Rettet Lean Management den Wohnungsbau? Dr. Lis Hannemann-Strenger, Strenger Gruppe - 89
Shownotes
Von 50 Leads am Tag auf null über Nacht. So drastisch traf die Ukrainekrise die Strenger Gruppe. In diesem Moment hätte jede Unternehmensberatung geraten: Kosten runter, Mitarbeiter entlassen, Filialen schließen. Doch das Familienunternehmen aus Ludwigsburg ging einen anderen Weg.
In dieser Episode spreche ich mit Dr. Lis Hannemann-Strenger, Mitglied der Geschäftsleitung der Strenger Gruppe, über ihre Strategie in der Baukrise. Mit ihrer Erfahrung aus Jahren bei McKinsey brachte sie Lean-Management-Methoden in den Wohnungsbau. Statt Personal abzubauen, optimierte sie Prozesse. Internationale Einkaufsstrukturen, effizientere Abläufe, konsequente Nachhaltigkeitsausrichtung: Während andere Bauunternehmen schrumpfen, hält die Strenger Gruppe Kurs.
Wir sprechen über die Herausforderungen als Nachfolgerin in einer männerdominierten Branche, darüber, warum manchmal Kunststofffenster nachhaltiger sind als Holz, und wie sie mit ihrem Mann die Transformation aus der Automobilbranche auf den Bau übertragen hat. Außerdem geht es um Wutbürger bei Bauprojekten, das Regulierungschaos in Deutschland und die Frage, wie man in Zeiten extremer Unsicherheit langfristig denkt und trotzdem profitabel bleibt.
Die Strenger Gruppe ist ein familiengeführtes Immobilienunternehmen mit Hauptsitz in Ludwigsburg. Seit der Gründung durch Karl Strenger im Jahr 1982 konzentriert sich die Unternehmensgruppe auf Wohnungsbau und nachhaltige Quartiersentwicklung. Mit Standorten in ganz Deutschland, 120 Mitarbeitenden und einer Gesamtleistung von rund 200 Millionen Euro zählt das Unternehmen heute zu den führenden mittelständischen Anbietern in der Immobilienbranche.
Über den Podcast Chefetage
In meinem Podcast Chefetage spreche ich mit Führungspersönlichkeiten und Unternehmern über ihre Karrierewege, persönlichen Erfahrungen, ihr Mindset, ihr Führungsverständnis und die Herausforderungen ihrer Branche. Du bekommst Impulse, wie Leadership und Unternehmertum heute funktionieren – authentisch, inspirierend und ganz praktisch.
Ich bin Leif Neugebohrn und unterstütze Führungskräfte und Unternehmer mit meiner Agentur Magnecon dabei, sich klar zu positionieren – mit einer starken Strategie, klarer Kommunikation und wirkungsvollem Leadership.
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Ein Podcast von Magnecon – Agentur für Personal Branding, Executive Positioning & Corporate Influencing.
Transkript anzeigen
00:00:00: Die Bau- und Immobilienbranche steckt mitten in einem Sturm, steigende Zinsen, explodierende Kosten, immer neue Auflagen.
00:00:06: Und trotzdem, eigentlich müsste ja dringend mehr gebaut werden, denn überall fehlt es ja einen Wohnraum.
00:00:12: Mich hat sehr interessiert, wie diese Situation ein Bauunternehmen erlebt.
00:00:16: Wie kann man bei dieser Achterbahnfahrt noch einen kühlen Kopf bewahren?
00:00:20: Da drüber spreche ich in dieser Episode mit Dr.
00:00:22: Liz Hannemann-Strenger.
00:00:23: Sie ist Mitglied der Geschäftsleitung der Strengerkruppe aus Ludwigsburg.
00:00:27: die von ihrem Vater gegründet wurde.
00:00:30: Heute macht das Unternehmen etwa zweihundert Millionen Euro Umsatz, hat hundertzwanzig Mitarbeitende und Standorte in ganz Deutschland und ist eben spezialisiert auf Wohnungsbau.
00:00:40: Damit ist sie bei diesem Thema also die perfekte Ansprechpartnerin.
00:00:44: Wir sprechen darüber, wie man als Bauunternehmen auch in schwierigen Zeiten stabil bleiben kann, wie man sich mit Effizienz und Innovationen auch in dieser Branche zukunftswit macht, und wieder bei ihrer Vergangenheit als Beraterin beim McKinsey ihr heute noch hilft.
00:01:00: Außerdem sprechen wir ganz viel über ihren Nachfolge im Familienunternehmen und warum dies ein Prozess sei, der ganz viele Gespräche und auch wie Ehrlichkeit braucht und dabei ganz besonders auch die Fähigkeit, sich gegenseitig zu verzeihen.
00:01:15: Ein wirklich spannendes Gespräch aus einer sehr spannenden Branche.
00:01:19: Viel Spaß!
00:01:27: Ja, hallo und herzlich willkommen hier zu einer neuen Episode in meinem Podcast Chefetage.
00:01:32: Ich freue mich total, dass du wieder mit eingeschaltet hast oder vielleicht auch das erste Mal dich reingeklickt hast.
00:01:36: Das wäre natürlich noch viel toller.
00:01:37: Dann herzlich willkommen.
00:01:39: Ich bin einfach neu geboren und hier in meinem Podcast.
00:01:41: Da spreche ich immer mit Unternehmerinnen und Unternehmern, mit CEOs und auch mit anderen Führungspersönlichkeiten beispielsweise aus Sport und Politik über ihren Werdegang, ihre Haltung, ihr Mindset und natürlich auch ganz viel über die Themen ihrer jeweiligen Branche und die Herausforderungen, die sie da haben.
00:02:00: Und ja, wenn ich das interessiert, dann bist du ja ganz genau richtig und dann solltest du auch ganz schnell auf abonnieren klicken, wenn du das nicht schon lange getan hast.
00:02:06: Wenn ich einmal nicht podcastet, dann arbeite ich übrigens auch ganz viel mit solchen Menschen, denn ich unterstütze mit meiner Beratungsagentur MagneCon Unternehmer und Führungskräfte bei ihrer strategischen Positionierung, bei CEO-Kommunikation und bei Personal Branding.
00:02:20: Und weil ich eben ursprünglich aus diesem Bereich komme, auch bei politischer Kommunikation.
00:02:24: Und da haben ja viele Unternehmer inzwischen Gott sei Dank sehr viel zu sagen.
00:02:27: Aber so viel zu mir, denn um mich geht es ja ja nicht, sondern um meine Gäste.
00:02:32: Und da spreche ich heute mit einer Unternehmerin, die aus einer Branche kommt, die wohl wie keine Zweite in den letzten Jahren im Feuer der vielen, vielen Herausforderungen dieser unzähligen Krisen steht, die wir so aktuell haben.
00:02:47: Und da geht es um die Bau- und die Immobilienbranche.
00:02:51: Und da gibt es ja wirklich ein unfassbares Auf und Ab in den letzten Jahren.
00:02:54: vom Bauboom durch niedrige Zinsen über plötzliche Rohstoffpreisexplosionen und Zinserhöhungen bis zu gefühlt immer neuen und immer undurchsichtigeren bürokratischen Regelungen.
00:03:06: Und gleichzeitig haben wir einen enormen Mangelanwohner in Deutschland.
00:03:10: Also das Thema ist sehr spannend und ich kenne leider auch in meinem Umfeld viele Beispiele von Unternehmen dieser Branche, die da momentan Schwierigkeiten haben, mit diesen vielen Herausforderungen umzugehen.
00:03:21: Das hat mich nicht sehr gespannt, wie das bei der Strenger-Gruppe aus Ludwigsburg so aussieht.
00:03:26: Das ist ein Familienunternehmen mit Standorten in ganz Deutschland und ist vor allem auf das Thema Wohnungsbau spezialisiert, was die alles so genau machen.
00:03:34: Das werden wir bestimmt gleich erfahren.
00:03:35: Gegründet wurde es in two-in-eightzig von Karl Strenger und ich spreche heute mit Dr.
00:03:40: Liz Hannemann Strenger.
00:03:42: Sie ist als Nachfolgerin ihres Vaters, Mitglied der Geschäftsleitung und heute mein Gast hier im Podcast.
00:03:48: Herzlich willkommen.
00:03:49: Freut mich sehr live, dass ich heute hier sein darf.
00:03:51: Ja, ich freue mich auch total.
00:03:53: Wir sitzen hier in Ludwigsburg mitten im Zentrum im Strängerhaus.
00:03:56: Ja.
00:03:59: Also das Haus sieht total toll aus von außen.
00:04:01: Das ist wahrscheinlich eines eurer eigenen.
00:04:03: Vermute ich mal sehr, dass ihr da nicht jemand anderes beauftragt habt.
00:04:06: Was ich mich gefragt habe bei der Adresse ist, das ist die, jetzt muss ich nachgucken, die Karlstraße.
00:04:10: Ja.
00:04:11: Ist das nach deinem Vater benannt?
00:04:13: Oder habt ihr genau danach gesucht?
00:04:17: Ja, das ist sehr gut beobachtet.
00:04:19: Tatsächlich war das ein ganz toller Zufall.
00:04:22: Ich glaube, wenn mal jemand die Aufgabe gegeben hätte, also wir hatten ein altes Gebäude hier direkt gegenüber und wollten aber was Neues bauen, weil wir auch mehr Platz gebraucht haben.
00:04:31: Und wenn man im Projektentwickler die Aufgabe gegeben hätte, such was in Bahnhofsnähe zentral in Ludwigsburg in der Karlstraße, weil mein Vater ja der Karl ist.
00:04:39: Er wird es wahrscheinlich so die Nadel im Heuhaufen gewesen, aber... Ah, hat geklappt.
00:04:44: Wenn ihr die Straße umbenannt hättet ihr hier in der Insta, dann
00:04:47: hätte ich gefragt,
00:04:48: was für gute politische Verwindungen ihr habt.
00:04:50: Auch
00:04:50: das natürlich.
00:04:53: Ich freue mich auf jeden Fall total hier zu sein.
00:04:55: Das Thema ist wirklich spannend.
00:04:57: An dieser Stelle, bevor wir so richtig loslegen, einen kleinen Gruß an André Freitler, dem Chef und auch Gesellschafter von Alp Gold.
