielen Dank, dass du gekommen bist.
00:02:49: Live freue mich, dass du hier in Haselinde bist.
00:02:52: Ja, ich freue mich auch total.
00:02:53: Ich war früher manchmal so ein bisschen privat hier, aber ich habe nie, nie realisiert, dass dieser traumhaft schöne Hof, der hier mitten im Zentrum steht
00:03:03: und
00:03:03: sehr historisch teilweise aussieht, auch euer Unternehmenszentral ist.
00:03:07: Das ist ja hier ein ganz, ganz, ganz schönes Anwesen, was ihr hier
00:03:12: habt.
00:03:12: Ja, wir haben tatsächlich, sind hier am alten Burgmanthof, der mit vielen historischen Gebäuden besetzt ist.
00:03:18: Mein eigenes Büro ist ein Gebäude von fifteenhundert noch was.
00:03:22: Ich habe also ein wunderschönes Büro, das ist jetzt klimatechnisch im Winter oder im Hochsommer vielleicht nachteilig, aber ich sage mal rein optisch ein wunderschönes Büro.
00:03:31: Man kann nicht alles haben.
00:03:32: Ja, es ist total schön.
00:03:34: Also ich kann euch da draußen nur raten, wenn ihr mal in der Gegend seid müsst ihr hierher kommen.
00:03:37: Ich habe auch gesehen, man kann hier wohl glaube ich irgendwie Führungen machen und es gibt einen Shop.
00:03:40: Es gibt glaube ich viel zu erleben bei euch.
00:03:42: Ja, wir haben ja eine Tochtergesellschaft, die Berenson Hof GmbH, die dann sozusagen das ganze Veranstaltungs- und Tourismusmanagement macht.
00:03:49: Also man kann hier tatsächlich Touren machen, man kann unsere Räumlichkeiten anmieten, hier große Feiern veranstalten und auch den Hofladen sozusagen besuchen.
00:03:57: Und das eine oder andere Produkt vielleicht entdecken, das man im Handel draußen sonst so nicht sieht.
00:04:02: Oh, das ist spannend.
00:04:03: Ich glaube, da muss ich nachher nochmal vorbeigehen, bevor ich wieder nach Hause fahre.
00:04:07: Bevor wir aber jetzt weiter über während sind und über den Hof hier sprechen, kommen wir erst einmal zu dir.
00:04:12: Das mache ich ja immer am Anfang, weil du sollst ja hier im Mittelpunkt stehen heute.
00:04:16: Und deshalb auch an dich die Frage, wer bist du denn so ganz persönlich, gerade wenn du vielleicht auch mal nicht arbeitest?
00:04:23: Ja, ich bin ein Fünfzig Jahre alt.
00:04:25: Ich habe ja so drei große Säulen in meinem Leben.
00:04:27: Das eine ist tatsächlich Familie.
00:04:29: Ich habe selber nicht nur drei Töchter, sondern ich habe auch sechs Geschwister.
00:04:33: Also wir sind sieben zu Hause gewesen.
00:04:34: Meine Mutter lebt noch.
00:04:36: Ich bin ein siebzehnfacher Onkel, meine Kinder leben bei ihrer Mutter in Genf.
00:04:39: Das heißt, in der Tat ist der erste große Block viel Reisen, um viel Familie zu genießen und zu treffen.
00:04:46: Das zweite, was mich immer beschäftigt, ist Sport.
00:04:49: Das brauche ich als Ausgleich, kopffrei zu kriegen.
00:04:52: Ich finde, man ist einfach einsatzbereiter und fähiger, wenn man auch den Körper ertüchtigt und das ist ein ganz guter Ausgleich.
00:04:59: versuche ich mich bei unterschiedlichsten Sportarten und als zum Ausgleich zu kommen.
00:05:04: Und ja, das Dritte ist, ich bin politisch interessiert, noch nicht frustriert.
00:05:08: Das ist gut
00:05:09: und selten.
00:05:11: Ja, also tatsächlich, ich hab noch keinen Frust, was die politische Gestaltung hier anbelangt, sondern ich bin schon der Meinung, politische Teilhabe, auch in der Rolle eines Unternehmenslenkers, ist wichtiger geworden, ist wichtig geworden, Haltung zu zeigen.
00:05:26: und deswegen versuche ich mich auch... über ein paar Engagements politisch zu beteiligen, vor allen Dingen über den Wirtschaftsrat Deutschland.
00:05:34: Ja, das könnte mir eigentlich fast schon jetzt spontan direkt in dieses Thema einsteigen, weil ich finde es auch so unfassbar wichtig, dass sich Führungskräfte, Unternehmerinnen und Unternehmer sich aus in solche politischen Debatten einbringen und eben nicht sagen, das hat mit mir nichts zu tun.
00:05:51: sondern sich eben auch daran beteiligen.
00:05:52: Weil ich glaube, diese Perspektive von Unternehmen und von Industrie und Wirtschaft in der Politik, die gibt es immer noch viel zu selten.
00:06:00: Und es wird immer sehr viel über Wirtschaft und Arbeiten geredet und häufig für den Leuten, die da selber gar keine Erfahrung haben.
00:06:06: Also für einen Teil finde ich das richtig gut.
00:06:08: Ja, ich glaube, da ist auch eine Menge passiert in den letzten Jahren, dass man ließ eigentlich viel mehr, dass man Unternehmern, Unternehmer oder auch Angestellte, Manager hat, die sich politisch engagieren.
00:06:19: Wir wissen, wo wir stehen gerade in Deutschland und deswegen ist, glaube ich, gerade die politische Teilhabe, wenn es um Entfesslung geht und Wirtschaftswachstum geht, ist wichtig, aber auch eben auch Dinge wie Haltung zeigen und sich zu positionieren.
00:06:31: Und das versuche ich in vernünftigen Maße.
00:06:35: Ich bin ja kein Politiker, aber trotzdem in vernünftigen Maße und das finde ich auch eine gute Entwicklung, dass es so ist.
00:06:41: Du hast gerade Sport gesagt, um da nochmal drauf zurückzukommen, was machst du so am liebsten?
00:06:45: Ja, also ich gehe tatsächlich ins Fitnessstudio, ich laufe, ich spiele Tennis und mein nächstes Hobby, was ich jetzt addiert habe, ist tatsächlich Rennradfahren.
00:06:55: Ich habe da zwar überhaupt keine Zeit dafür, aber die Unvernunft hat Gesicht, sodass ich jetzt versuche, dieses Game mit einzusteigen, macht auf jeden Fall Spaß.
00:07:04: Ich kenne das, wenn man so einen Rabbit Hole findet, in dem man dann verschwinden kann und sich plötzlich mit ganz vielen Sachen beschäftigen muss.
00:07:09: Das ist auch verlockend.
00:07:10: Das ist wohl wahr, ja.
00:07:11: Ja, absolut.
00:07:13: Ich habe jetzt noch eine Frage, die führen wir immer vorgespräche, aber die habe ich nicht angekündigt.
00:07:18: Die mache ich manchmal so ein kleines bisschen überraschend jetzt immer.
00:07:21: Ich habe vor einiger Zeit der Dr.
00:07:24: Marke Scheffler, die ist Technikvorständin bei der Westfalen AG, versprochen, dass die Frage und ... Wie haben Sie die Vereinbarkeit Familie mit Kindern und Beruf, dass ich die nicht nur Frauen stelle, sondern auch Männern?
00:07:37: Und du hast gerade gesagt, du hast eine Familie.
00:07:40: Wie kriegst du das unter einem Hut?
00:07:41: Ja, bei mir ist es ja noch etwas anders, weil ich ja eben schon angedeutet hatte, dass meine Kinder seit vielen Jahren bei ihrer Mutter in Genf leben.
00:07:50: Das heißt, seit zehn Jahren pendel ich tatsächlich.
00:07:53: Und jetzt mit den Kindern mittlerweile Jugendlich und schon älter, also bald siebzehn, bald sechzehn und bald vierzehn.
00:08:01: Aber tatsächlich gab es die ersten acht Jahre, wie ich sage, wo ich alle zwei Wochen hingeflogen bin und das Wochenende mit den Kindern zu verbringen.
00:08:09: Das heißt, ich habe diese klassische Rollenaufteilung, wer macht was, gab es etwas andere Vorzeichen bei mir, aber ich habe mir sehr, sehr viel Zeit genommen, um hin und her zu fliegen und sozusagen meine Kindern auch regelmäßig zu sehen und dass man muss es einfach machen.
00:08:25: Ja, absolut.
00:08:27: Und ich finde halt so wichtig, dass diese Frage nicht immer nur Frauen gestellt wird, sondern dass das eben auch mal die Männer hören müssen.
00:08:32: Deshalb habe ich dieses Versprechen gerne gegeben, dass ich das öfters mache und genau.
00:08:37: Du bist heute CEO der Behrensengruppe.
00:08:41: Wie bist du dahin gekommen?
00:08:42: Es war ja ein durchaus langer Weg.
00:08:43: Ich arbeite ja schon... Mein erster Job war zweitausend sozusagen, also ich habe jetzt sozusagen silberne Hochzeit im Berufsleben.
00:08:52: Aber bei meiner Karriere war eigentlich überhaupt nichts choreografiert, nichts geplant und ich habe auch keine Karriere Strategie gehabt, die ich dann sklavisch abgearbeitet haben, sondern es war geprägt von Zufällen, von Glück, von genutzten Chancen.
00:09:06: Ich habe Sportakonomie studiert.
00:09:07: Das ist also ein Wirtschaftsstudium mit zusätzlichen Schwerpunkten Sport.
00:09:12: Da gab es damals einmal ich in Bayreuth, weil ich fest davon ausgegangen war.
00:09:16: Im Sportbereich, gerade Sportwirtschaft, kennen wir alle, ist eine große Industrie.
00:09:20: Dachte ich, da wirst du irgendwann mal glücklich und da hast du richtig Lust zu.
00:09:24: Und dann habe ich ganz lange ein Praktikum gemacht bei Mercedes-Benz.
00:09:27: Und das war ja als Praktikant damals unfassbar spannend.
00:09:29: Also damals ATP, deutsche nationalen Mannschaft im Fußball, Formel I. Also das war ja... Also so viel Bombungspro für ein Praktikum gab es ja gar nicht.
00:09:40: Aber trotzdem war ich... Glücklicherweise schon erkenntnisreich genug beim damaligen Praktikum, dass ich am Ende des Praktikums gedacht habe, Mensch, das ist total spannend, aber das ist auch ein sehr enges Feld und ich kriege ja gar nicht so richtig mit, was in dem Unternehmen insgesamt so passiert.
00:09:55: Das war immer nur so ein eingegrenzter Bereich und ich nach dem Praktikum habe ich sozusagen den Beschluss gefasst.
00:10:03: Mein erster Job soll mich möglichst breit ausbilden.
00:10:06: Und dann gab es einen totalen Zufall, sondern ich hatte noch keinen Studium beendet, aber damals standen die Stellenanzeigen noch in der FATZ sozusagen und ich sah ein internationales Management-Training-Programm der Firma Stork, also Süßware, also passte wie die Faust aufs Auge zu meinem Sport.