00:05:04: Ihr wisst schon, die Episode, wo wir ganz viel über Spätzle gesprochen haben, der hat sich am Ende der Episode gewünscht, dass wir mal in die Baubranche reinschauen.
00:05:12: Und ja, das machen wir hiermit.
00:05:13: Also von daher, André, das ist deine Folge.
00:05:16: So, kommen wir zu dir, Liz, bevor wir richtig in die ganz, ganz vielen Themen, die so rund um Immobilien und Baubranche auf jeden Fall da sind und auch Familienunternehmen nachfolge.
00:05:29: Also da fällt mir ganz viel ein.
00:05:30: Kommen wir erstmal zu dir persönlich, wie immer.
00:05:32: Deshalb erstmal, wer bist du so, wenn du mal nicht arbeitest?
00:05:37: Ganz abseits von Job-Büro.
00:05:40: Was für Hobbys hast du?
00:05:42: Was gibt's über dich zu sagen?
00:05:43: Hast du überhaupt welche?
00:05:43: Gibt es Zeiten, in denen du nicht arbeitest?
00:05:46: Also, ich glaub, selbst und ständig stimmt schon, weil ich schon viel arbeite oder zumindest im Kopf immer ganz viel dabei bin.
00:05:53: Aber ich würde dir gern sagen, dass ich irgendwelche abgefahren Hobbys hab.
00:05:56: Aber ich hab fünf Kinder und damit ist, wenn ich nicht arbeite, bin ich meistens bei den Kindern.
00:06:02: Und macht da mein zweites Familienunternehmen, das Management der kleinen Bande da.
00:06:07: Genau.
00:06:08: Ja, das glaube ich.
00:06:09: Das wird wahrscheinlich eine mindestens genauso große Herausforderung sein, wie das Unternehmen hier.
00:06:14: Ja, aber beides gibt, ich glaube, man muss sich immer fragen, was einem Energie gibt.
00:06:19: Und ich würde sagen, dass, klar, beides ist herausfordernd, gerade in so Krisenzeiten, aber beides gibt mir am Ende des Tages mehr Energie.
00:06:25: Deshalb bin ich ganz dankbar, dass ich diese... zwei Chops in Anführungszeichen haben darf.
00:06:30: Ja,
00:06:32: das glaube ich.
00:06:33: Und ich meine, ihr seid ein Familienunternehmen und ohne Familie kein Familienunternehmen.
00:06:37: Das stimmt.
00:06:39: Das muss man ja auch immer dazu sagen.
00:06:40: Das stimmt.
00:06:41: Aber dann... Haken wir diese Frage ganz schnell ab und kommen auf deinen beruflichen Werdegang.
00:06:49: Du bist heute in der Geschäftsleitung der Familiengruppe sozusagen.
00:06:53: Aber was hast du davor gemacht?
00:06:54: Wie war dein Werdegang bis hierhin?
00:06:56: Wie bist du hierher gekommen?
00:06:57: Also vielleicht im Rahmen des Podcasts oder Familienunternehmen muss man sagen, mein Vater hat ihr das Unternehmen gekundet und wollte immer, dass es in der Familie bleibt.
00:07:06: Und ich hatte eigentlich den Wunsch, Medizin zu studieren.
00:07:09: Und aber meinen Vater hat mir schon früher gelegt, dass doch vielleicht BWL auch ganz cool wäre.
00:07:14: Und ich bin die älteste von drei Schwestern.
00:07:17: Und daher bin ich dem Wunsch nachgekommen und habe echt zwischendurch oft überlegt, ob ich nicht abbrechen soll und auf Medizin machen soll.
00:07:24: Aber offensichtlich habe ich das beendet.
00:07:28: Nach dem Studium promoviert in Aachen, dort auch mein Mann kennengelernt und war dann bei McKinsey Beraterin.
00:07:34: Keine Baubrosche gemacht, da war Farmer und Konsumgüter, aber ich glaub, das war's nur beim McKinsey mitnehmen, nämlich das strukturierte Denken, die herangehensweise und Themen und so, weil das hat mir trotzdem wahnsinnig viel geholfen.
00:07:45: Und ich bin dann seit dem Falle von vierzehn operativ ins Familienunternehmen eingestiegen.
00:07:50: Am Anfang im Vertrieb, also ich hab selber Wohnungen und Häuser verkauft, es war ... Jetzt war man bei McKinsey davor und ist in der Business Class rumgeflogen und waren fünf Sterne-Hotels und so weiter.
00:08:02: Da war das erst mal was anderes.
00:08:04: Das glaube ich ja.
00:08:05: Das glaube ich.
00:08:06: Das hat mir extrem viel geholfen auch jetzt für meinen Job jetzt, weil natürlich sehr viel Einblick in ... in Kunden bekommen haben, wie die Ticken.
00:08:16: Auch viel mehr Verständnis für den Vertrieb, für unsere Vertriebler, weil ich irgendwie davor dachte, ach Vertrieb, weil da ein bisschen, wenn man sich mit den Produkten auskennt und Menschen mag, dann läuft es schon.
00:08:26: Hab gemerkt, dass es deutlich komplexer ist und man schon sehr viel Talente braucht und sehr viel Einsatz, um guter Vertriebler zu sein.
00:08:32: Genau, hab dann Vertriebsseitung eines Bereichs übernommen und bin dann in die Geschäftsseitung eingestiegen.
00:08:38: Und
00:08:38: würdest du sagen, also klar, dieses analytische Denken bei McKinsey, das hilft natürlich, das kann ich mir sehr gut vorstellen.
00:08:47: Was ich immer total spannend finde, ist die Fragestellung.
00:08:51: Steigt man als Nachfolgerin oder Nachfolger sofort in das Familienunternehmen ein oder nicht?
00:08:57: Und ich hatte hier auch ganz unterschiedliche Leute sitzen, weil die da so unterschiedliche Modelle hatten.
00:09:03: Würdest du sagen, die so das erste Mal vorher was anderes gemacht zu haben, hat dir irgendwie auch geholfen?
00:09:08: oder rückblickend hättest du auch sagen können, direkt ich gehe jetzt ins Family Business?
00:09:12: Nee, mir hat es, also ich weiß es gibt unterschiedliche Modelle und ich glaube es gibt auch kein richtig oder falsch.
00:09:16: Für mich persönlich war es extrem gut.
00:09:18: Also für mich war sowohl die Promotion gut, weil ich da auch schon, ich war da dann im Lehrstuhl, wo viele Berater waren, das hat mir total geholfen.
00:09:25: und jetzt... Ich bin überhaupt nicht jemand, der sein Titel in Vordergrund stellt.
00:09:30: Aber es hat mir in dieser Baubrosche, die sehr Männerdominiert ist, schon geholfen am Anfang.
00:09:35: Und mir hat McKinsey total in der Denkweise und Sichtweise und vom Netzwerk geholfen.
00:09:40: Also für mich selber war es extrem gut, noch mal einen anderen Blick zu kriegen, auch einen Blick in andere Branchen.
00:09:46: Wie gesagt, ich habe Pharma und Konsumgöde gemacht.
00:09:48: Das ist ganz anderes, aber trotzdem ... Gibt es echt noch Situationen, wo ich jetzt, wenn wir Fragestellungen haben, und ich meine mal jeden Tag als Unternehmer Herausforderungen, wo man im ersten Moment nicht weiß, wie man es löst, wo mir das Extrem geholfen hat?
00:10:01: Und deshalb für mich war es gut.
00:10:03: Und wenn man die Chance hat, dann würde ich das auch jedem ans Herz legen, noch mal was anderes zu machen.
00:10:07: Und ich glaube, es gibt, es muss nicht immer Beratung sein, es kann auch.
00:10:11: Irgendwie eine andere Branche sein, es kann auch die gleiche Branche ein anderes Unternehmen sein.
00:10:16: Aber für mich war es gut.
00:10:17: Und ich glaube auch, das klingt jetzt vielleicht ein bisschen komisch, aber professionell laufen zu lernen.
00:10:22: Ja.
00:10:22: Also, weil ich glaube schon, wenn man jetzt vor allem, wenn man direkt als Chefe einsteigt, jetzt sind wir ja bei der Chefetage einsteigt, dann kriegt man vielleicht kein ehrliches Feedback zu dem, was adäquat und was richtig ist.
00:10:34: wie man sich verhält, dass man sich nur Tizen macht, wie man richtig führt und so weiter.
00:10:38: Und das hilft, glaube ich, schon, wenn man diese Erfahrungen woanders macht.
00:10:41: Ja, das kann ich mir total gut vorstellen.
00:10:43: Ich hatte vor kurzem Jahr Kopfschöffel bei mir.
00:10:46: Zum Best von Schöffel, Outdoor, Sport, Tech usw.
00:10:51: Und der hat, war vorher auch in der Beratung und hat andere Dinge gemeint, aber der hat... Der hat im Gespräch einen Satz, als ich dann auf Führung und wie er sich, er ist ja einfach vergleichsweise jung als Geschäftsführer, jetzt siebenundzwanzig eingestiegen und er meinte, der Name hilft manchmal.
00:11:07: Ja,
00:11:07: total.
00:11:08: Aber ich kann
00:11:08: mir auch vorstellen, dass in der Situation manchmal, wenn man dann so einsteigt, der Name auch ein Flug ist, gerade weil die dann kein echtes Feedback geben kann.
00:11:18: Hast du sowas auch dann schon mal erlebt?
00:11:21: Du hast fast den gleichen Namen, du hast einen Doppelnamen, aber im Prinzip der Name des Unternehmens ist in deinem Namen drin.
00:11:26: Alle wissen wer du bist.
00:11:28: Ja, also ich empfinde das schon so, dass das ehrliches Feedback ist eine Aufgabe, wo man die Mitarbeiter dazu erziehen muss oder andere.
00:11:37: Weil ich glaube natürlich am Anfang aus, oder vielleicht war es auch noch eine andere Generation, als ich eingestiegen bin, hatte man glaube ich Respekt davor, dass man ehrliches Feedback gibt.
00:11:46: Ich glaube, dass bei Strenger aber schon eine fehlerverzeihende Kultur herrscht.
00:11:50: Also, wo man auch mal selber Fehler eingesteht und auch mal aktiv um Feedback bittet.