00:10:22: Und da fand ich es aber spannend, dass es so vielseitige Ausbildungen war von Vertrieb über Marketing, internationaler Entsendung und so.
00:10:30: weiter und da habe ich mich beworben und da habe ich den Job bekommen.
00:10:34: und so bin ich sozusagen in die Kontumgüterindustrie eingebogen, ungeplant und ungewollt.
00:10:40: Du hast dann bei Stark deine ersten... So richtigen Schritte im Job gemacht.
00:10:45: Wie ging es dann weiter?
00:10:46: Genau.
00:10:47: Dorg war tatsächlich mein erster Arbeitgeber, auch relativ lang.
00:10:50: Ich war circa sieben Jahre da.
00:10:52: Und danach bin ich eigentlich immer der Prämisse gefolgt.
00:10:55: Jeder neue Schritt, der muss möglichst viele unterschiedliche Vorzeichen zu dem haben, was ich aktuell habe.
00:11:01: Und im besten Fall hat jeder neue Position, ist im besten Fall immer eine halbe Nummer zu groß.
00:11:06: Das war immer so meine Maxime.
00:11:08: Also viel aus der Komfortzone raus und immer ein Tick mehr.
00:11:13: wollen, als man vielleicht dann zu dem entsprechenden Zeitbuch der Lage war zu leisten und das hat mich immer gereizt.
00:11:20: und so kam es dazu, dass ich dann von Stork bin ich dann zu Maas gegangen, da war zwar die Produktkategorie dieselbe süß war, aber natürlich von einem deutschen ostwestfälnischen Familienunternehmen zu einem amerikanischen Blue Chip Konzern war natürlich ein Riesenschritt.
00:11:35: Dann bin ich von Mars wieder zurückgegangen in den Mittelstand.
00:11:39: Hero, das ist ein Muttergesellschaft der Schwarthauer Werke, also Marmelade, Cornemüsli etc.
00:11:44: Und von da wurde es dann wieder ganz wild.
00:11:47: Da bin ich zum General Manager nach L'Oréal gegangen.
00:11:52: Alle Vorzeichen wieder anders, Kosmetik, Französisch.
00:11:55: Ja, und dann von L'Oréal zu Bernzen.
00:11:57: Also man sieht viele Sprünge zwischen Mittelstand und Konzern, zwischen unterschiedlichen Unternehmenskulturen, sodass ich heute sagen kann, Ich kenne französisch, amerikanisch, deutsch, ich kenne Süßware, Spiritose, Kosmetik und Hautcremes.
00:12:11: Konzern, Mittelstand.
00:12:12: Konzern, Mittelstand, genau.
00:12:13: Und das hat immer Spaß gemacht, das Neue zu finden in der neuen Rolle.
00:12:17: Auf das Konzern, Mittelstand Thema will ich gleich nochmal zurückkommen.
00:12:20: Vielleicht für euch da draußen, wer den Podcast lange hört, der ... hat in den ersten dreißig Folgen, glaube ich, weiß, dass ich ihr immer noch einen Kompagnen mit dabei hatte, nämlich den Ralf Lottermann, mit dem ich zusammen diesen Podcast auch gestartet habe.
00:12:35: Und der war auch bei Mars, hat er hier sehr häufig auch erzählt.
00:12:40: Und wir haben gerade schon mal so ein bisschen geguckt, ihr müsstet wahrscheinlich so gerade noch so parallel wenigstens ein paar Monate gehabt haben, während Ralf im Konzernvorstand dann in den USA war und du hier in Deutschland.
00:12:52: angefangen hast bei Maas.
00:12:53: Also es ist auch ein lustiger Zufall.
00:12:55: Wir hatten sehr, sehr viele Gäste, die früher mal bei Maas gearbeitet haben.
00:12:58: Ja, ich finde, Maas war also ist ein wahnsinnig tolles Unternehmen, unglaublich erfolgreich, sehr wertig getrieben, tolle Ausbildungen.
00:13:05: Also das war eine super spannende Zeit.
00:13:08: Ich war ja damals da, als sie dann als Maas sozusagen Rickleys übernommen haben, eine Riesenübernahme damals in der Süßfahrnbranche.
00:13:16: Sehr spannende Zeit und immer noch Kontakt zu vielen ehemaligen Kollegen.
00:13:21: Also von daher alle Marzianer da draußen, herzliche Grüße an dieser Stelle.
00:13:26: Noch mal auf dieses Thema Konzern und Mittelstand.
00:13:29: Das hatte ich jetzt gerade in der letzten Zeit sehr häufig, dass mir da Gäste von viel berichtet haben, dass sie entweder aus dem Mittelstand in den Konzern oder wieder zurück oder beides und dass sie so ein bisschen über die Vor- und Nachteile geredet haben.
00:13:45: Was würdest du sagen?
00:13:46: Wie empfindest du so die Unterschiede zwischen So dem dem Berufsleben im Konzern gegenüber dem Mittelstand.
00:13:54: Also rund um diese Unterschiede gibt es ja viele, ich sag mal Vorurteile, der ein oder das andere, ein paar bestätigen vielleicht andere dann auch nicht.
00:14:02: Also was ich sagen kann, wie du schon sagst, ich bin immer munter hin und her gehopst.
00:14:06: Oftmals sieht man ja die Konzern, Karrieren, die dann irgendwann im Mittelstand zu Ende gehen.
00:14:11: Oftmals von Managern, die dann nicht mehr Lust haben, alle drei Jahre woanders in die Weltgeschichte geschickt zu werden.
00:14:17: Ja, ich kann für mich sagen, ich finde wahnsinnig viele Sachen im Mittelstand toll.
00:14:20: Da geht es um flache Hierarchien, breitere Verantwortungsbereiche, enger direktere Abstimmung, meines Erachtens mehr Empowerment an früheren Zeiten oder zu früheren Zeiten in der Karriere.
00:14:33: Und dann gucke ich auf den Blutschippmarkt, also auf den Konzernmarkt.
00:14:38: Das ist natürlich globale Unternehmen, unglaublich viele Entwicklungsschritte, die möglich sind ins Ausland.
00:14:46: Natürlich ist es oftmals so, dass so Großkonzerne natürlich auch ein Magnet sind für Young Talents.
00:14:52: Das heißt, da versuchen die Leute schon früh an einen Stuhl zu sägen, was ja auch belebend ist, dass man permanent viel nachwuchsamt, die von unten drücken.
00:14:59: Und deswegen bin ich heute ganz froh, dass ich sozusagen bei Bernzen bin, weil Bernzen ist ja auf der einen Seite ein klassischer Mittelständler von unseren Strukturen, von der Größe, von der Mentalität.
00:15:08: Auf der anderen Seite sind wir eine Börsel-Tetar Aktien-Gesellschaft.
00:15:11: Und vielleicht war es genau dieser interessante Mix, der mich dann hier geführt hat.
00:15:15: Ja,
00:15:15: das ist spannend, ja.
00:15:16: Gibt es in dieser Form viele andere Börsen, soziale Aktiengesellschaft, die dieses Profil mitbringen?
00:15:22: Ich glaube, das ist, da seid ihr auch relativ unique, oder?
00:15:25: Also insgesamt gibt es da schon viele, jetzt in der Getränkebranche sicherlich weniger.
00:15:30: Und da muss man schon wirklich, wirklich suchen.
00:15:32: Aber insgesamt, dass es einen Markt, also auch einen Markt gibt für Small und Micro Caps, wie man sie so schön nennt, gibt es durchaus.
00:15:40: Aber in der Tat in Deutschland als deutsches Getränkunternehmen mit der Börsenotierung, da müsste man schon wahrscheinlich schon länger suchen.
00:15:47: Schloss Wachenheim fällt mir gerade ein.
00:15:49: Wobei sie sind börsenotiert, aber auch mehrheitlich in Familienhand.
00:15:52: Ist vielleicht auch nochmal ein bisschen anders als bei uns, aber man muss schon genauer suchen.
00:15:56: dann in der Tat.
00:15:58: Jetzt haben wir gerade schon das Unternehmen mit reingebracht.
00:16:00: Also ich glaube, die meisten werden, also mindestens den, den ich schon, was ich im Intro schon gesagt habe, den Berenzen Apfelkorn, den kennt glaube ich jeder.
00:16:07: Erzähl doch mal ein kleines bisschen, was macht ihr alles?
00:16:09: Wie ist vielleicht auch so ganz kurz umrissen die Geschichte des Unternehmens?
00:16:13: Also ihr seid ja heute eine Aktiengesellschaft, wart ihr seid aber ja nicht immer.
00:16:16: Genau wie du so eingangs gesagt hast, man kennt den Apfelkorn und es ist in der Tatur, wo man sagt, man arbeitet für Berenzen.
00:16:24: Dann kommt der Apfelkorn auch immer als Erstreaktion, ich würde sagen bei neun von zehn Leuten.
00:16:29: Das ist so, das ist ja auch gut.
00:16:30: Also wenn das Unternehmen so heißt wie die bekannteste Marke aus dem Portfolio, das soll ja auch so sein.
00:16:36: Allerdings sind wir heute schon viel, viel breiter aufgestellt, als viele da draußen vielleicht denken mögen.
00:16:41: Im Jahr zwanzig, vierundzwanzig waren die Umsätze ca.
00:16:43: zu fünfsechzig Prozent alkoholisch, aber auch schon zu fünfundreißig Prozent nicht alkoholisch.
00:16:48: Okay.
00:16:49: Wir haben zum Beispiel Mineralbrunnen, wir haben Mineralwässer, wir haben die tolle Limonadenmarke Mio Mio, die vor allen Dingen bei den jungen Konsumenten und Studenten einen Riesenhype entwickelt hat in den letzten Jahren.
00:17:02: Wir haben auch mit unserer österreichischen Tochter ein Unternehmen, das heißt Citrocasa, das heißt jeder, der schon mal im Supermarkt an einer Fruchtsaftpresse stand und sich in frisch gepressten Ohrsaft gezapft hat im Handel.
00:17:14: Dann gibt es eine große Wahrscheinlichkeit, dass diese Geräte und manchmal auch die Früchte und Flaschen dann aus unserem Hause tatsächlich sind.
00:17:21: Also wir sind schon sehr breit aufgestellt als Getränkunternehmen und machen sicherlich deutlich mehr Umsätze mit Produkten, die die Zuhörer vielleicht oder Zuhörerinnen vielleicht gerade nicht so direkt auf dem Schirm
00:17:30: haben.
00:17:30: Produzieren tut er ja auch breit aufgestellt.
00:17:33: Also ihr habt hier euren Standort in Haselnülle.
00:17:35: Wo gibt es Bärensten sonst noch?
00:17:37: Genau, unser Hauptproduktion Standort für die Spiritose ist in Minden, also in Westfalen.