00:11:55: Und dann wird es mit der Zeit schon.
00:11:58: Aber deshalb ja, es kann auch ein Fluch sein oder zumindest ein Hemmschuh.
00:12:02: Ja, jetzt hast du gerade den Doktortitel erwähnt, dass du auf den eigentlich gar nicht so behaust, aber dass er manchmal doch hilft.
00:12:09: Ich hatte auch da, muss ich gerade ganz stark an eine... Frühere Episode denken, und zwar die Doktor Sylvia Benzinger, die CEO von Seidensticker.
00:12:21: Und die hat eine Story erlebt, die hat sie auch schon an vielen anderen Stellen erzählt, dass, als sie den Doktortitel bekommen hat, dann einer ihrer Chefs bei dem damaligen Unternehmen mal gesagt hat, ach, dann weiß ich jetzt, dass sie hier nicht diejenige sind, die den Kaffee bringt.
00:12:38: Und da wäre so meine Frage so ein bisschen, hast du das auch erlebt, dass vielleicht der Dr.
00:12:45: Titel gerade dir als Frau an der Stelle geholfen hat?
00:12:47: Oder vielleicht auch in dieser Branche?
00:12:49: Weil ich würde vermuten jetzt von wahrscheinlich sehr vielen Architektinnen abgesehen, ist die Branche doch noch rechten Männer dominiert, oder?
00:12:56: Ja,
00:12:56: total.
00:12:56: Also ich glaube, beides, der Titel und McKinsey hat mir, hast du genau richtig gesagt, als Frau glaube ich noch mehr geholfen.
00:13:03: Und jetzt bin ich irgendwie plänt und ich die allergrößte.
00:13:06: Also rein physisch.
00:13:06: Ich glaube, deshalb würde es ... Nein, ich bin überhaupt nicht so ein oberflächlicher Mensch.
00:13:11: Aber ich glaube, wenn man so ehrlich ist, wenn das nicht so wäre, hätte ich es, glaube ich, schwerer.
00:13:16: Also, wenn ich nicht bei mir Kinder gewesen wäre und kein Doktortitel hätte, dann glaube ich, dass die Tochter vom Chef ist.
00:13:22: Es ist okay, wenn sie mal einen Kaffee bringt.
00:13:25: Das hat mir aber schon ... Das hat mir schon geholfen.
00:13:29: Dass ich mich zumindest nicht richtig fertigen muss, was ich an der Stelle bin.
00:13:34: Ja, jetzt sind wir schon irgendwie ganz schnell in ganz viele Themen reingekommen.
00:13:37: Was ich jetzt aber, ich will jetzt noch einen Schritt zurückgehen, einmal mit deinem Unternehmen.
00:13:42: Also ihr baut, ihr handelt, glaube ich, auch mit Immobilien, aber sagt du doch einfach mal selber so in zwei, drei Sätzen, was macht ihr, was für Kennzahlen habt ihr, so wie groß seid ihr, was bietet ihr an?
00:13:53: Also wir sind deutschlandweit tätig, wir machen vorwiegend Wohnungsbau, auch Quartiere, wo dann manchmal Gewerbe mit drin ist.
00:14:00: und wir haben so zwei Hauptprodukte, einmal die designorientierten hochwertigen Immobilien und auch die designorientierten, aber standardisierten Produkte von Baustolz, wo wir vorwiegend Reihenhäuser und Wohnungen machen.
00:14:13: Was uns übergreifend aussieht, also Wohnungen, wie gesagt, was die strengeren Immobilien immer besonders machen.
00:14:19: Also wir sind Innovationsführer und wir haben immer ein Designanspruch, weil eben das, es muss ein gutes Gefühl sein, das bei uns ja auch im Slogan und ein gutes Gefühl kommt eben auch durch Design und dass ich mich wohl fühle und das muss nicht unbedingt teuer sein, aber das ist ein wichtiger Aspekt, der bei uns, der bei uns mit dem Produkt verankert ist.
00:14:39: Nachhaltigkeit, also Innovationsführer und damit auch Nachhaltigkeit, das haben wir.
00:14:43: schon immer in der DNA gehabt, aber so richtig, sag ich mal, die Produkte auf, dass sie auch von den KPIs her nachhaltig sind.
00:14:50: Das haben wir umgestellt auch durch die McKinsey-Erfahrung meines Mannes.
00:14:53: Der war dreizehn Jahre bei McKinsey und hat die Transformation in der Automobilbranche damit geleitet.
00:14:59: Und als er im Jahr ist, hat er gesagt, ich habe das in der Automobilbranche erlebt.
00:15:06: Wenn dann dieser Druck kommt, dass man auf Elektroautos umstellen müsste, dann gibt es da keinen zurück mehr.
00:15:10: Und ihr habt auch so lange Innovationszyklen.
00:15:12: Also jetzt ist es an der Zeit darauf, das umzustellen.
00:15:17: Das haben wir dann tatsächlich auch gemacht.
00:15:18: Am Anfang dachten wir, wir haben schon immer lahaltige Immobilien gebaut.
00:15:22: Genau, und es ist jetzt wohl recht, sowas zu sagen.
00:15:25: Und unsere sind schon immer gesünder und so weiter.
00:15:27: Aber es war halt genau richtig.
00:15:28: Weil das einer der Faktoren war, der uns jetzt in der Krise total geholfen hat.
00:15:32: Ja,
00:15:32: das Thema Nachhaltigkeit und Immobilien, das will mich reizt, das gerade voll drauf einzusteigen, aber da muss ich ganz viel anderes von dem, was ich mir vorgenommen habe, weglassen.
00:15:41: Ich habe mich damit auch unter anderem für einen Kunden meine ganze Weile mit beschäftigt.
00:15:45: Das hat nur eine ganz kurze Frage, weil sonst platz ich.
00:15:48: Ich habe so das Gefühl, dass im Bezug auf Nachhaltigkeit bei Immobilien ... Also dieses typische Bauchgefühl, was wahrscheinlich viele haben, häufig gar nicht stimmt.
00:15:57: Also alles möglichst Naturmaterialien, Holz und so weiter.
00:16:00: Sondern, dass es wahrhaft nachhaltig eher wird durch Langlebigkeit, durch noch bessere energetische Wirkung und Ähnliches.
00:16:10: Und dann eben doch teilweise Kunststoff und Ähnliches.
00:16:13: Die richtigen Materialien sind.
00:16:15: Wie siehst du das?
00:16:16: Ja, also spot on genauso.
00:16:17: Also ein Beispiel nur kurz, weil du gebeten hast uns kurz zu halten.
00:16:21: Wir setzen uns halt schon sehr inhaltlich damit auseinander, was tatsächlich nachhaltig ist und manchmal.
00:16:26: Wir haben jetzt ein Projekt, wo wir das analysiert haben.
00:16:28: Und da waren tatsächlich die Kunststofffenster, die nachhaltigere Variante als die Holzfenster, weil die einfach langlebige sind und nicht so oft ausgetauscht werden müssen.
00:16:38: Ja, spannende Thema.
00:16:39: Ich reise mich jetzt zusammen und mache ein Thema weiter.
00:16:42: Das können wir
00:16:43: wahrscheinlich die ganze Zeit natürlich.
00:16:45: Absolut, ja.
00:16:46: So ein paar Kennzahlen fände ich noch total spannend.
00:16:50: Kennzahlen, genau.
00:16:51: Also Gesamtleistung, also wir machen alles rund um irgendwie, also wir vertreiben auch, wir haben, wir machen den ganzen Vermietungsbereich, wenn man bei uns Kapitana neiger ist, dann kann man einfach ins Rundum-Sorglos-Paket gehen und man wird komplett von A bis Z betreut.
00:17:06: Das heißt, wir haben eine Gesamtleistung von ungefähr zweihundert Millionen deutschlandweit, genau, also das so.
00:17:11: Hundertzwanzig Mitarbeiter, die fest bei uns angestellt sind, aber dann haben wir natürlich ganz viele Partner, die fast ausschließlich für uns arbeiten, deshalb für... heißt Gesamtleistung und Mitarbeiteranzahl.
00:17:22: Zumindest haben wir einen hohen Umsatz für die Mitarbeiteranzahl.
00:17:25: Das stimmt, ja.
00:17:26: Spannend.
00:17:27: Dankeschön.
00:17:27: Jetzt sind wir schon bei.
00:17:29: im Prinzip, also das ist so die Zahlen und Geld, das finde ich eine wunderbare Überleitung zu einem Thema, was glaube ich im Bezug jetzt auf deine Branche gerade so am meisten irgendwie drängt.
00:17:41: Also dass es einfach, ich glaube, kaum eine Branche gibt, die... wenn man jetzt nicht gerade irgendwie im Energiesektor ist, so stark einem Wandel ja unterlegt und auch einem auf und ab.
00:17:53: Also ich würde es wahrscheinlich als Achterbahnfahrt empfinden.
00:17:55: Also ich habe auch tatsächlich einen Klienten aus dieser Branche und das da in den letzten drei Jahren mal Handler miterlebt.
00:18:04: Wie geht ihr mit diesem Thema um?
00:18:06: Also steigende Baukosten, Zinsen.
00:18:09: Gleichzeitig eigentlich Wohnungsnot?
00:18:10: Also eigentlich ist es ja perfekte Voraussetzungen für euch.
00:18:14: Wie erlebt ihr das mal als Unternehmen?
00:18:15: Also
00:18:16: ich würde da gerne mit unterschiedlichen Ebenen drauf anwenden, weil ich glaube, es gibt die persönliche Unternehmerische, die Blick drauf und wie wir als Unternehmen strategisch oder operativ damit umgehen.
00:18:25: Weil erst mal zudem so ein bisschen grifffestere Operativen.
00:18:28: Also wir versuchen eben sehr, also als Familienunternehmen trotzdem eine langfristige Perspektive drauf zu haben.
00:18:34: Sonst hätten wir nämlich ganz viele Mitarbeiter rausnehmen müssen, wenn wir uns kurzfristig finanziell optimiert hätten.
00:18:41: Als der Einbruch kam mit der Ukraine-Krise und auf einmal gab es hier Wochen, wo einfach, ich erinnere mich da noch an eine Szene, also wir nutzen Salesforce, das heißt ich sehe mal ganz genau, welche Lieds reinkommen und es war Dienstagsverkaufs besprechen, es war einfach am Montag kein Lied da, kurz noch der Ukraine-Krise und Dienstags.