00:17:41: Da ist sozusagen unser... unser großer Produktionsstandort für alle alkoholischen Getränke und wir machen ja sowohl Markengeschäft, also Marken wie Berenzen oder Pushkin, die man kennt, aber eben auch sind wir ein sehr großer Handelsmarkenhersteller für deutsche und europäische Retailer, sodass wir sozusagen da ein Standort haben, wo wir pro Jahr ungefähr hundert und zwanzig Millionen Flaschen Spirituose produzieren.
00:18:06: Ja,
00:18:06: da geht was, würde man sagen.
00:18:10: Jetzt hast du gerade schon ein Stichwort, um dass wir heute, glaube ich, nicht drum rumkommen, gesagt, Mio Mio, eure Lemonadenmarke, vielleicht als kleine Hintergrundinfo für euch da draußen.
00:18:20: Wir haben heute den Elften August, schöner Hochsommertag, wunderschöner Sonnenschein draußen, aber die die Nachrichten zu Mio Mio in den letzten Tagen waren ein bisschen durchmischt, weil es gibt da so einen kleinen Rechtsstreit, den ihr habt und erzählt doch mal, was ist da los?
00:18:39: Ja, in der Tat, also heute ist es, was das am langen natürlich hochaktuell, weil ich habe gerade heute Vormittag verkündet, dass wir tatsächlich im Rufen gehen.
00:18:47: Es geht darum, dass sozusagen die Paulana Spezi, um das jetzt mal mehr aufs Produkt zu beziehen, die Paulana Spezi hat uns verklagt, wir würden mit einem unserer Varianten, also Mio Mio, ist ja eine sehr große Limonadenmarke mit vielen Geschmackern.
00:19:03: Eine von den elf Sorten, die wir haben, ist auch eine Kohler-Orangen-Mische.
00:19:08: Und Paulana sagt, wir hätten das Design zu stark kopiert oder es wäre eine große Verwechslung gefahren.
00:19:14: Das sehen wir natürlich ganz ganz anders.
00:19:17: Wir haben in der ersten Instanz letzte Woche die Entscheidung bekommen, dass wir das verloren haben.
00:19:22: Wir haben heute gerade mitgeteilt, dass wir die Begründung des Urteils nicht nachvollziehen kann und an vielen Stellen auch für relativ dünn halten.
00:19:34: und glauben nach wie vor, dass wir recht damit haben, dass wir eine sehr eigenständige Verpackung und Design haben und dementsprechend sind wir in Berufen gegangen.
00:19:40: und ich, unabhängig, wann dieser Podcast jetzt in den nächsten Wochen oder Monaten rauskommt, das ist wahrscheinlich noch pending, wenn die Zuhörerinnen und Zuhörer das jetzt hören, weil so ein Berufensverfahren dauert ja natürlich auch ein bisschen.
00:19:50: Und dann schauen wir mal, was hinten bei rauskommt.
00:19:53: Wir wissen ja alle auf hoher See und vor Gericht, aber trotzdem möchten wir für unser Recht kämpfen und fühlen uns da eigentlich ganz gut aufgestellt und dann bleibt es auf jeden Fall spannend.
00:20:03: Ich habe das die letzten Wochen immer mal wieder so am Rande gesehen und ich finde, brauchen wir jetzt nicht weiter vertiefen, insbesondere weil es für dich ja auch weil ihr da in einem laufenden Verfahren seid, ein schwieriges Feld ist.
00:20:15: Aber ich als jemand, der, also wenn ich das als Außenstehender betrachte, finde ich das immer irgendwie total absurd, diese Rechtsstreits, die es da häufig gibt.
00:20:24: Dass dann irgendwie gesagt wird, Schokolade darf nicht mehr blau sein oder irgendwie, wenn sie dann zu quadratisch wird, dann ist es auch doof.
00:20:31: Dann dieser schöne Streit, den ja auch euer Prozessgegner hat, um die Marke spät sie überhaupt und hin und her.
00:20:38: Also, es ist schon, es ist schon sehr speziell, finde ich.
00:20:41: Also, weil, so als normaler Endverbraucher, also für mich sind das völlig verschiedene Produkte.
00:20:48: Ja, vielleicht zwei Besachen Natur und Adu.
00:20:50: Zum einen muss ich natürlich betonen, ich bin ganz klar für Markenschutz und für Intellectual Property Schutz etc.
00:20:57: Pp also hundert Prozent.
00:20:58: Ich finde nichts ärgerlicher, als wenn man eine tolle innovative Idee hatte und sieht dann jemanden, der sie sehr einfach kopiert und sozusagen die ganze kreative Leistungsfähigkeit sozusagen direkt für sich vereinnahmt.
00:21:13: Also ich bin für starken Markenschutz.
00:21:15: Aber es gibt auch Lebensrealitäten.
00:21:18: Das ist einfach so.
00:21:18: Und ich finde, wir haben eine starke Differenzierung, dass man in gewissen auch Essens- und Getränke- Bereichen mit ähnlichen Farbcoats arbeitet oder dass eine Schokomüsli-Packung oftmals mit Braunarbeit arbeitet oder eine zuckerreduzierte Packung dann auch mal mit dem Blau arbeitet.
00:21:37: Da gibt es gewisse Lebensrealitäten da draußen und unsere Sache ist es hier ein bisschen... Absurd gewesen.
00:21:43: Aber wie gesagt, man kennt das ja von sich selber als totale Leier in solchen juristischen Angelegenheiten.
00:21:49: Manchmal lässt einer das Recht und Unrechtsbewusstsein ja auch im Stich.
00:21:54: Das kann man nicht immer nachvollziehen, aber dafür gibt es ja auch Experten und Juristen und die sollen sich darum bemühen, da eine vernünftige Entscheidung zu finden und dann werden wir sie auch gerne akzeptieren, in welche Richtung sie auch immer geht.
00:22:07: Ich bin gespannt.
00:22:09: Jedenfalls zum jetzigen Zeitpunkt brücke ich euch auf jeden Fall total die Daumen natürlich da draußen, die Paulana-Gruppe.
00:22:14: Also wenn jetzt der oberste Chef meint, er möchte hier auch in den Podcast kommen und seine Perspektive darstellen.
00:22:18: Also meldet euch so, ne?
00:22:20: Also das können wir natürlich immer möglich machen.
00:22:24: Aber kommen wir doch mal zurück zu dem, was ihr tut.
00:22:27: Und ihr seid ja, du hast ja gerade gesagt, thirty-fünf Prozent ist schon nicht alkoholisch, aber ihr habt in eurer DNA natürlich die die Spirituose drin.
00:22:36: Und das wird wahrscheinlich auch auf sehr lange Zeit zu sein.
00:22:40: Jetzt ist es natürlich so, dass dieser Markt generell alles, was mit Alkohol zu tun hat, eigentlich ganz egal, ob Spirituosen, Wein, Bier, sich unglaublich stark verändert in den letzten Jahren.
00:22:51: Und das sind natürlich so Themen, die mich dann immer sehr interessieren.
00:22:54: Also gerade wenn Branchen sich stark wandeln, wenn vielleicht auch bestimmte Geschäftsmodelle entweder auslaufen oder vielleicht auch neu erfunden werden müssen.
00:23:04: wie so ein Unternehmen so natürlich dann wie Führung damit umgeht und von daher um da mal vielleicht so ein kleines bisschen erstmal ein Einstieg zu finden also beispielsweise der Biermarkt der ist ja regelrecht eingebrochen in den letzten Jahren.
00:23:17: Wie ist es bei euch so in der Branche in der im spiritosen Markt also die ändert der sich?
00:23:23: was erlebt ihr für Trends.
00:23:25: Also, zum einen muss man sagen, dass vor allen Dingen die letzten eineinhalb Jahre sehr deutlich rückläufig ist.
00:23:30: Erstaunlich signifikant kannten wir aus den Jahren vorher nicht.
00:23:34: Also, man kann ja auf der einen Seite sagen, vielleicht auch im Bierbereich zum Beispiel.
00:23:38: Es gibt sehr, sehr lange Linien, also über viele, viele Jahre, wo man vielleicht ein Pro-Kopf-Konsum langsam zurückgeht und man sieht sozusagen, dass sie die Kategorie größtend sich verkleinern etc.
00:23:50: So einfach kann man die Linie bei Spiritosen nicht ziehen.
00:23:52: Wir hatten viele, viele Jahre.
00:23:54: Marktwachstum durch den Trend der Premiumisierung.
00:23:57: Da wurden also hoch oder höherwertiger Spiritosen.
00:24:00: Stark im Trend.
00:24:01: Wir alle kennen noch den Super-Gin-Hype.
00:24:03: Erreicht es ja nicht mal mehr, drei unterschiedliche Gin-Sources zu haben.
00:24:06: Es mussten ja teilweise fünf und sechs sein.
00:24:08: Ich hab mehr,
00:24:10: ich hab mehr.
00:24:11: Siehst du, es war dann ja auch wirklich ein Lifestyle-Thema zu sagen, hey, das hat Leute wirklich infiziert.
00:24:17: Und das war dann, hatte die Spiritose tolle Jahre, wo auch Premium-Spiritosen wirklich stark gewachsen sind.
00:24:24: Dann kam Corona, es hat den ganzen Markt ja sehr durchgewürfelt.
00:24:28: Da waren dann so die Getränke, die man gut zu Hause konsumieren konnten.
00:24:31: Es sind starke Wachsen.
00:24:33: Viele Getränke aus unserem Portfolio, die viel Geselligkeit brauchen, Partys, Leute kommen zusammen, die haben natürlich dann entsprechend gelitten.
00:24:41: Und dann gab es ein Jahr, zwanzig, zwanzig, sozusagen Corona war überwunden, die Schleusen wurden geöffnet und wir sind in zwanzig, zwanzig auch im Volumen umfassbar stark gewachsen und zwar stärker gewachsen also als das vorjahr vor korona.
00:24:56: und da dachten alle so die leute wollen geselligkeit die wollen tolle momente in geselligkeit und wollen feiern gehen.
00:25:05: und dem markt jetzt wieder gut so.
00:25:07: und jetzt sehen wir seit anderthalb jahren tatsächlich einen deutlichen rückgang sowohl im umsatz als auch im absatz.
00:25:14: und du sprachst an es gibt unterschiedlichste trends meines achens die sich gerade überlagern so dass es uns sehr schwer fällt eine einzelne Ursache zu nennen.
00:25:24: Aber ich nenne mal ein paar.
00:25:26: Das erste ist, die Konsumstimmung ist am Boden.
00:25:29: Das wissen wir alle.
00:25:32: Die Leute sind verunsichert, die Sparkquote ist sehr hoch, Menschen fangen angst um ihre Jobs zu haben, die sehen, dass die wirtschaftliche oder die die schwäche Phase in der Wirtschaft auch langsam in deren Leben eintritt.
00:25:44: Und natürlich kann man nur dann gesellig und fröhlich sein, wenn man auch ein bisschen gelassen ist.
00:25:49: Also die Konsumstimmung ist erstmal.
00:25:52: schlecht, was unseren Markt hart trifft.