00:18:57: Da war ich total und habe, das heißt mit meinen Verkäufen in der Verkaufsbeschränkung nicht so welche Termine habt ihr.
00:19:01: Keine Termine diese Woche.
00:19:03: Dann habe ich panisch bei jedem Projekt selber eine Anfrage gestellt, weil ich gedacht habe, wir haben sicher ein Systemfehler.
00:19:07: Das kann ja nicht sein.
00:19:08: Wie
00:19:09: viele Leads hättet ihr sonst?
00:19:10: Also, was wäre so das gewesen, wo du nicht aufmerksam geworden wärst?
00:19:13: Also, wir haben normalerweise so vierzig, fünfzig Leads pro Tag.
00:19:16: Also, jetzt gerade auch wieder, also so, du denkst, nach dich irgendwie, das gibt's nicht.
00:19:21: Es war aber kein Systemfehler.
00:19:22: Dann hat die Zentralangrunde das so gerade eine Anfrage gestellt.
00:19:25: ging alles durch, es gab einfach keine Anfragen.
00:19:28: Und das heißt, wenn du in so einer Situation bist und du kommst von McKinsey raus, dann wäre eigentlich die logische Konsequenz, du musst die Kostenschraube runterdrehen, die Filialen schließen, du musst die Mitarbeiter rausnehmen.
00:19:37: Das haben wir nicht gemacht und stehen da auch dazu.
00:19:40: Also wir haben nach wie vor, wir haben sogar ein bisschen aufgebaut bei den Mitarbeitern, wir haben nach wie vor alle Filialen, wir kaufen nach wie vor Grundstücke, aber sehr bedacht.
00:19:49: Das heißt, wir haben zum einen langfristigen Blick drauf und trotzdem.
00:19:52: Natürlich haben wir die Kennenzahlen genau im Blick und müssen gucken, dass unsere Projekte profitabel sind.
00:19:58: Und deshalb haben wir unsere Produkte optimiert.
00:20:01: Also frühzeitig, wie gesagt, das Nachhaltigkeitsthema.
00:20:04: Du wolltest da nicht komplett darauf einsteigen, aber das war für uns trotzdem ein wichtiger Hebel auch in der Krise, weil ich beobachte, dass viele Menschen sagen, Nachhaltigkeit ist wichtig.
00:20:12: Wenn man sich fragt, wollen die Hunderttausend mehr zahlen?
00:20:16: Dass ihr den nachhaltigen Immobilien kriegt, dann müssen die Argumente schon sehr sattelfest sein, dass jemand sagt, cool, natürlich mache ich.
00:20:22: Oder es gibt, man muss da schon zu der Nische gehören, die absolute Überzeugungstäter sind.
00:20:27: Aber es gibt einen Aspekt, nämlich das Finanzierungsthema, dass es Subventionen gibt und die Kredite auch bei Banken in der Zwischenzeit für nachhaltige Kredite besser sind, so dass der Business Case besser ist.
00:20:39: Also Abschreibung und so weiter, auch noch eins.
00:20:41: Und das war ein Punkt, der uns total in der Krise geholfen hat, weil da waren wir die Vorreiter noch.
00:20:45: die die nachhaltigen Immobilien hatten, sodass das geholfen.
00:20:49: Dann darüber hinaus, also neben Kennzahlen den Blick haben und langfristiger, langfristigen Blick, ist schon extrem wichtig, bei den Kunden und am Puls der Zeit zu sein.
00:21:01: Und das nehmen wir auch persönlich als Unternehmer superärmst.
00:21:04: Also ich spreche täglich mit Kunden, natürlich auch die Kritischen.
00:21:09: Also die landen dann auch bei mir.
00:21:12: Das, aber man lernt da immer extrem viel.
00:21:15: Das ist nicht immer schön, aber man kriegt ein ganz extrem gutes Gefühl dafür, was man im Marketing, was man im Vertrieb bei der Produktentwicklung machen muss.
00:21:24: Und ja, das machen wir alle.
00:21:27: Wir sind ja zu drittem Geschäft sein, wir machen wir alle drauf unterschiedlichen Ebenen.
00:21:31: Und so, glaube ich, sind wir gut am Puls der Zeit, was zu tun ist.
00:21:35: Und Baukosten, da hilft die McKinsey-Erfahrung.
00:21:38: Das haben wir schon extrem umgestellt.
00:21:39: Mit Lean Management, also als wir angefangen, also Anfang der Krise haben wir noch, sag ich mal, wie Ehe und Jehe.
00:21:48: gut, aber wie Ehe und Jehe gebaut.
00:21:50: Und das haben wir schon ganz krass umgestellt, dass wir unsere Leute total auf Lean-Management geschult haben.
00:21:55: Einkaufsabteilungen gebildet haben, die auch international so hast und so.
00:21:59: Ich würde sagen, jeder Stellschraube am Prozess, am Produkt, an der Vertriebsseite geht, um das zu optimieren.
00:22:07: Das machen wir ja nach wie vor jeden Tag.
00:22:09: Und auf der persönlichen Ebene ist es ein Auf- und Ab, ist echt ein Achterbahn, eine Achterbahn der Gefühle, was mir aber total hilft.
00:22:16: Ich bin ja damit aufgewachsen.
00:22:17: Ich bin im Unternehmerhaushalt aufgewachsen.
00:22:19: Das heißt, ich habe auch schon früher erlebt, es gibt Krisen und es gehört dazu.
00:22:22: Und es gehört dazu, dass man mal schlaft, wo es eine Nächte hat, wenn das große Ganze passt.
00:22:27: Und das ist schon wichtig, dass man sich auch die nackten Zahlen deshalb immer wieder vor Augen führt.
00:22:31: Aber wenn der Trend da in der richtigen Richtung ist und die Zahlen passen.
00:22:35: dann muss man da ruhig Blut bewahren und auch diese Ruhe ausstrahlen gegenüber den Mitarbeitern.
00:22:40: Weil das ist für mich auch eine neue Erfahrung jetzt in der operativen Geschäftsführung.
00:22:46: So eine Krise macht auch was mit den Mitarbeitern.
00:22:48: Es gibt Angst, es gibt irgendwie manchmal dann hektische Entscheidungen, Unsicherheit.
00:22:54: Und man kann eigentlich nur einen guten Job machen, wenn man in dem Gefühl, dass Sicherheit ist und der Ruhe.
00:22:59: Und deshalb ist es auch unsere Aufgabe, auch in der Geschäftszeitung.
00:23:03: das auszustrellen, also wenn es authentisch ist, aber deshalb versuche ich das wirklich und das gelingt mir auch meistens, da die Ruhe zu bewahren und den positiven Klinge auf die Dinge und die Menschen mitzunehmen.
00:23:14: Irgendwie scheint das aber auch zu gelingen.
00:23:16: Also ich bin gerade hier im Eingangsbereich an einem Schaufenster vorbeigekommen, was vollgestellt ist mit Kununu Auszeichnungen
00:23:24: als Top-Arbeitgeber
00:23:26: und
00:23:26: irgendwie
00:23:27: also anscheinend funktioniert das.
00:23:29: Ich hoffs, also nein, aber wir haben auch viele tolle Mitarbeiter, muss man sagen.
00:23:34: Wir haben echt junges Team, ich glaub, durchnimmt es alles, dreiunddreißig.
00:23:39: Ja, ja, wirklich.
00:23:40: Also auch mit allen Herausforderungen, die Unternehmerestein hergehen, viele Elternzeiten, viele dann auch mal wechseln, wenn man irgendwas anders machen will.
00:23:49: Auch eine tolle Dynamik und ein ganz tolles Miteinander.
00:23:52: Ja,
00:23:52: das hast du gerade das Stichwort, ruhig Blut bewahren gesagt.
00:23:55: Und ich könnte mir vorstellen, dass bei dem Thema, was ich jetzt dann anspreche in Bezug auf dieses Gesamtkonstrukt, das schwieriger ist, ruhig Blut zu bewahren.
00:24:03: Und das ist so dieser ganze Punkt von Regulierungen und politischen Rahmenbedingungen.
00:24:09: Also wir haben ja auf der einen Seite haben wir Unfassbar viele und auch super komplizierte und schwer zu durchblickende Bauvorschriften, die dann auch noch gefühlt in jedem Landkreis anders sind.
00:24:21: Nicht mal nur Bundesland, sondern eben Landkreis.
00:24:23: Iski Auflagen, Genehmigungsprozesse, Genehmigungszeiten.
00:24:29: Gleichzeitig eine Regierung, die sagt, die Jetzige sagt, dass die vorherige sagt, dass die davor sagt, dass wir da schneller werden, wir wollen da besser werden.
00:24:38: Wir brauchen den Bauturbo.
00:24:41: Und das passiert nichts.
00:24:45: Wie kann man da dann ruhig Blut bewahren?
00:24:48: Also auch dankens, glaube ich, ganz unterschiedliche Blicklinge drauf.
00:24:51: Also es ist genau so, wie du sagst.
00:24:54: Es ist echt manchmal zum Haar geraufen.
00:24:56: Und ja, und dann gibt es ja noch Wutbürger, die manchmal, wo die Politik sich dann auch beeinflussen lässt.
00:25:00: Aber zum Thema ruhig Blut bewahren, ich glaube, hat das ganz große wie die Politik.
00:25:06: Also anzeitmal ist es jetzt lobbyist und ist in Berlin vor Ort.
00:25:09: Das ist nur schwer zu beeinflussen und deshalb muss man mit den Rahmenbedingungen, die da sind, leben.
00:25:14: Und man muss ja auch sagen, die Politik bemüht sich.
00:25:17: Es ist ja nicht, dass gar nichts vorangeht, aber wir versuchen halt immer mit den Rahmenbedingungen, die da sind, das Beste draus zu machen.
00:25:22: Und dann kommt auch wieder die zwischenmenschliche Komponente ins Spiel.
00:25:26: Weil bei jedem Landkreis, bei jeder Genehmigungsbehörde ist es eben nicht nur die Gesetzestage, die da ist, sondern es am Ende des Tages ein Miteinander und überzeugen von den Menschen, die da sind.