00:25:54: Das zweite ist die Inflationseffekte.
00:25:57: Natürlich mussten wir nach wahnsinnigen Rohstoffkostensteigerungen auch die Preise anheben, wie die gesamte Branche, die ganze Lebensmittelbranche auch, so dass man natürlich heute im Preisbild der Produkte ein viel viel höhere Preise sieht als noch vor drei Jahren.
00:26:12: Das gehört zur Realität dazu.
00:26:13: Also starke Inflationseffekte, die immer auch in Absatz Effekt haben.
00:26:18: Und das dritte Sprachsgrad an, Gesundheitstrenn, Longevity und viele Dämmer, die sagen, ich will auf Alkohol verzichten oder nicht mehr so häufig, also wirklich auch bewusste Entscheidungen, gesünder zu leben oder sich da etwas einzuschränken.
00:26:33: und diese drei Dinge lagern gerade übereinander und führen dazu, dass der Markt aktuell wirklich unter Druck ist.
00:26:41: Du hast ja schon gesagt, ihr habt jetzt schon einen wachsenden Anteil nicht alkoholischer Produkte.
00:26:48: Ist das so, dass du sagst, das ist etwas, was sich dann irgendwann ausgleicht?
00:26:52: Oder ist das eher schwierig?
00:26:54: Also das nächste Mal sind wir ja froh, dass wir als Bärnsengruppe so breit aufgestellt sind.
00:26:59: Wir waren ja viele, viele Jahre oder Jahrzehnte und Jahrhunderte, kann man fast sagen, waren wir ein reiner Spiritosenhersteller.
00:27:06: Das haben wir glücklicherweise.
00:27:08: Strategisch schon in den letzten vielen Jahren richtig gemacht, dass wir in mehrere Getränkekategorien eingestiegen sind und eben auch in nichtalkolische Getränkekategorien.
00:27:16: Von daher fangen wir nicht bei null an, um einen hundertprozenten Spiritusunternehmen sozusagen umzubauen auf ein nichtalkolisches oder breiter aufgestelltes Unternehmen.
00:27:24: Und auf der anderen Seite, klar, unsere DNA ist spiritose, unsere Hauptumsatz ist spiritose und das ist jetzt genau die Herausforderung.
00:27:33: Diese Trends, die ich gerade skizziert hatte, zu lesen, zu gucken, wie viel davon sind nachhaltige Trends, wie stark beeinflusst das auch den Konsum der nächsten zehn Jahre.
00:27:42: Und wir gehen davon aus, dass der Pro-Kopf-Konsum über die nächsten Jahre weiter sich reduzieren wird.
00:27:49: Und dementsprechend sind wir aufgefordert zu nehmen, die Bereiche deutlich zu stärken, die eben auch nicht alkoholisch sind.
00:27:56: Und dann geht es ja um Investition, da geht es um Innovationsentwicklung, Portfolioerweiterung.
00:28:02: Und da werden wir sicherlich die nächsten fünfzehn Jahre stark dran arbeiten.
00:28:05: Und wenn du mich heute fragst, wie soll der Umsatz mal in zehn Jahren sein, dann würde ich heute sagen, ja, es wäre für uns, glaube ich, gut, wenn er ausgeglichener wäre und sein wird, als er das heute vielleicht ist, obwohl er er, wie gesagt, schon thirty-fünf Prozent alkoholfrei ist.
00:28:22: Was finde ich so ein bisschen auf sich aufdrängt, ist ja die Frage nach Alternativen.
00:28:27: Und zwar wirklich nach Alternativen zum Alkohol selber.
00:28:30: Also es gibt ja diverse Branchen, die eine ähnliche Problematik haben.
00:28:35: Also Menschen, die weniger Fleisch essen und nach Alternativen schauen.
00:28:39: Wenn wir mal gucken, so rücken wir da Mülle und Co, die plötzlich dann ganz neue Bereiche für sich da erschlossen haben.
00:28:44: Jetzt habe ich tatsächlich, also ich habe es ja gerade schon mal angedeutet, also ich mag sehr gerne Gin, wir haben diverse Gin-Sorten zuhause.
00:28:51: Wir haben aber auch, ich nenne jetzt mal nicht die Marke, wir haben aber auch einen alkoholfreien Gin, der pur getrunken recht widerlich ist, aber mit einem zusätzten zusammen, also mit einem guten Tonic eigentlich ganz cool schmeckt.
00:29:06: Also ich glaube das ist ja auch, es gibt diverse Leute, die jetzt nach alkoholfreiem Wein plötzlich sich umschauen oder auch da erste.
00:29:14: erste Schritte im Business gehen.
00:29:16: Wie ist das bei euch?
00:29:17: Oder wie stehst du zu dem Thema?
00:29:18: Gibt es irgendwann mal den alkoholfreien Korn?
00:29:20: Ist das überhaupt denkbar?
00:29:21: Den gibt es ja schon, der heißt Wasser.
00:29:24: Sehr gut, sehr gut.
00:29:26: Nein, aber Spaß beiseite.
00:29:28: Das ganze Thema No, Low oder Less, wenn es um Thema wie Zucker geht, um Kalorien geht, um Alkoholgehalt geht, das ist natürlich ein Trend, ohne Frage.
00:29:39: Jetzt muss man sich genau überlegen, wie übersetzt sich quasi diesen Trend der bewussteren Ernährung etc.
00:29:45: Wie übersetzt sich den eigentlichen Produktkonzept?
00:29:48: Ich persönlich halte den Medienhype um null Prozent, also alkoholfreie Spiritosen, den medialen Aufschlag für viel viel lauter, als am Ende des Tages wirklich Business übrig bleibt.
00:30:02: Wir sehen heute nach mehreren Jahren des medialen Hypes, ist das eine Kategorie, die immer noch weniger als, ich glaube, Nullkommar sechs Prozent des Gesamtumsatzes macht.
00:30:10: Und das hat auch einen Grund, weil die Spiritose ist natürlich kein Bier.
00:30:13: Beim Bier muss ich fünf Prozent Alkohol ersetzen, beim Gin vierzig.
00:30:17: Und wenn man dann weiß, dass der Alkohol ein starker Geschmacksträger ist, dann kann man sich ungefähr vorstellen, was hinten mal rauskommt.
00:30:24: Dennoch versucht natürlich diese Unternehmen, die auf alkoholfreie Spiritosen setzen, die wollen ja sozusagen für einen bestimmten Verwendungsanlass, dass das perfekte Produkt machen.
00:30:34: und diesen Verwendungsanlass verstehe ich total.
00:30:37: Weil wenn ich heute als Erwachsener auf einer, auf einer Feier bin oder gesellig mit Freunden bin und überlege, welche Getränke kann ich eigentlich über den Abendverteil trinken, ich muss fahren, ich will kein Alkohol trinken etc.
00:30:48: pp, dann halte ich das Angebot heute auf dem Markt für wahnsinnig begrenzt.
00:30:54: Und man kann auch nicht das siebte Wasser trinken oder die achte Cola, weil, sondern ich glaube der Markt ruft.
00:31:01: nach sehr sophisticated und sehr neuartigen Produkte angeboten, die für Erwachsene am Abend vielleicht in Form eines Long Drinks sozusagen durchaus angebracht werden.
00:31:14: Ich glaube nur, dass die Antwort, ich nehme jetzt den Rum und mache den Alkohol raus.
00:31:18: Oder ich nehme jetzt den Gin und mache den Alkohol raus.
00:31:20: Ich glaube, das ist die falsche Antwort, weil sie mich a. Produkte hat die nicht überzeugt und b. Warum soll ich das
00:31:26: tun?
00:31:27: Dann kreiere ich lieber eine ganz neue Kategorie, die da heißt erwachsenen Erfrischungsgetränk oder erwachsenen Laundrink.
00:31:34: Und dann arbeite ich direkt mit Banden, Kräutern oder mit anderen Rezepturen, die auch ein bisschen herausfordernder ist für die Zunge, vielleicht ein bisschen exotischer ist für die Zunge.
00:31:44: Ich muss nicht den Weg über die Nullprozent-Variante Alkohol gehen, um zu einem mindestens so guten Ergebnis zu kommen, sondern ich glaube, die Industrie ist aufgefordert, da ganz neue Ansätze zu finden.
00:31:54: Und nicht dieses Angebot immer nur als Null-Variante von Sprit zu Hose zu denken, weil die Maias Ahnens das Enttäuschungsrisiko viel zu hoch ist, weil es einfach nicht schmeckt.
00:32:05: Also ich glaube, da ist ein Riesenpunkt dran.
00:32:08: Also ich glaube beim Bier funktioniert es bei manchen Stellen, also ein alkoholfreies Walzen schmeckt.
00:32:13: Perfekt.
00:32:14: Das schmeckt perfekt.
00:32:15: Aber der ganze Rest, ich finde ihn auch immer wieder ziemlich gruselig.
00:32:18: Also mich hat noch nie ein alkoholfreier Wein oder ein alkoholfreier Sekt in irgendeiner Form.
00:32:25: überzeugt, obwohl ich da teilweise schon sehr teurer auch mal ausprobiert habe.
00:32:28: Was ich allerdings jetzt so ganz langsam am Kommen sehe, ist, ich habe es in dem Restaurant in Bayern vor kurzem gehabt, dass auf der Karte neben der Weinkarte auch die Saftkarte war, wo dann von bestimmten Winzern, Sorten, reine Traubensefte angeboten worden sind.
00:32:44: Dann konnte ich wirklich den Lagenwein sozusagen alkoholfrei aber ohne dass dem Alkohol entzogen worden ist, sondern dass das einfach bevor er verkehrt worden ist, dann habe ich halt ein Sortenrein und Sauft bekommen.
00:32:57: Oder es gibt den Namen, habe ich leider vergessen, auch ein Saftproduzent, der jetzt, wie du gerade gesagt hast, mit Kräutern und ähnlichen Auszügen arbeitet und auch wunderschön in der Flasche mit bisschen Kohlensäure drin und ähnliche.
00:33:08: Also ich glaube tatsächlich so dieses einfach eins zu eins was zu ersetzen, das wird nicht funktionieren, weil es einfach das, was der Alkohol einem gibt, das vermisst man dann und dann...
00:33:16: Ja, man muss ja fairerweise auch sagen, das eine
00:33:19: war
00:33:20: Geschmack.
00:33:22: Das zweite ist, das weiß ich nicht, wie die Verbraucher schon sozusagen unterrichtet sind und das Know-how haben, aber wenn dann diese Varianten auch noch sozusagen Line-Pricing haben zur alkoholischen Variante und wir wissen, wie viel Alkoholsteuer wir in Deutschland haben, dann sind das natürlich Money-Making Machines.
00:33:40: Und ich kann mir vorstellen, dass nach einer gewissen Zeit das auch die Akzeptanz einfach verschwindet.
00:33:46: für eine alkoholfreie Gin-Variante auch dreißig Euro zu zahlen.
00:33:51: Irgendwann geht das die Rechnung, glaube ich, nicht mehr auf.