00:25:36: Wir hatten jetzt eins, wo in der Tat Wutbürger den Bebauungsplan wollten stoppen.
00:25:42: Es war ein ganz furchtbarer Termin, wo ich noch nicht mal zu Wort kam, der ging drei Stunden.
00:25:47: Und ich danach dachte, wir hatten das Grundstück schon gekauft.
00:25:50: Ich glaub, wir können hier nie bauen, weil das so, wie die unterwegs sind.
00:25:53: Und die Politik hat sich natürlich im ersten Moment beeinflussen lassen.
00:25:56: So.
00:25:57: Jetzt haben wir letzte Woche nach einem Jahr das Ganze, sag ich mal, orchestrieren, mit den Menschen sprechen.
00:26:02: mit den einzelnen Bürgern und so weiter es doch hinbekommen, dass es in die richtige Richtung geht.
00:26:07: Und es ist ein Beispiel, wo, glaube ich, zeigt, oder ein Beispiel, das zeigt, am Ende des Tages sind es halt doch bei der operativen Umsetzung Menschen, die da eine Rolle spielen.
00:26:15: Und es gilt halt bei den Rahmenbedingungen, die da sind, das Beste draus zu machen.
00:26:19: Und gleichzeitig ist es nicht nur ein stumpfes Akzeptieren, sondern auch absolut auf der Hut sein, welche Regulierungen gerade da sind, wie die politischen Voraussetzungen sind.
00:26:29: Bauturbo kann ja auch eine Chance sein.
00:26:32: An einigen Projekten ist auf dem Schirm, dass das ein Präzedenzfall sein könnte.
00:26:36: Positiv für die Umsetzung des Bautobos.
00:26:40: Da einfach super achtsam zu sein, die Füller auszustrecken und wissen, was passiert.
00:26:43: Und ich glaube, man kann ja auch im Kleinen ganz, ganz viel beeinflussen.
00:26:46: Vielleicht dann nicht irgendwie auf der Bundesebene.
00:26:50: Aber im Kleinen kriegt man das schon hin.
00:26:52: Man darf aber auch nicht vergessen, wir sind jetzt ja also, wir sind Mittelständler und es gibt deutlich größere, aber so viele, die deutsch und weit bauen und soweit da gibt es im Moment auch nicht, deshalb haben wir da schon auch einen Einfluss drauf und den versuchen wir zu nutzen in die richtige Richtung.
00:27:09: Ja, das
00:27:09: finde ich gut.
00:27:10: Und so wie du das gerade beschrieben hast, was ich immer wieder erlebe ist, wie gesagt, ich komme ja aus der Politik und habe dann irgendwann aus den verschiedensten Gründen, da kann ich meine eigene Episode zu machen, die Seiten gewechselt und arbeite ich jetzt ja mit Unternehmerinnen und Unternehmern und Führungskräften.
00:27:27: Auf dieser Seite jetzt immer wieder Erlebe sind, dass immer noch viele CEOs, insbesondere angestellte CEOs, eigentlich gerne, wie soll ich das jetzt vorsichtig ausdrücken, ganz sachlich ihre Arbeit abarbeiten würden, aber dieses Zwischenmenschliche, was du gerade beschrieben hast, das heißt auch Kontaktaufbau nicht nur zu Bürgerinnen und Bürgern, das ist dann die Königsklasse.
00:27:51: Aber auch zu der lokalen Politik, zur Landespolitik und so, eigentlich nicht möchten.
00:27:57: Würdest du sagen, das ist aber für euch eigentlich ein Schlüssel für den Erfolg, das dann doch zu tun?
00:28:05: Ich
00:28:05: glaube, ja.
00:28:06: Also ich glaube, ich bin fest davon überzeugt, es gilt für ganz unterschiedliche Ebenen.
00:28:11: Ich glaube, es ist nicht das Stumfe.
00:28:12: Ich knüpfe jetzt Kontakt der und bin
00:28:14: dann irgendwie,
00:28:15: kriege dann besser ein Grundstück.
00:28:18: Aber selbst wenn man was hat, muss man mit den Menschen sprechen, die verstehen.
00:28:22: Es gibt ja immer Personen dahinter und eine Agenda und das meine ich nicht zu berechnen, sondern jeder Mensch hat irgendein Ziel und irgendwas im Blick und man muss die verstehen und die ernst nehmen.
00:28:31: Und damit muss ich ehrlich sagen jetzt in den zehn Jahren, die ich dabei bin, wir haben eigentlich fast jedes Thema vielleicht anders als ursprünglich geplant, aber gelöst bekommen vor dem Hintergrund.
00:28:41: Und das finde ich ganz wichtig.
00:28:42: Das Gleiche ist bei Kunden manchmal.
00:28:44: Also es gibt manchmal Kunden, wo man Auf den ersten Blick nicht die Lösung weiß, aber wenn man mit denen spricht und sie versteht, dann findet man in achtundneinzig Prozent eine Lösung.
00:28:54: Ja,
00:28:54: ich kann mir vorstellen, dass das wahrscheinlich etwas ist, was du noch in der reinen McKinsey-Zeit so gar nicht gedacht hättest, oder?
00:29:01: Weil da ist wahrscheinlich eher nach was auf dem Papier die beste Lösung und dann wird die durch exerziert.
00:29:07: Absolut.
00:29:08: Wobei, bei McKinsey muss man ja auch den Klienten gut verstehen und das Team.
00:29:11: Aber trotzdem gebe ich dir komplett recht, das war was, was ich ... total unterschätzt hatte und auch am Anfang anders interpretiert hatte, als mein Vater mir das gesagt hat.
00:29:20: Mein Vater meinte am Anfang, ich muss unbedingt abends raus und netzwerken.
00:29:25: Das war bei meiner damaligen Lebenssituation total schwer, weil ich hatte das zweite kleine Kind, mein Mann war noch bei mir Kindsee, das heißt ich war unter der Woche auch einfach alleine mit den Kindern und es war einfach heraus und ich dachte, ach, als ob wir jetzt ein Grundstück am Stamm zerspringen.
00:29:39: Und das ist auch nicht, wie es glaube ich funktioniert, aber das Thema mit den Menschen zu sprechen, im Dialog zu sein.
00:29:46: Das kann auch ein Telefon sein.
00:29:47: Das ist so wichtig und das habe ich unterschätzt.
00:29:50: Oder ich war mit der Auswirkung nicht so bewusst damals.
00:29:53: Ja, ich glaube, es wird von vielen dann verkürzt wahrgenommen, dass es so ein Klüngeln ist.
00:29:56: Aber am Ende des Tages geht es um belastbare Beziehungen einfach.
00:30:01: Ja, absolut.
00:30:01: Und das ist ja auch überhaupt nichts Schlimmes, finde ich.
00:30:03: Also das ist ja in jedem Bereich in das Leben so, dass man mit Menschen, wo man weiß, man kann sich aufeinander verlassen und Vertrauensverhältnis, dass man da lieber arbeitet, als wenn da
00:30:12: Total.
00:30:13: Irgendjemand kommt, den man noch nie gesehen hat.
00:30:14: Total.
00:30:15: Oder auch, weil du das mit den Mitarbeitern angesprochen hast, ich finde, das gleiche gilt für die Mitarbeiter-Ebene.
00:30:20: Also die Menschen ernst zu nehmen und nicht nur, als dass sie jetzt Arbeitskräfte sind, sondern als Menschen und für die Verständnis zu haben und sie ganzheitlich zu sehen, finde ich extrem wichtig.
00:30:32: Das glaube ich ja.
00:30:33: Vielleicht nochmal einmal ein letztes Mal auf diese Krisenzeiten, in denen wir gerade leben.
00:30:39: Hast du das Gefühl, dass es ... aus dieser Krise heraus auch Chancen für euch gibt, die vielleicht ohne diese schwierige Zeit nicht da gewesen wären?
00:30:49: Ich
00:30:49: glaube in jeder Krise gibt es eine Chance, aber wenn man die am Anfang nicht weiß, also vielleicht eine ganz plante Offensichtige, aber die hilft natürlich trotzdem, sind viele Wettbewerber schon verschwunden.
00:31:01: Also es gab eine In der Boombranche wollte jeder, glaube ich, Bauträger sein und hat gedacht, er wird dann millionär und vielleicht hat es auch bei dem ein oder anderen funktioniert, aber die tun sich schwer und es gibt da noch viele, die nicht überleben werden davon.
00:31:15: Also weiß ich und das nichts Schönes, aber das hilft natürlich, wenn man dann das gemacht hat.
00:31:21: Dann haben wir schon in einer Geschwindigkeit die Prozesse umgestellt.
00:31:26: Das spürt man ja immer erst später.
00:31:29: Aber um dir da ein Beispiel zu geben, gerade zu diesem Lean-Management.
00:31:33: Also das heißt, was heißt Lean?
00:31:34: Das heißt, dass du dir genau überlegst, wie die Prozesse auf der Baustelle sind mit den Partnern ins Gespräch gehst und dann zu einer bestimmten Zeit, in einer bestimmten Qualität und zu bestimmten Kosten die Produkte ablieferst.
00:31:45: So, jetzt hatten wir ein Projekt, das hat sich extrem verzögern und superkomplex in der Stuttgarter Innenstadt.
00:31:51: Und für mich war echt schwer vorstellbar, wie wir da gute Übergaben hinbekommen sollen.
00:31:55: Also das heißt, die Übergabe ist, wenn der Kunde wirklich den Schlüssel bekommt.
00:31:58: drin wohnt und so weiter.
00:32:00: Und in der Vergangenheit gab es schon etwas, wo wir viele Mängel hatten dann teilweise bei der Übergabe, also bei einzelnen Projekten.
00:32:06: Aber die aktuellen Projekte, die wir haben, da haben wir einen Großteil mangelfreie Übergaben.
00:32:10: Das heißt, der Kunde kommt rein, es gibt nichts mehr.
00:32:13: Also vielleicht dann noch im Außen, aber in deiner Wohnung, der Mahler war vorher noch mal drin und die sind mangelfreund.
00:32:19: Das sind so Momente, die mich total euphorisch stimmen, dass die Sachen gut waren und das auch gut war, dass da die Krise war, dass wir mit so einem Nachdruck dahinterher waren.