00:33:55: Das heißt also, also ich finde halt die Frage total spannend, weil es gibt jetzt so ein paar Branchen, die ein bestehendes Produkt einfach... übersetzen müssen und einfach etwas rausziehen müssen.
00:34:06: Aus der Automobilindustrie der Verbrennungsmotor ersetzt werden durch etwas anderes.
00:34:12: Im Bereich Lebensmittel Fleisch ersetzen durch etwas anderes, aber die Produkte selber bleiben relativ gleich.
00:34:17: Das heißt du sagst, es braucht eher eine Innovation im Sinne von, dass es natürlich was zu trinken ist, das ist klar, aber eben eine völlig neue Kategorie und nicht einfach etwas Altes.
00:34:28: Ich sag mal einfach mal, wenn ich einen spannenden Long Drink bauen möchte.
00:34:32: Für den Abend, für den Erwachsenen als alkoholfreie Variante.
00:34:36: Warum sollte ich mich beim Innovationsprozess so eng machen und das Ding immer nur vom Gin zu denken?
00:34:42: Warum kann ich nicht breit rangehen und sagen, hey, wie kriege ich hier ein super spannendes Geschmacksprofil hin?
00:34:47: Mit Kräutern, mit Konzentraten, mit was auch immer?
00:34:51: und denke ich, das ist einfach völlig frei.
00:34:53: Warum die Referenz zum Gin?
00:34:54: Und da, das ergibt sich mir heute noch nicht, warum das nachhaltig ein spannender großer Markt sein soll.
00:35:01: Vor allen Dingen eben, weil ich den Alkohol nicht mal eben so ersetze.
00:35:05: Und ich glaube, man kann da eine Menge innovieren und da werden wir in den nächsten Jahren noch unglaublich viel sehen.
00:35:11: Du hast ja auch gesagt auf den Karten, die Restaurantkarten für alkoholfreie Getränke wird immer länger, die wird immer spannender.
00:35:18: Früher stand da... Wasser, Cola, Orangen, Orangenlemonade und fertig und heute mit vielen Schoinen.
00:35:26: Also da sind ja viele Dinge schon drauf und ich glaube, das sind Vorboten dafür, dass wir auch eine, in Zukunft eine sehr, ich sag mal, sophisticated Karte bekommen werden, auch für Erwachsenen, nicht alkoholische Getränken, die neu gedacht wurden.
00:35:41: Jetzt gibt es bei euch so wie so ein Leitspruch, der heißt, bei uns hat Innovation Tradition.
00:35:48: Versteht euch als... Traditionsunternehmen und eine der Traditionen ist Innovation.
00:35:52: Wo siehst du die Berenzengruppe?
00:35:54: bei dem Almen, was wir da besprochen haben gerade?
00:35:56: Ja,
00:35:56: ich sag mal, das ist natürlich auf der einen Seite so ein bisschen unser Motto, aber natürlich auch die Aufforderung an uns selber, das auch zu gewährleisten.
00:36:06: Ich sag mal, wir sind zweihundertsechzig Jahre alt.
00:36:08: Ja.
00:36:09: Und wenn man mal zurückdenkt, wo die Welt stand vor zweihundertsechzig Jahren, dann kann jeder sich vorstellen, dass sich die Berenzengruppe schon sehr oft neu erfinden musste, um heute immer noch auf dem Spielfeld zu stehen.
00:36:22: Und das ist sozusagen die Aufforderung, die wir auch für die Zukunft haben.
00:36:25: Wir haben ja auch schon darauf reagiert.
00:36:26: Ich meine, wir haben im Jahr zwei tausend vierzehnt Zitrokaser gekauft.
00:36:29: Ich nannte das Unternehmen eben Saftpressen.
00:36:31: Wir haben uns sozusagen auf ein völlig neues Terrain bewegt, weil wir davon überzeugt waren, frisch gepresste Säfte selber gemacht, am Point of Sale, macht viel tick in the box, viel Lehrgeld bezahlt, aber ein spannender Markt.
00:36:44: Das heißt, wach durch die Welt zu laufen.
00:36:47: zu gucken, wie sich Bedürfnisse da draußen verändern.
00:36:51: Und wie reagiert man mit neuen Getränkekonzepten?
00:36:55: Das machen wir auf unterschiedliche Art und Weise.
00:36:57: Entweder völlig neues Produkt oder wir machen neue Varianten eines Produkts oder wir machen neue Gebinde.
00:37:04: Die Mio Mio Kambrat zur Dose raus und erreicht dann die Leute besser, wenn sie quasi on the go sind.
00:37:11: Das heißt, wir müssen immer sehr, sehr wach durchs Leben laufen.
00:37:13: Wir müssen uns genau damit auseinandersetzen, wie sich Lebensrealitäten für die Menschen da draußen verändern, wo entstehen neue Verwendungsanlässe und Bedarfe an Produkten.
00:37:21: Und dann schnell sein und sagen, welches Produkt kann eigentlich die Lösung dieses Verwendungsanlasses sein.
00:37:28: Und da sehe ich uns heute, da sind wir schon gut vorangekommen in den letzten Jahren.
00:37:33: Aber wir haben ja gerade darüber gesprochen, wie stark so ein Spiritosenmarkt unter Druck sein kann.
00:37:38: Die Anforderung wird in den nächsten Jahren nicht geringer werden.
00:37:41: Ja, das kann ich mir in der Tat gut vorstellen.
00:37:43: Jetzt reden wir allerdings gerade sehr, habe ich ja auch reingebracht, intensiv über Alternativen zur Alkohol, in welcher Form jetzt auch immer.
00:37:53: Aber jetzt natürlich, ich würde gleich das Thema Verantwortung in Bezug auf Alkohol auch nochmal mit reinnehmen wollen, aber bevor wir das machen, jetzt... Jetzt ist natürlich Alkohol etwas, was auch sehr problematische Aspekte hat.
00:38:07: Ich glaube, das kann man nicht wegdiskutieren.
00:38:09: Aber gleichzeitig ist es auch etwas, von dem ich sage, ich hoffe, dass es mir erhalten bleibt.
00:38:13: Und ich hoffe, dass ich da draußen nicht als Alkoholiker wirke, weil das bin ich definitiv nicht.
00:38:16: Also ich trinke manchmal wochenlang nichts.
00:38:19: Aber es ist trotzdem etwas, was in Bezug auf Geschmack, Wirkung und so weiter etwas ist, was durchaus ein Leben ja auch vielfältiger und schöner machen kann.
00:38:29: Dementsprechend, ich hoffe auch in zwanzig Jahren noch einen echten Wein trinken zu können, einen echten Gym trinken zu können.
00:38:35: Und vielleicht schafft es ihr heute, mich auch vom Korn noch zu überzeugen.
00:38:38: Das könnt ihr ja nachher noch probieren.
00:38:39: Aber wie siehst du da so die Entwicklung?
00:38:42: Also, worauf ich so ein bisschen hinaus will, ist, ich hatte das, das fand ich super spannend.
00:38:46: Den habe ich hier auch schon öfters angebracht, die Podcast-Ebisode mit Kai Burus Bennings von Kühne.
00:38:52: Der hat ja
00:38:52: übrigens seit neuestem bei uns im Aussehtrag.
00:38:54: Ich
00:38:54: weiß, ich weiß.
00:38:55: Das habe ich gesehen.
00:38:55: Schöne
00:38:56: Grüße an dieser Stelle.
00:38:56: Das fand ich sehr cool.
00:38:58: Kai, hallo auch an dich hier.
00:38:59: Also so klein ist die Welt.
00:39:01: Und übrigens, diese Episode kam nicht darüber entstanden, sondern das ist über andere Wege gekommen.
00:39:07: Aber was ich so total spannend fand ist, ich glaube, Kühne hat eine Sache, die sich sehr ähnelt mit Berenzen.
00:39:14: Sie haben Produkte, die viele zunächst einmal, also jedenfalls die Produkte, die so im Hauptmittelpunkt stehen, die von vielen als sehr Ich sage mal, alttraditionell angesehen werden.
00:39:24: So ein Sauerkraut und so saure Gurken.
00:39:28: Das ist, glaube ich, so die gleiche Kategorie wie so ein Korn und so ein Bärenzenabvöll und ähnliches.
00:39:33: Und Kühne macht ja gerade sehr viel in die Richtung, das eben in die Zukunft zu übersetzen, ohne diese Tradition dahinter ja auch aufzugeben, weil es ja auch total schade wäre.
00:39:44: Und wie siehst du das in Bezug jetzt auf den alkoholischen Korn und die alkoholischen Spirituosen, die er macht?
00:39:51: Müssen die sich auch vielleicht noch mal in die Zukunft bewegen?
00:39:55: oder welcher Weg ist da der richtige?
00:39:57: Also zum einen bin ich auch der festen überzeugen, dass die Spiritose immer einen Platz im Markt haben wird.
00:40:04: Wir streben ja auch zum Beispiel, sondern nehmen nicht darauf, oh, wir müssen unbedingt den Konsum pro Kopf jetzt hochsteigern.
00:40:12: Also das wäre fatal.
00:40:14: Das wollen wir gar nicht.
00:40:15: Sondern wir wollen mit unseren Innovationen, mit neuen Produkten sozusagen in neue Verwendungsanlässere rein, wo heute vielleicht der Wettbewerb ist.
00:40:22: Also es geht mir nicht darum, dass wir den einen gleichen Konsumenten am besten fünfmal am Tag erwischen mit Spiritosen.
00:40:28: Sondern es geht darum, einfach unsere Konsumentenbasis zu vergrößern.
00:40:33: Über die
00:40:33: mich vom Gin wegbringt.
00:40:34: Genau.
00:40:35: Zu unserem Gin wollen wir Dich bringen.
00:40:37: Ah, okay.
00:40:37: Als zu unserem Gin.
00:40:38: Ja, genau.
00:40:39: Den hatte ich jetzt noch nicht auf dem Schirm.
00:40:40: Ja,
00:40:40: der Norden C-Sold.
00:40:41: Wenn du Norddeutsches... Du hast ja Norddeutsche... Nicht Wurzeln, wollte ich sagen, aber Norddeutsche... Erfahrung in deinem Leben gesammelt und kennst Norddeutsch ein bisschen, also den Norden C-Solgin möchte ich natürlich in dieser Stelle nicht unerwähnt lassen.
00:40:54: Nein, aber uns geht es darum natürlich in Verwendungsanlässe zu kommen mit Innovationen, neuen Produkten, wo vielleicht heute der Wert bewährt ist und wo wir uns ein Stück vom Kuchen wegschneiden können.
00:41:03: Das mal zum einen, also die Spiritose wird weiter geben, aber es gibt natürlich vielleicht auch in Zukunft, wie viele andere Kategorien auch, neue Hygienefaktoren.
00:41:13: Muss es so zuckrig sein, muss der Alkoholgehalt einfach mal runter, was ist mit dem Thema Kalorien etc.
00:41:19: Da gibt es ja viele, viele Wege, wie man an heutigen Produkten arbeiten kann.