00:32:27: Und die Technik auch mal verstärkt haben, wo man dann spürt, okay, das sind die richtigen Dinge.
00:32:32: Und das war auch richtig, dazu investieren.
00:32:34: Das hätten wir wahrscheinlich in der, wenn es weiter so der Boom gewesen wäre, gar nicht so gemacht.
00:32:41: Oder auch digitale Prozesse haben wir nochmal ganz anders umgestellt.
00:32:44: Das hätten wir, wenn wir nicht gemusst hätten, in Boom auch nicht so gemacht.
00:32:49: Oder das ganze Thema Vertrieb noch mal neu zu denken.
00:32:53: Das waren es in Aspekte.
00:32:54: Drüber hatten wir noch gar nicht gesprochen.
00:32:57: fünf Jahren war es noch so, wenn du ein Projekt hattest und du hattest bei EmoScout eine Anzeige gestellt, dann war das dein Kanal.
00:33:03: Also dann hast du vielleicht noch eine Zeitungsanzeige gestellt oder vor zehn Jahren, aber dann hat es irgendwie schon funktioniert, weil jeder war auf EmoScout.
00:33:09: Das hat sich total geändert.
00:33:12: Wir nehmen es so wahr, die wenigsten Menschen suchen proaktiv bei EmoScout, gibt es vielleicht auch noch manche.
00:33:17: Du hast viel längere Prozesse, bis jemand eine Immobilie verkauft.
00:33:21: Und du musst dich viel sichtbar auf unterschiedlichen Kanälen sein.
00:33:27: Und klar, Social Media ist dann immer sowas irgendwie offensichtlich.
00:33:31: Aber ich glaube, es ist mehr als eine Anzeige einstellen.
00:33:33: Es ist irgendwie eine ganze Firma, eine ganze Werte mitzuvermitteln.
00:33:39: Und das haben wir schon umgestellt.
00:33:40: Ich weiß nicht, ob wir das ohne Krise vielleicht auch gemacht hätten.
00:33:44: Aber das haben wir, glaube ich, schon.
00:33:46: schon gemacht.
00:33:47: In vielerlei Hinsicht finde ich das gerade unglaublich spannend, weil ich habe vor kurzem gelesen, einen Bericht, ich versuch das gerade zusammen zu bekommen.
00:33:56: Ich glaube, das war von irgendeinem großen Marklau oder den Vertriebler, der gesagt hat, im Prinzip hat heute Emo Scout ein Monopol und ohne das geht gar nichts mehr.
00:34:08: Du sagst, also ja, okay, die sind stark, aber eigentlich entwickelt sich es gerade in eine andere Richtung, das ist auch andere Kanäle und andere.
00:34:15: andere Wege gibt.
00:34:16: Ja, also ich kann es nur von den Zahlen ableiten.
00:34:19: Bei uns ist der deutlich größte Kanal, ist die Homepage.
00:34:23: Und da landen eben alle drauf, die über Social Media oder sonst was auf uns aufmerksam werden.
00:34:28: Und wir haben extrem hohen Anteil an Wiederholungstättern oder die halt dann sagen, okay, das finde ich super beistränger.
00:34:35: Ich kaufe da wieder.
00:34:36: Jetzt klar, nicht jeder hat so viel Geld, dass er jedes Jahr eine Immobilie kauft.
00:34:40: Das haben wir vereinzelt.
00:34:42: Aber Wir haben viele, die uns über längere Zeit beobachten und dann irgendwann zu uns kommen.
00:34:47: Und in Moskau ist noch immer ein wichtiger Kanal, aber die Bedeutung hat verloren.
00:34:53: Glaubst gar nicht, wie viel Munition du mir gerade in diversen Gesprächen gibst, die ich so ständig habe, weil das ist etwas, was ich auch immer versuche.
00:35:02: zu den Anführungsstrichen zu predigen, die eigenen Kanäle zu schaffen, eigene Plattformen, die einem wirklich gehören, den man so gestalten kann, wie man das möchte.
00:35:11: Und dann aber auch dieses Social Media Thema.
00:35:13: Also du bist da ja, du bist da sehr, sehr stark, also hast du allein auf LinkedIn.
00:35:17: Dreiundzwanzig Tausend sind es, glaube ich, momentan, Follower und bist sehr, sehr aktiv.
00:35:21: Und das ist gerade in deiner Branche, habe ich das Gefühl bei vielen, also ich habe gerade fünf Leute vor Augen, denen ich immer wieder erkläre.
00:35:30: Das wäre wichtig für euch und die sagen, Immobilien, nee, nee, nee.
00:35:35: Ja, ja.
00:35:37: Überhaupt nicht.
00:35:38: Ja, ja.
00:35:39: Also ich kann es nur echt unterstreinen und ich verstehe, den Imput zu sagen ist nicht wichtig und gerade für Immobilien.
00:35:44: Also bei mir war es so ein Ticken ähnlich.
00:35:47: Ich mag Bilder von mir nicht die ganze Zeit.
00:35:49: Und dann habe ich gedacht, also jetzt Instagram oder irgendwie LinkedIn ist wirklich nicht mal so.
00:35:54: Und ich bin da so ein bisschen rein gerutscht, würde ich sagen bei LinkedIn.
00:35:57: Und hab dann Sachen gemacht, gemerkt, okay, das hat Resonanz.
00:36:00: Und irgendwie hat's mir auch Spaß gemacht.
00:36:02: Und so mach ich's auch noch immer.
00:36:03: Ich hab keine Agentur.
00:36:04: Ja, das merkt
00:36:04: man,
00:36:05: ja.
00:36:05: Ja, also mit allen Nachteilen euch, wie ich weiß, die da einhergehen.
00:36:08: Aber es ist manchmal ein bisschen hemmtärmelig.
00:36:10: Und manchmal denk ich, oh Gott, was ...
00:36:11: Das ist genau das, was gut ist.
00:36:13: Also, perfekt ist grad den Zeiten von Chatchi, Pity und Co.
00:36:16: Es sind alle.
00:36:17: Aber von daher, das ist super.
00:36:19: Okay, danke.
00:36:21: Na, aber es hat ganz viele positive Aspekte, die ich am Anfang nicht so auf dem Schirm hatte.
00:36:25: Also wir haben in der Zwischenzeit viele Kunden und Leads, die drauf aufmerksam werden.
00:36:30: Wir haben viele Bewerbungen, die da durchreinkommen.
00:36:33: Und das hat man im ersten Moment ja nicht so auf dem Schirm, weil das kein direkter Kanal oder kein direkter KPI, den man messen kann, aber es irgendwie dann ganz schön, wenn man so das Gefühl hat, okay, am Ende des Tages fruchtet auch das und manchmal fügen sich auch die Dinge das ganz schön.
00:36:47: Aber deshalb, du machst ja Personal Branding.
00:36:50: kann ich das nur unterstützen.
00:36:51: Da hat sich die Zeit getreten.
00:36:53: Das ist ein super wichtiger Punkt.
00:36:54: Und gerade in der schwierigen Zeit kann das halt dann der entscheidende Vorteil sein, den man hat.
00:37:01: Ich würde gerne mal auf das Thema Familienunternehmen und Nachfolge kommen.
00:37:04: Das ist etwas, was sich hier bei mir auch wie ein roter Faden durchzieht.
00:37:08: Also ich habe schon ganz, ganz, ganz viele Nachfolgerinnen und Nachfolger hier zu Gast gehabt und so die unterschiedlichen Wege gesehen, wie das gemacht wurde, mal mehr, mal weniger erfolgreich.
00:37:20: Das Unternehmen, was du jetzt in einigen Strichen übernommen hast, ist ja im Unterschied vielleicht zu manchen, zu ganz traditionellen, noch nicht ganz alt, aber auch jetzt kein Startup mehr.
00:37:33: Das heißt, du bist die zweite Generation.
00:37:35: Wie hast du so diesen Übergang erlebt?
00:37:38: Also erstmal glaube ich, dass es wirklich mit einer der größten Herausforderungen bei einem Familienunternehmen ist, das Thema Nachfolger.
00:37:43: Also den geeigneten Nachfolger zu finden und nicht nur fachlich, sondern auch persönlich.
00:37:48: Da hatten wir es gerade dafür.
00:37:51: Und dann, dass der... sein ganzes Leben darauf ausrichtet, ist wirklich eine Herausforderung.
00:37:56: Und ich sage auch manchmal das Fluch- und Segenfamilienunternehmen, obwohl ich es liebe und mit voller Leidenschaft dahinter ist, aber es ist schon eine Lebensentscheidung und man muss sich bewusst dafür entscheiden.
00:38:06: Trotzdem, wie habe ich es erlebt?
00:38:08: Ich glaube, von außen haben wir eine tolle Übergabe hinbekommen, weil wir einfach eine erfolgreiche Nachfolge haben
00:38:14: und
00:38:15: irgendwie auch, wir reden miteinander, alle Anteile sind bei uns.
00:38:19: Ich glaube, wir haben das von außen bereits super hinbekommen.
00:38:22: Die ehrliche Antwort ist auch, dass da wirklich Höhen und Tiefen gab, Herausforderungen, Streits, Tränen, schlaflose Nächte, mal Sachen gepackt, mal gesagt jetzt, mal haben meine Eltern gesagt, jetzt arbeite ich nicht mehr mit, mal habe ich gesagt, ich arbeite nicht mehr mit.
00:38:37: Das gab es auch alles und ich glaube, das gehört dazu.
00:38:40: Also in solchen Momenten ist super schmerzhaft, wenn man denkt, okay, es wird nie wieder.
00:38:44: Aber ich glaube, das gehört dazu und ich glaube, es gehört auch dazu, die Größe zu sagen.
00:38:50: Ich verzeihe aber im Nachgang.
00:38:51: Ich sage, das ist jetzt vielleicht so gelaufen.
00:38:53: Das war vielleicht nicht cool, auch von mir nicht.
00:38:55: Aber man geht wieder aufeinander zu, weil es ist eben nicht nur was Rationales wie ein Unternehmen, sondern das sind ganz viele Emotionen dabei.
00:39:03: Prägungen, Rollen, die man in der Familie eingenommen hat, Rollen, an die man vielleicht manchmal gar nicht denkt, oft sind zum Beispiel auch die die Mütter in so einer Übergabe sind.