00:41:24: Und ich möchte dir Unrecht geben, der Berndsen Apfelkorn ist tatsächlich noch sehr angesagt bei jungen Verwendern zwischen acht und zwanzig ganz besonders, da sind wir alle nicht mehr, deswegen können wir uns das gar nicht vorstellen, ist es aber so.
00:41:35: Aber z.B.
00:41:36: bei Berenzen haben wir den Smoothie-Shot gebaut.
00:41:38: Das ist also quasi mit fünfzig Prozent Frucht und etwas smoothiger Konsistenz, lässt sich perfekt einen Apparativ rausmachen.
00:41:47: Das heißt, eine Marke muss sich weiterentwickeln über neue Produktkonfigurationen, neue Sorten.
00:41:52: Neue Marken müssen gebaut werden.
00:41:54: Wir haben z.B.
00:41:55: ein Premium um Dresd Paris gebaut.
00:41:57: Der ist neu im Unsortiment, also das heißt neu, also noch keine zehn Jahre alt.
00:42:00: Der Norden Seasold ist nur wenige Jahre alt.
00:42:03: Also neue Produkte, aber auch die, die man hat, neue Inszenieren, neue Geschmäcker geben, neue Darreichungsformen geben, neue Packungen machen.
00:42:10: Dann kann man die Dinge schon sozusagen immer im Heute lassen und auch relevant halten.
00:42:14: Davon gehe ich schon aus, ja.
00:42:16: Wie stehst du zu diesem ganzen Prämiosierung-Trend, der ja durchaus, also wird es eine Zeit geben, wo es, weiß ich nicht, den Jahrgangsbeerenzeln gibt, oder?
00:42:26: Ja, ich sag mal, premiumisieren ist ja keine absolute Währung.
00:42:30: Ist ja nicht so zu sagen, premium ist es, wenn es dreißig Euro kostet.
00:42:33: Nee, sondern premium ist das, wenn das Produkt in seiner Produktkategorie sozusagen premiumisiert.
00:42:40: Das heißt, wenn ich bei Singles Hole Whiskeys wäre, dann ist dreißig Euro ja eher normal bis mittlere Position.
00:42:49: Und wenn ich bei einem, ich sag mal, Likör bin, wie bei Berenzen und eine junge Zielgruppe habe.
00:42:55: Dann geht es sich in die Reißige Euro, dann sind es ganz andere Facetten, die das zum Premium-Produkt machen.
00:43:02: Und ich glaube schon an das Thema Premiumisierung, weil die Premiumisierung ist ja nur eine Wahrnehmung des Verbrauchers.
00:43:08: Es ist premiumisiert, wenn da mehr Frucht drin ist vielleicht.
00:43:10: Es ist premiumisiert, wenn ich sozusagen neue Geschmacksvarianten da reinbringe.
00:43:15: Neue Verpackungsformen, die das mehr Konvenienz bietet zum Beispiel, wie die Ready to Drinks zum Beispiel.
00:43:21: Das heißt, ich glaube schon an das Thema Premiumisierung, weil in Zukunft glaube ich weniger getrunken wird, aber in den Momenten bewusster, genussorientierter.
00:43:31: Ja.
00:43:32: Deswegen wird Prämiosierung auch bleiben.
00:43:34: Um jetzt mal so den den Übergang zu anderen Themen zu finden, wir haben jetzt immer wieder auch tatsächlich dieses Thema Verantwortung so ein bisschen schon gestreift.
00:43:43: Du hast ja selber gerade gesagt, also für mehr Konsum zu werben, das wäre erst kein guter Weg und keiner den du auch gehen wollen würdest.
00:43:50: Wie steht ihr?
00:43:52: Als Unternehmen, aber auch du jetzt ganz persönlich zu diesem Thema?
00:43:56: verantworten?
00:43:56: und Alkohol.
00:43:58: Ja, also natürlich verantwortungsvoller Genuss steht ganz ganz oben auf Agenda.
00:44:02: Das fängt mit so Kleinigkeiten an wie Pictogramma auf unseren Flaschen, nicht viel Schwangerin, nicht unter achtzehn etc.
00:44:08: pp.
00:44:09: Und hört nicht bei Marketing Codex auf.
00:44:11: Wir werben nie im Kontext mit Alkohol und Sport.
00:44:14: Wir werben nie mit Alkohol im Kontext von Leistungssteigerung oder... oder auf einmal keine Ahnung oder eine Überhöhung eines Zustands, sondern für uns ist Alkohol ein Genussprodukt.
00:44:26: Wie mit vielen anderen Produktkategorien, wir können über Süßfahrer sprechen
00:44:29: etc.,
00:44:30: ist Genuss in einem bestimmten Ausmaß Teil des Lebens und Teil des Lebenskonzepts.
00:44:37: Unter einem bestimmten Ausmaß ist es Missbrauch und Schädlich.
00:44:40: Und wir werben natürlich für einen verantwortungsvollen Genuss.
00:44:44: Und halten uns auch von unserem Marketing-Codex sehr stramm und straff daran.
00:44:49: Und trotzdem glauben wir, dass wir als Genussprodukt eine Da-Seinsberechtigung haben in dem Leben, in diesem Fall für der Erwachsenen-Menschen.
00:44:57: Das hast du schon gerade Marketing-Codex gesagt.
00:45:01: Es gibt ja zunehmend Debatten auch, gerade in Europa.
00:45:05: Analog zu manchen anderen Industrien, schon regelrecht Werbeverbote diskutieren.
00:45:10: Siehst du da was kommen?
00:45:11: Wenn ja, wie stehst du dazu?
00:45:12: Wahrscheinlich ist es zu groß geschossen dann gleich.
00:45:16: oder was sagst du?
00:45:17: Ja,
00:45:17: also ich sage mal, ich akzeptiere jeder, der die eine oder die andere Meinung hat.
00:45:21: Ich bin grundsätzlich jemand auch bei anderen Produktkategorien, wo das ja auch mal diskutiert wird.
00:45:25: Ich glaube, wenn es die Reglementierung gibt, dass man für seine Produktkategorien in einem Umfeld werben kann und da, wo potenzielle Konsumenten.
00:45:34: die das auch dürfen und können sitzen, finde ich okay, weil wir haben mündige Bürger.
00:45:38: Ich finde, man kann nicht alles mit verboten machen.
00:45:42: Was ich natürlich unterstütze und richtig finde, ist, dass man natürlich die Werbefenster, sind ja schon reglementiert bei Spiritose, ab zwanzig Uhr etc.
00:45:50: und welchem Sender umfällt oder auf TikTok darf man es nicht werben.
00:45:55: Das finde ich alles richtig und wichtig und gut.
00:45:58: Aber wenn man auf einem gewissen Kommunikationskanal seine Zielgruppe, seine wirkliche Zielgruppe erreichen kann, dann bin ich der Meinung, sollte man sie auch erreichen können und dann hat jeder die Möglichkeit sozusagen seine Entscheidung zu treffen.
00:46:17: Also generelle Verbote nein, Einschränkung, wo es vor allen Dingen darum geht, Minderjährige zu schützen, Kinder zu schützen, hundertprozentig ja.
00:46:25: Ja, das ist ja, ich finde, das ist halt so ein schwieriges Thema, weil wieder mal so ein Bereich irgendwie rausgezogen wird in diesen Debatten, der dann komplett dämonisiert wird, währenddessen die beispielsweise Süßwarenindustrie, die wir jetzt auch schon mehrfach als Thema gerade hatten und ich auch mit vielen Leuten geredet habe hier schon im Podcast drüber, wo er überhaupt kein Problem ist, dann sich ja ein kleines Kinder zu wenden, so, ne, mit Produkten, die gerade viel Zucker haben und ähnliches.
00:46:51: Und ich weiß jetzt nicht, ob ich an der einen oder anderen Stelle auch da irgendwie mit Regulierungen reingeben würde.
00:46:55: Aber ich finde es immer so schwierig, wenn sich so ein Bereich so rausgepuckt wird, der so so stellvertretend dann, wo sich dann alle echauffieren können.
00:47:03: Und ich frage mich immer, auf welcher Basis das eigentlich.
00:47:05: Also wir haben ja alle irgendwie unsere Laster und können nicht wie, sorry, wenn ich das jetzt so aussogebe, wie Karl Lauter war, komplett auf Salz und alles verzichten.
00:47:14: Das Leben muss ja auch schön bleiben.
00:47:16: Also ich sag mal, ich bin ein großer Verfechter von einem selbstbestimmten...
00:47:19: Leben.
00:47:20: Und deswegen sollte man Werbung oder etc.
00:47:23: Ansprachen da reglementieren, wo es auf eine Zielgruppe gibt, die sich noch nicht selbst bestimmt sozusagen durchs Leben gehen kann.
00:47:31: Und ich sehe es genauso wie du.
00:47:32: Es gibt ja unfassbar viele Bereiche, wo man, wenn man den Einzelfall sieht, sagen wir, ah, ein Verbot könnte ja viel was bringen.
00:47:38: Wir reden mal über Screen-Zeit von Teenagern am Handy.
00:47:41: Ist ja ein Thema.
00:47:43: Süßware hast du gesagt, Spiritosen ist ein Thema, das rauchen wir lange ein Thema.
00:47:48: Aber auch viele, viele, viele andere Warengruppen.
00:47:51: Computerspiele, etc.
00:47:52: Pp.
00:47:53: Natürlich kann man alles verbieten und regulieren.
00:47:56: Ich glaube nur, man muss es unaufgeregt machen.
00:47:59: Man muss es wissenschaftlich basiert machen.
00:48:02: Und man muss dann zur Entscheidung kommen, in welchem Kontext und Umfeld kann man mit dieser Produktkategorie draußen wirtschaften und vermarkten.
00:48:10: Und wann eben nicht, weil der Missbrauch bzw.
00:48:14: der Missbrauch zu hoch ist.
00:48:16: Deswegen sehe ich das auch ganz unaufgeregt an der Stelle.
00:48:20: Es ist ja schon so ein Bestandteil einer sehr europäischen und häufig auch sehr deutschen Debatte.
00:48:28: Der Blick auf Alkohol in den USA ist auch nochmal ein ganz eigener, aber grundsätzlich so dieses sofort mit einer Regulierung arbeiten zu wollen, mit staatlichen Einschränkungen und Ähnliches.
00:48:40: Wenn man mal auf den Wettbewerbsstandort schaut, hast du das Gefühl jetzt, Bei so einem Thema, aber grundsätzlich auch, wie ihr als Unternehmen in der Regulierung eben da betroffen seid, auch in Bezug natürlich auf Alkohol, drückt es auch eine Wettbewerbsfähigkeit schon oder kommt ihr da eigentlich ganz gut klar?
00:48:58: Also das Thema haben wir immer wieder, Wirtschaftsstandort.
00:49:01: Bei euch ist das bestimmt nochmal ganz speziell.
00:49:03: Ja, bei uns ist deswegen ein Tick spezieller, weil wir eigentlich Organisationenstrukturen haben wie ein klassischer Mittelständer, aber sozusagen Reporting und Dokumentationspflichten wie eine Börselotete AG nun mal.
00:49:15: Also das, was wir sozusagen an Reporting und Dokumentationsleistung erfüllen, wenn wir das mal umrechnen, wieviel Köpfe am Ende des Tages da ran arbeiten und wenn ich das vergleiche mit großen Konzernen, wieviel Trocken sie brauchen und haben, um das zu lösen, dann kann ich schon ein großes Kudo ausbrechen an unserer Team, die das sozusagen hinbekommen.
00:49:35: Also in der Tat ist das bei uns natürlich nochmal... über den dimensioniert groß.
00:49:40: Es
00:49:40: gibt hier doch mal so ein bisschen, was sind so die die die schwierigsten Rahmenbedingungen, auch gerade regulatorisch, die ihr jetzt als Bärenzengruppe habt, also sowohl vielleicht in Bezug auf Alkohol, aber auch in Bezug auf Aktiengesellschaft, das wird ja bei euch so eine Mischung sein, wahrscheinlich.
00:49:53: Ja, es
00:49:53: gibt, also ich kann das gar nicht umfassend jetzt beantworten, aber es gibt ja viele Beispiele.
00:49:56: Also wir reden ja über Lieferkettengesetz, wir reden über EU-Taxon-Uni.
00:50:02: Wir reden darüber, dass wir für alles, was wir hier machen, in irgendeinem Beauftrag brauchen.
00:50:07: Das haben andere auch.
00:50:08: Bei uns in der Alterbörsenotierung, die ganzen Veröffentlichungspflichten, Quartalsberichte, Jahresberichte, also Dokumentationspflichten.
00:50:16: Und das, was uns eigentlich am... Also zwei Dinge nerven mich da ganz besonders, um das mal rauszugreifen, ohne dass sie umfänglich sind.
00:50:24: Das eine ist, immer wenn Deutschland probiert, einen Sonderweg zu gehen.
00:50:28: Also warum müssen Unternehmen in Deutschland doppelte Arbeit und andere Arbeit leisten, obwohl die EU ein ähnliches Thema auf der Lieferkette ist ja nur so ein Thema gewesen.
00:50:35: Warum musste ein deutscher Sonderweg gegangen werden?
00:50:39: Ich finde, es macht einfach wirklich keinen Sinn und beschäftigt alle doppelt und dreifach.
00:50:45: Oder es kostet Nerven, wenn es dann auf der Zielgeraden abgesagt wird, dann haben aber die Unternehmen ja schon lange daran gearbeitet.
00:50:52: Ist ja nicht so, wenn die Politik entscheidet, ach jetzt setzen wir es mal aus, dass die Arbeit nicht angefallen wäre.
00:50:57: Man ist ja schon lange angefangen.
00:50:59: Das ist sicherlich was Nervt.
00:51:00: Und das zweite, was mich persönlich richtig nervt, ist der Geist, der hinter solche Regulierungen steckt.
00:51:05: Der Geist ist ja nicht, ich vereinfere euch das Leben, ich mache das Leben besser oder ich gebe euch Wettbewerbschancen, sondern der Geist dieser Regulierung ist ja immer, ich habe hier so einen juristischen Anfangsverdacht, dass du hier ein Krimineller bist, dass du hier irgendwie was... was Ungezogenes machst und meine Regulierung sorgt dafür, dass du damit nicht davon kommst.
00:51:26: Und dieser Geist der Regulierung ist einfach irre, weil sozusagen, man ist doch einfacher wäre, die wenigen schwarzen Schafe doch sensibel zu bestrafen als sozusagen allen Geiselhaft zu nehmen und den Sippenhaft zu nehmen und zu sagen, jetzt müsst ihr es aber alle tun, weil wir denken einfach mal, dass ihr Böse sind.
00:51:45: Und dieser Geist hinter den Regulierungen, der nervt und er lämt auch unternehmen.
00:51:49: Ja, so ein grundsätzliches Mindset, immer zunächst mal überall nur die Probleme zu sehen und ihm nicht zu überlegen, wie kann man mehr Dinge ermöglichen, statt nur zu gucken, wo kann man etwas verhindern.
00:52:02: Aber befürchte fast, dass das auch der Geist sein wird, der uns noch sehr lange hier begleitet.
00:52:07: Ich denke auch, weil wir sehen ja jetzt auch in der neuen Regierung, echte Reform, echter Mut, Dinge anders zu machen, den vermissen wir nach wie vor.
00:52:15: Und wenn es richtig ist, dass man sagt, oh, die schweren Brocken, Die schweren politischen Brocken sollte man eigentlich am Anfang, am Anfang erledigen und nicht am Ende, wenn es wieder in Richtung Wahlkampf geht.
00:52:27: Und wenn das die Vorzeichen sind, dann sind wir noch nicht so gut unterwegs.
00:52:32: Ja, ehrlich zu sein.
00:52:33: Podcast ist ja ein sehr langfristiges Medium als wenn ihr vielleicht diese Episode, zwei tausend, sieben, zwanzig, acht und zwanzig oder wann auch immer hört, könnt ihr mal zurückgucken auf uns im Jahr zwei tausend, zwanzig und dann wisst ihr schon, wie sich das entwickelt hat.
00:52:46: und naja.
00:52:47: Vielleicht stöhnt ihr dann auch.
00:52:50: Jetzt hast du gerade schon die vielen Regulierungen erwähnt, die dadurch kommen, dass ihr eine Börsennotierte Aktiengesellschaft seid.
00:53:00: Das hat mir gerade am Anfang schon so ein bisschen, dass es durchaus etwas ist, was auch eine Besonderheit ist.
00:53:06: Ihr wirkt wie das absolute typische Familienunternehmen und ich muss zugeben, bevor ich mich im Vorfeld für diese Podcast-Sepisode mit euch beschäftigt habe.
00:53:16: bin ich immer davon ausgegangen, irgendwie so ganz intuitiv, dass es hier irgendwo noch ein Herrn Berenzen gibt, der hier rumrennt und immer in die noch mal irgendwo reinguckt und sagt, so geht das aber nicht, da brauchen wir noch mal was anderes.
00:53:28: Dass ihr seit vielen Jahren, jetzt seit über dreißig Jahren eine Börsenotierte Aktiengesellschaft hat, da wäre ich nie draufgekommen.
00:53:34: Das ist im Mittelstand, glaube ich, in der Form relativ selten.
00:53:37: Wie unterscheidet ihr euch dadurch von anderen Mittelständen?
00:53:40: Ein paar Sachen haben wir ja jetzt schon gehabt, aber versucht das da nochmal so ein kleines bisschen, auch was zur Unternehmenskultur beispielsweise angeht, vielleicht zusammenzufassen.
00:53:48: Also zum einen, der Herr Berenzen läuft die Nase nur noch rum.
00:53:50: Nicht mehr so viel durch unsere Räume, aber schöne Grüße an dieser Stelle.
00:53:54: Ich kenne die Familie natürlich und die Familie war ja auch noch Teil dieser Berenzengruppe und auch in der Führungsverantwortung, als sie schon bösen notiert waren.
00:54:05: Die Familie ist ja seit dem Jahr zwei Tausend Acht komplett rausgegangen.
00:54:08: und an der Börse sind wir seit vier Neunzig, wie du schon sagst, so dreizig Jahre.
00:54:11: Ja und ich sag mal, die Börsenotierung hat natürlich unterschiedlichen Sinn und Zweck und das wurde Anfang der Neunziger entschieden, an die Börse zu gehen, Kapitalbeschaffung, Wachstumskapital.
00:54:24: und damals war es dann so Anfang der Neunziger auf dem Spiritosenmarkt, ist viel konsolidiert worden.
00:54:31: Auch die Bärenzugruppe hat ja viele Unternehmen übernommen.
00:54:34: Es war ein internationaler Erfolg da, man wollte stärker ins Ausland expandieren.
00:54:39: Und dann ist natürlich eine Börsenotierung sinnvoll für Kapitalbeschaffungen und gerade für das Thema Wachstumskapital.
00:54:49: Und die Entscheidung ist damals entsprechend getroffen worden.
00:54:52: und heute ist es das, was es ist.
00:54:55: Es ist nach wie vor Zugang zu Kapital.
00:54:58: oder zu Kapitalformen, die vielleicht privater neben der Form nicht haben.
00:55:02: Aber in der Sekunde, wo man Kapital nicht braucht, in der Sekunde, und klar mal auf, wenn es mal anders wird, ist es wiederum so besser, aber wenn man in der Sekunde kein Kapital braucht, dann sind natürlich erst mal die Laster einer Börsnotierung da und nicht die Benefits.
00:55:18: Wir haben ja gerade darüber gesprochen, wie viel Anstrengung diese Börsnotierung auch bedeutet.
00:55:23: Deswegen bleibt es erst mal so, dass das für und wieder einer eine Töne.
00:55:29: Was macht das jetzt mit uns persönlich?
00:55:31: Ich glaube auf der einen Seite, ja, es ist anstrengender und natürlich könnten wir, wenn wir von einer G zu einer GmbH transferieren würden, hätten wir automatisch natürlich höhere Gewinne, weil natürlich eine Birdalty auch Geld kostet.
00:55:48: Auf der anderen Seite, und das muss man wirklich auch unterstreichen, Eine Börsnotierung heißt ja auch eine wahnsinnige Transparenz.
00:55:55: Eine Börsnotierung heißt unterschiedlichste Shareholder bzw.
00:56:01: unterschiedliche Interessensgruppen und unterschiedlichste Leute, die mitgehen, ob das ein Aufsitrate ist, ob das ein Aktionariat ist, ob das eine Hauptversammlung ist etc.
00:56:10: Das heißt, im Zusammenspiel mit den Veröffentlichungen zum Berichtspflichten hat man natürlich einen wahnsinnigen Exzellenzanspruch.
00:56:19: Das heißt, die Dinge liegen offen.
00:56:21: Das heißt, Performance wird kritischer betrachtet.
00:56:24: Antworten werden schneller gesucht und gefunden, weil einfach Interessensgruppen sie einfordern.
00:56:30: Beim Reporting, bei der Transparenz, also ich glaube, wir sind in vielen, vielen Disziplinen, wo Mittelstand vielleicht noch nicht so weit ist.
00:56:37: Thema Governance, Thema Nachhaltigkeit, auch Thema Digitalisierung sind wir, glaube ich, für unser Unternehmensgröße extrem weit.
00:56:47: Und ein Teil, warum wir dessen, warum wir soweit sind, sicherlich auch, weil es viele, viele Interessensgruppen von außen gibt, die das natürlich uns auf die Finger schauen, was wir machen.
00:56:56: Deswegen glaube ich schon, dass auch Exzellenz aus so einer Börsennotierung entsteht.
00:56:59: Was macht das mit dir so als CEO?
00:57:02: Also du könntest ja auch von der Größe her des Unternehmens wäre auch gut denkbar, dass du Geschäftsführer einer mittelständischen Gamebehab ist.