00:39:11: Teilweise gibt es ja schon noch in der alten Generation viele Mütter, die operativ vielleicht gar nicht mitgearbeitet haben, aber die in den ganz entscheidenden Rollen spielen, weil die die die einzelnen Familien mit, die da noch viel mehr im Blick haben und immer eine gerechte Lösung für alle Kinder wollen, spielen eine entscheidende Rolle.
00:39:26: Ich glaube, das ist sehr wichtig, das anzuerkennen und auch das zuzulassen und auch zu akzeptieren, dass auch diese Herausforderungen dazu gehören.
00:39:34: Und wie gesagt, bei uns gab es das.
00:39:36: Bei uns gibt es das teilweise noch immer.
00:39:39: Und trotzdem, wenn man von außen drauf schaut, denkt, oh, Bilder, wo eine Übergabe, vielleicht weiß ich nicht, aber zumindest haben wir eine Übergabe hinbekommen.
00:39:48: Also ich finde es unglaublich beeindruckend und auch wirklich wirklich großartig, dass du da so offen drüber sprichst und auch schreibst.
00:39:54: Also ich hatte mir das, also ich habe immer so eine kleine Vorbereitung vor mir.
00:39:57: Also ich habe hier ein großes Zitat von dir stehen aus einem relativ aktuellen LinkedIn-Posting, wo du genau das auch erzählt und geschrieben hast, dass es das Trennen geflossen sind, massiv schreibst du.
00:40:07: Und dann aber der Satz oder der Abschnitt, was wir aber... immer als Familie und Ehepaar geschafft haben, zueinander finden zu verzeihen.
00:40:15: Und ich finde, dass insofern so beeindruckend, als dass die negativen Aspekte, die es ja, glaube ich, wirklich immer gibt, hier sehr selten thematisiert worden sind und auch nach außen sehr selten.
00:40:26: Und ich kann mir vorstellen, dass das aber für ganz viele andere Nachfolgerinnen und Nachfolger ein riesiges Problem ist, weil sie natürlich diese negativen Sachen erleben, ganz natürlich.
00:40:37: Aber dann das Gefühl haben, verdammt, bei den anderen läuft das so gut.
00:40:40: Ich bin irgendwie komisch.
00:40:41: Absolut.
00:40:42: Also ich kann es nur aus eigener Erfahrung sagen.
00:40:45: Ich empfand es genauso.
00:40:47: Man hört ja dann immer nur die Schildern nachfolgen und alles super.
00:40:49: Und voll der Segen und von außen hört man, wie toll das du ein Familienunternehmen hast.
00:40:54: Ich habe das halt nicht und so.
00:40:55: Wenn man dann drinsteckt und denkt, das ist richtig übel, das ist wirklich, ich fühle mich wie so ein Fluch.
00:41:01: Und warum habe ich das nur gemacht?
00:41:03: Und warum habe ich nicht irgendwas anderes gemacht und so.
00:41:06: Und man denkt, man ist die einzige Familie, die das nicht hinkriegt, dann ist es wirklich hart.
00:41:11: Und ich hatte aber zum Beispiel zwei Freunde, die die ähnliche Situation hatten und jeder austauscht war so, oh Gott, bei dir ist es auch so, ach krass, oh!
00:41:21: Und das tut so gut, wenn man mal darüber sprechen kann und auch, wie es einem wirklich geht und auch heute noch, wie oft thematisieren wir das.
00:41:29: Deshalb finde ich das sehr wichtig, auch da drüber.
00:41:31: So sprechen.
00:41:32: Und deshalb mache ich das auch.
00:41:34: Da gibt es noch ganz viele unterschiedliche Aspekte, wie es mit den Geschwistern ist, wie es mit den Kindern ist, Eltern.
00:41:39: Und wie gesagt, ich habe jetzt auch die spezielle Situation, dass ich mit meinem Ehemann zusammen arbeite.
00:41:45: Das ist sicher auch spannend.
00:41:48: Und auch da haben wir die Situation, dass wir halt nicht nur GL.
00:41:53: Partner sind, sondern wir sind halt auch ein Ehepaar und auch Eltern und da vermischt man manchmal zwangsläufig die Ebenen.
00:41:59: Also auf beide Richtungen, wenn man sich gestritten hat im Unternehmen, dann muss man zu Hause erst mal wieder kurz durchatmen und nicht das am Abendessen übertragen und andersrum genauso.
00:42:10: Aber das ist auch eine schöne Aufgabe.
00:42:13: Absolut.
00:42:14: Auch gerade dieses Nichts zu vermischen, dieser private Teil und der Arbeitsteil.
00:42:21: Das wird ja so häufig dargestellt, als ob, ja natürlich, wir haben da einen guten Modus.
00:42:27: Wenn wir aus dem Büro rausgehen, dann sind wir nur noch privat.
00:42:30: Nein, wir haben das nicht.
00:42:31: Was ich hier
00:42:31: nicht schon alles gehört habe und auch sonst gelesen habe und so.
00:42:35: Ich finde das großartig.
00:42:36: Wo man immer so ein bisschen aufpassen muss ist, ich kann mir vorstellen, dass ich weiß jetzt nicht, wie viele PR-Leute du im Hintergrund hast, die vielleicht jetzt gerade schnappatmen kriegen, weil du das so in zwei Sätzen nochmal negativ dargestellt hast.
00:42:49: Ich glaube, dass das so normal ist, dass dieses negative, viel prominente auch in der, wenn man da drüber redet, ist in dem, was man so empfindet, weil das ist ja im normalen Leben auch so.
00:43:00: Also man hat ja also wenn etwas gut ist und so, dann freut man sich mal schnell, aber wirklich wachliden nachts tut man ja nicht, weil man so happy ist, sondern da kann man gut schlafen, wachliden
00:43:10: und tut
00:43:10: man, wenn man ein Problem hat.
00:43:13: Genau.
00:43:14: Und von daher, also ich finde es gut, dass du darüber sprichst.
00:43:17: Und übrigens nur Side-Fact oder wir schaffen, also wir reden abends sehr viel über das Unternehmen, wahrscheinlich zu viel.
00:43:25: Auf der anderen Seite, in der Krise tut es total gut, also wenn man sich austauscht und macht nochmal Spargingspartner auch mit unserem dritten GL-Kollegen, unser CFO, wir haben eine WhatsApp-Gruppe, ich weiß nicht wieviel WhatsApp wir uns zu jeder Tage, so Nacht, Zeit schreiben, aber... Ich empfinde das als ein Geschenk, diesen Austausch, auch wenn man natürlich gucken muss, dass man trotzdem auch die private Ebene pflegt und das auch leben darf.
00:43:50: Aber wir schaffen es nicht und wären da kein Guten, wo das Operandi, das am Abendessen, das nicht das Thema ist.
00:43:55: Aber es ist auch okay so.
00:43:56: Ja,
00:43:57: das glaube ich.
00:43:58: Was ich irgendwann mal machen möchte ist, ich habe jetzt mit so vielen Nachfolgerinnen nachvergernsprochen, ich will mal mit jemandem übergeben reden, nach der Zeit der Übergabe.
00:44:06: Weil die Perspektive hatte ich tatsächlich noch nie und ... Ich kann mir vorstellen, dass das auch nicht einfach ist.
00:44:12: Ja, das ist mega
00:44:13: schwer.
00:44:14: Wir haben ja auch gerade hier in Baden-Württemberg einen sehr traurigen Fall in dieser Hinsicht gehabt, der Gott sei Dank gut ausgegangen ist offenbar.
00:44:21: Ja.
00:44:21: Aber ich glaube, das ist auch eine Perspektive, die ganz häufig viel zu wenig beachtet wird.
00:44:28: Das teile ich komplett.
00:44:29: Das teile ich komplett.
00:44:30: Und ich glaube, meine Eltern haben es auch gut hinbekommen.
00:44:33: Und trotzdem muss man erstmal sich einrotteln in der Situation.
00:44:38: und gefühlt weniger gebraucht zu werden, anderen Alltag zu haben, das ist sehr herausfordernd.
00:44:44: Das glaube ich.
00:44:45: Ja, ist immer so ein bisschen auch für sich selber, finde ich, so eine Mahnung.
00:44:49: Also weil man im Berufsalltag, also ich bin jetzt auch selbst und ständig und so, und es gibt irgendwie viel zu wenig.
00:44:57: Dinge abseits von dem, was ich so tue und dann irgendwann mal zu wissen, jetzt ist da gar nichts mehr.
00:45:02: Das ist auch irgendwie ein bisschen gruselig.
00:45:05: Total.
00:45:06: Weil das halt so das Leben so bestimmt.
00:45:08: Du hast ja auch gesagt, irgendwelche Fancy-Hobbies habe ich gerade nicht, weil ich hab halt Familiere und Arbeit.
00:45:13: Total.
00:45:14: Total.
00:45:15: Ja, mein Vater hat sich das schon sehr früh, aber das wäre wahrscheinlich auch nicht.
00:45:19: Und eine eigene Podcast füllen.
00:45:21: Der Aktion, aber der ist ja sehr früh.
00:45:25: aktiv ausgestiegen.
00:45:26: Also der ist super fit und er hat aber schon früh gesagt, er will eigentlich operativ raus, weil er sich ein zweites Leben aufbauen will, wenn er die Energie dafür hat.
00:45:35: Er hat seinen Hof, er hat Kühe in Norddeutschland, also er hat sich wirklich ein zweites Leben da aufgebaut und trotzdem reißt viel, im Moment ist auch irgendwo am Reisen und trotzdem ist es nicht leicht.
00:45:49: Ja, das glaube ich.
00:45:50: Das ist halt was viele Angestellte und das habe ich auch erlebt, so in den letzten Jahren, wenn ich mit CEOs und mit Vorständen zusammengearbeitet habe, was viele Angestellte überhaupt nicht spüren können, diese tiefe Verbundenheit mit dem, was man so als Unternehmen entweder hat oder als Businessmodell als Selbstständiger, was aber jeder Selbstständiger und jeder Unternehmer halt kennt.
00:46:14: Man kann es überhaupt nicht abschalten,
00:46:15: sondern
00:46:16: es
00:46:16: ist,
00:46:17: es bestimmt einen irgendwie.
00:46:18: Das
00:46:19: stimmt.