00:57:09: Jetzt bist du bei CEO eines Börsennotierten.
00:57:11: Unternehmens, ist das auch etwas, was vielleicht so den eigenen Führungsstil dann verändert, dass man eben diese, diese verschiedenen ja auch Stakeholder hat, die man bedienen muss?
00:57:23: Ja, das natürlich, weil, weil, also ich sag mal so, wenn wir jetzt mal über Corona sprechen und über diese, bei uns ist zum Beispiel so, dass zwischen den Jahren, zweiundzwanzig und vierundzwanzig haben sich unsere Kostenstruktur plus vierzig Prozent, wenn wir alles reinnehmen.
00:57:37: Halleluja.
00:57:38: Von allen Rohstoffen und so weiter.
00:57:42: Jetzt müssen wir natürlich wahnsinnig schnell darauf reagieren, weil wir natürlich unglaublich Kennziffer getrieben sind, weil wir Shareholder haben, weil wir natürlich einen Aufsichtrat haben etc.
00:57:53: Ich kann natürlich als Familienunternehmen sagen, diese Preisanpassungen würden sozusagen den Markt überfordern, den würde unsere Konsumenten überfordern.
00:58:01: Und man kann natürlich als Gesellschafter, der vielleicht viele Jahre gutes Geld verdient hat, mal sagen, okay, wir nehmen es mal langsam an.
00:58:07: Weil ich tauch jetzt mal durch dieses Jahr oder durch die zwei Jahre oder ich warte erst mal ab ob die Preise irgendwann wieder zurückkommen und wir müssen viel schneller reagieren.
00:58:16: Und das ist schon ein Unterschied.
00:58:18: Ich kann nicht zu einem Gesellschafter gehen oder zu einer Familie gehen und sagen ich habe die und die Idee.
00:58:23: Das gibt jetzt zwei Jahre mal nicht so gute Renditen für dich lieber Unternehmer.
00:58:28: Aber wir verändern uns in eine Richtung die für dich langfristig viel viel besser ist.
00:58:33: Das ist natürlich bei uns, der sich von Quartal zu Quartal arbeitet, anders.
00:58:39: Da sind Shareholder ungeduldiger, auch zurecht, ist ja deren Geld, was verzinst werden muss.
00:58:44: Und von daher macht das schon was mit einem im Daily Business oder eben auf Reaktionen auf unterschiedliche Markegemeiten.
00:58:52: Und ich finde es gerade eine spannende Mischung.
00:58:54: Auf der einen Seite diese Effekte, die du gerade beschrieben hast, davor gesagt, es treibt euch aber auch an.
00:59:00: bestimmte Dinge schneller zu machen, stärker zu machen als als der klassische Mittelständler.
00:59:05: Der ist es.
00:59:05: Ich finde, es ist eine extrem spannende Mischung.
00:59:08: Ich könnte mir vorstellen, dass ihr, also Haselmünnen ist total schön, aber es ist auch jetzt nicht unbedingt auch Verkehrstechnisch, denn Nabel der Welt.
00:59:17: Was?
00:59:18: Also sag jetzt ich, du nicht, aber ich.
00:59:20: Also ich bin jetzt gerade sehr lange auf der Autobahn hierher gefahren.
00:59:23: Ähm, jetzt haben wir ja auch so, so dieses riesen Thema Fachkräftemangel und ähnliches.
00:59:29: Ist, ist, ist die Tatsache, dass ihr ne, ne, ne Börsen notierte AG seid, auch etwas, was vielleicht dann bestimmte Leute dann sogar eher anzieht, hier arbeiten zu wollen, anstatt zu einem, zu einem, an für Strichen normalen Mittelstandler zu gehen?
00:59:41: Also, ich denke, bei dir auch so?
00:59:43: Ja, bei mir war es definitiv so.
00:59:44: Klar.
00:59:45: Weil ich kannte Konzernen, ich kannte Mittelstand und ich sag mal ... Als Vorstand in Börsen und Hitter Aktiengesellschaft führen zu dürfen, das war auch damals für mich ein spannendes neues Feld.
00:59:55: Ich habe wahnsinnig viel gelernt.
00:59:57: Es hat mich unfassbar gut ausgebildet und erfahren gemacht und habe sicherlich viele, viele Learnings und Erfahrungen gesammelt, die jemand, der, ich sag mal in Anführungsstrichen, da ganz lebendig eine GmbH anführt, ihm nicht machen kann.
01:00:12: Also das war ein großer Reiz.
01:00:14: Natürlich auch verbunden mit Risikos und Worten, aber natürlich hat man andere Haftungsthemen als Vorstand, als Organ einer AG.
01:00:23: Und deswegen lässt sich das natürlich auch nicht eins zu eins vergleichen.
01:00:27: Ein GmbH-Geschäftsführer oder ein Börsnotiert AG.
01:00:30: Also für mich war es definitiv so.
01:00:31: Ich kann mir natürlich vorstellen, dass es für einen Controller auch spannend ist oder für einen Rechnungsleger oder etc.
01:00:40: Also ich kann mir schon vorstellen, dass es viele Berufsgriffe gibt.
01:00:43: Neben mir sitzt Thorsten Schmidt.
01:00:45: Er ist auch neben vielen anderen spannenden Jobs.
01:00:50: Sie hat auch unter anderem Leiter Investor Relations.
01:00:52: Den gibt sie ja dann gar nicht.
01:00:53: Mein Thorsten.
01:00:55: Und von daher gibt es viele Bereiche, die natürlich sagen, boah, das ist ein spannendes Arbeitsfeld.
01:01:02: Die Rechtsabteilung bei uns zum Beispiel, mit den Cases, die zu tun hat.
01:01:06: Und bei anderen würde ich sagen, wenn man jetzt sozusagen ein Schichtleiter in der Produktion ist, der wird wahrscheinlich weniger merken zwischen einem Mittelstandsunternehmen, einer Börsenotierung.
01:01:14: Der macht seine harte Arbeit in der Produktion und stellt Ware her.
01:01:18: Von daher gibt es glaube ich alles.
01:01:20: Manöver, das war sehr, sehr spannend.
01:01:23: Die Stunde, die ist viel schneller wieder rumgegangen, als man das immer so glaubt.
01:01:27: Von daher vielen herzlichen Dank für die vielen Einblicke.
01:01:30: Wir haben so einen Rundumschlag gemacht von... von Innovationen im Bereich Spirituosen bis jetzt hin zur Unternehmenskultur.
01:01:38: Vielen Dank, das war sehr interessant.
01:01:40: Schön, dass du hier bist.
01:01:41: Ja, danke dir auch.
01:01:42: Die letzte Frage, die hier jeder zu hören bekommt ist, du hast ja schon selber gesagt, du hast hier schon ein paar mal bei mir in dem Podcast gehört und ab jetzt bist du ganz bestimmt zum Stammhörer.
01:01:52: Du kannst jetzt nichts anderes machen als Nicken und Ja sagen oder so was in der Art.
01:01:56: Und damit kannst du natürlich auch mal einen Wunsch äußern, was du hier hören möchtest.
01:02:00: Ein Thema, eine Branche oder vielleicht sogar einen Gast möchtest du vielleicht sogar den Staffelstab weitergeben.
01:02:06: Wie schaut's aus?
01:02:07: Ja, ob die Person oder die, die das dann auch macht, das werden wir dann ja sehen.
01:02:13: Das ist ja dann die Überzeugungskraft letztendlich.
01:02:15: Aber ja, ich kann mir noch viele spannende Namen vorstellen, die bei dir genau richtig aufgehoben werden und von ihrer Geschichte erzählen können.
01:02:23: Einen zum Beispiel, die nicht... kennen und sehr schätzen lernen durfte ist der Christoph Werner von DM.
01:02:27: Ein wahnsinnig kluger Mensch mit einer klaren Haltung und wirklich klugen Gedanken.
01:02:32: und was wahnsinnig spannend ist rund um Christoph Werner ist natürlich, dass das ein Paradebeispiel ist, wie man letztendlich ein Familienunternehmen sozusagen in eine neue Generation den Staffelstab übergibt, sein Vater Götz Werner als Gründer von DM.
01:02:51: Da sind die Fußstapfen besonders groß und wir wissen alle, dass in Deutschland oftmals passiert ist, dass die Staffelstapfübergabe nicht gut gelaufen ist und ich finde DM ist ein Unternehmen unfassbar gut aufgestellt und da hat die nach meiner Einschätzung die Staffelstapfübergabe hervorragend funktioniert und das ist sicherlich spannend für Hörer, die Geschichte zu hören.
01:03:09: Und wenn du mal wieder Frauenpower brauchst, ich habe sie ganz lange nicht mehr gesehen und auch nicht gesprochen, aber Judith Wiese.
01:03:16: die damals mit dafür verantwortlich war, dass ich zu Mars gegangen bin und die heute Vorständin ist bei Siemens.
01:03:23: Und ich habe seit damaliger Zeit ihren Werdegang, ihren beachtlichen Werdegang mitverfolgt sozusagen und ist eine ganz, ganz beeindruckende Karriere.
01:03:32: Ich hatte eine sehr, sehr verantwortungsvolle Position im Siemens-Konzern und quasi kam da von der Seite reingeschossen und macht den Job offenbar und offensichtlich fantastisch.
01:03:44: und die hat sicherlich als chief people und culture and sustainability officer eine Menge Menge spannender Themen zu erzählen rund um.
01:03:51: Transformation in den Bereichen für Siemens könnte mir auch sehr gut als Gast vorstellen oder als gestern.
01:03:56: Ja also zwei ganz großartige Vorschläge.
01:03:58: das werde ich auf jeden Fall versuchen.
01:04:00: vielen herzlichen Dank dafür.
01:04:02: Wenn es euch da draußen auch gefallen hat, wenn ihr was mitnehmen konntet, ein bisschen inspiriert wurde, dann ja, ist jetzt hier nochmal die Aufforderung spätestens, sie jetzt zu abonnieren, aber ganz wichtig auch, wenn ihr Fragen habt, wenn ihr Anregungen, Anmerkungen habt oder eben auch Vorschläge für Themen oder Gäste, dann schreibt mir, und natürlich auch ganz besonders, wenn ihr vielleicht mal selber Gast sein wollt, dann schreibt mir auf jeden Fall die Kontaktdaten, findet ihr wie immer in den Shownauts, da findet ihr auch den Link zum einem Link in Profil, können wir uns ja auch... da vernetzen.
01:04:31: Ich habe gesehen, Oliver, du bist auch bei LinkedIn.
01:04:33: Also von daher sucht auch nach ihm bei LinkedIn und dann werdet ihr ihn auch finden.
01:04:37: Wir können ihn gerne auch mit verlinken.
01:04:39: Und ja, wenn ihr abonniert habt, dann hören wir uns ganz bald wieder und da freue ich mich schon total drauf.
01:04:45: Bis dahin.
01:04:45: Tschüss.
01:04:46: Wiederschauen.