00:46:19: Jetzt zum Schluss vielleicht noch mal so dieses ganze Thema.
00:46:23: Wir haben es immer wieder schon gestreift, Leadership.
00:46:26: Das ist ja einfach auch so eines der Hauptthemen hier bei mir im Podcast.
00:46:31: Würdest du sagen, dass du so etwas wie Führungsprinzipien hast für dich, wie du mit Mitarbeitern umgehst, wie du Führung lebst?
00:46:40: Ja, ja.
00:46:42: Also ich glaube, es hat sich so ein bisschen natürlich entwickelt und es passt aber zu mir als Person und so ein Familienunternehmen.
00:46:49: Ich sehe alle Mitarbeiter als Menschen und auch die, was unter dem Eisberg ist.
00:46:54: Und damit leidet sich dann aber ganz viel davon ab, nämlich dass sich Stärken passiert für, dass sie mir schon immer angucken, was zeichnet die Person aus und wo hat sie wirklich ihre Stärken und auch ihre Passion.
00:47:06: Und dann nicht zu sehr klar gibt es manche Punkte, wo so keine Faktoren, keine Ahnung, das Listen irgendwie gepflegt sein müssen oder sowas.
00:47:12: Oder die Zahlen stimmen.
00:47:14: Aber trotzdem, dass man die Menschen nach ihren Stärken einsetzt.
00:47:17: Und dann kommt ein viel besseres Ergebnis raus, weil die viel motivierter sind.
00:47:21: Da wirklich passioner sind.
00:47:24: Das ist ein Punkt, den ich habe.
00:47:27: Und zweit ist schon, dass ich auf Augenhöhe mit den Menschen umgehe.
00:47:30: Und dritter, dass ich die Menschen mitnehme.
00:47:34: Also, dass ich ... Ich treffe selten eine Entscheidung ganz alleine klar in der GL, trifft manchmal eine strategische Entscheidung.
00:47:40: Das Projekt kommt in Vertrieb, das ist nicht das Grund, das kaufen wir.
00:47:44: Aber dass ich mir die Meinung der Mitarbeiter anhöre und idealerweise eine Entscheidung im Konsens herbeiführe, weil dann alle viel, viel mehr dahinter stehen und da mit einem durchs Feuer gehen.
00:47:58: Und das ist jetzt recht kurz und jetzt auch nicht groundbreaking, aber das... passt zu mir.
00:48:05: und ich habe auch das Gefühl, dass wir dadurch, wir haben schon eine hohe Leistungskultur auch bei Strenger, also trotz Familienunternehmen, aber kommen wahrscheinlich auch durch McKinsey.
00:48:13: und klar, mein Mann, dreizehn Jahre bei McKinsey, also schon eine hohe Geschwindigkeit und natürlich damit auch einen Druck.
00:48:19: Aber damit schaffen wir den Spagat zwischen Leistung und Familienunternehmen und auch dieser Herzlichkeit, die damit einhergeht.
00:48:25: Ganz gut, hoffe ich.
00:48:27: Jetzt haben wir das Thema Frauenentführung.
00:48:29: Wir haben schon mal so ein kleines bisschen beim Doktortitel angeschnitten.
00:48:33: Jetzt kann ich mir vorstellen, dass es in dieser Branche, also du hast ja nicht nur mit Leuten aus deinem eigenen Unternehmen zu tun, sondern auch weit darüber hinaus, dass das tatsächlich manchmal doch auch noch eine Herausforderung ist, weil es da wahrscheinlich sehr auch vielleicht traditionelle Rollenbilder noch gibt und Blickwinkel auf wie muss so jemand sein und wie erlebst du das so?
00:48:55: Also
00:48:55: ich teile es nach wie vor.
00:48:57: Jetzt ist ja die Exporial gerade.
00:49:00: Dort ist wahrscheinlich die Männerkote eher bei eighty-fünf Prozent, nach wie vor.
00:49:04: Es ist schon sehr Männerdominiert noch.
00:49:07: Und trotzdem gibt es einzelne Formate, wo man merkt, dass Frauen mit dabei sind, wo es einfach sehr bereichernd ist.
00:49:12: Also zum Beispiel Feldhof hat diesen Rocket-Zirkel, wo sie explizit Frauen fördern und miteinander vernetzen.
00:49:18: Ein ganz tolles Format, wo ich immer erstaunt bin, was für tolle, starke und fähige Frauen es auch in dieser Branche gibt.
00:49:26: Das ist eine echte Bereicherung, wenn es da die Frauen mit gibt.
00:49:29: Ich glaube, ich glaube immer so.
00:49:31: Und ich glaube gar nicht nur Frauen spezifisch, aber diverse Teams sind einfach besser.
00:49:34: Und in der mobilen Branche braucht man das auch.
00:49:37: Gerade bei sowas wie, das klingt jetzt auch wieder so klischärft, aber Wohnen ist ja auch ein sehr softes Thema, ein sehr weiches Thema, wo es ganz viel um Leben, um auch mit um Familie geht, um um Design, um Wohlfühlen und so weiter.
00:49:50: Das ist total wichtig, dass man auch noch weitere Perspektiven als die.
00:49:55: dominantem männliche Arzt damit am Tisch hat.
00:49:58: Ja, absolut.
00:50:00: Also gerade die verschiedenen, egal jetzt ob die besser oder schlechter oder anders sind, aber das ist irgendwie eine Branche, die so... wichtig für den Alltag von einem letztlich ist.
00:50:13: Interessanterweise ja nicht nur, wenn man privat zu Hause ist, sondern ja auch, jetzt macht ihr nicht so viel Gewerbeignubilien, aber ich meine, man sitzt ja auch, wenn man arbeitet, wenn man jetzt nicht gerade Homeoffice macht, in einem Gebäude.
00:50:24: Total.
00:50:24: Dass
00:50:25: das von der Branche noch maßgeblich gestaltet wird, die eigentlich nur einen Teil abbildet, ist natürlich auch kritisch.
00:50:32: Absolut.
00:50:33: Hast du das Gefühl, das ändert sich gerade?
00:50:35: Also vom Bauchgefühl, was ich so bisher erlebt habe, gibt es ja gerade unter Architektinnen relativ viele Frauen auch.
00:50:44: Wahrscheinlich in den anderen Bereichen noch nicht so richtig.
00:50:47: Oder hast du den Eindruck, da ist gerade auch ein Schiff?
00:50:50: Ich
00:50:50: habe schon das Gefühl, dass ein Schiff ist, ohne dass ich es jetzt richtig in Zahlen belegen könnte.
00:50:54: Aber so die Wahrnehmung.
00:50:56: Allein bei uns im Unternehmen haben wir fast fünfzig Prozent Frauen.
00:51:00: Und das ist jetzt nicht, weil wir eine Quote haben oder mehr ... mehr Frauen nach einem Bewerbungsgesprächen annehmen oder sagen wir brauen fünfzehn Prozent Frauen.
00:51:08: aber wir haben einfach auf viele gute Bewerberinnen ja auch auch im Entführungsbereich oder im technischen Bereich was ja auch immer noch ein bisschen besonders ist da nämlich zwar und ich nehme es auch schon zum Beispiel bei so was wie dem Rocket Circle war dass es schon Frauen gibt.
00:51:24: wenn die sichtbar sind haben sie natürlich auch eine Vorbildfunktion.
00:51:27: es gibt andere die sich die die das anzieht.
00:51:30: also das Nehmt schon so wahr, ohne dass ich jetzt belegen könnte.
00:51:34: Was ich mir vorstellen könnte, also ich hatte hier im Podcast zu Gast Dr.
00:51:37: Marie Theristil, die war CEO von INNOGINE Ungarn und mit ihr zusammen habe ich ein Podcastprojekt gestartet vor einiger Zeit, das heißt Female Success.
00:51:48: Und da haben wir auch mal in einer Episode zusammen darüber gesprochen, wie schafft man es als Unternehmen auch Frauen anzuziehen, was ja auch gerade, wenn man in der Branche ist, wo es nicht so viel gibt, von enormer Bedeutung ist.
00:52:01: Und sie hat halt gesagt, je mehr auch nach draußen letztlich andere Frauen als Vorbild sichtbar sind, desto wahrscheinlicher wird es, dass sich gute Frauen bewerben.
00:52:11: Und das wäre dann bei euch ja wahrscheinlich allein durch deinen extremes Engagement nach draußen, also LinkedIn und Co.
00:52:18: Wahrscheinlich ein ganz wichtiger Faktor.
00:52:20: Also ich hatte gerade das was so ein schönes Positiv Beispiel, also wo ich das nur bestätigen kann.
00:52:24: Es hat sich, und ich bin jetzt nicht immer die Diszipliniertes dabei, linked in alle Nachrichten zu beantworten, aber es hat sich eine beworben, wie so proaktiv, mega cooles Format, also die jetzt gerade im Prozess ist, irgendwie, Architektin, war bei mir Kinsey, also wo ich, wo ich vor mir gedacht habe, oh Gott,
00:52:41: wow, ist so jemand
00:52:42: Traumkandidaten.
00:52:42: Wirklich.
00:52:43: Und es kam aber genau da drüber und die so auf uns aufmerksam wurde.
00:52:48: Und ja, also das war so ein positiv Beispiel, wo, also jetzt schauen wir mal, wie sich alles entwickelt, aber wo ich das nur bestätigen kann, dass es tatsächlich so ist.
00:52:58: Und ich hoffe einfach auch, wenn wir auch, ich meine jetzt haben ja, das haben nicht alle Frauen, Familie, aber vielleicht manche auch.
00:53:06: Eltern, die sie pflegen müssen oder auf jeden Fall unterschiedliche Hüte auf.
00:53:09: Wenn man das einfach transparent macht, dass es möglich ist, natürlich auch mit viel Disziplin und auch mal das, was nicht so läuft, aber dass es auch sehr bereichend sein kann, dann hoffe ich, dass das andere ermutigt, diesen Weg zu gehen.
00:53:22: Das ist ein wunderschönes Schlusswort für unsere schweren inhaltlichen Themen.
00:53:27: Du hast jetzt vor allem was gesagt und das bringt mich zu einer Frage, die haben wir nicht abgesprochen, also von daher überrasch ich dich damit jetzt.
00:53:32: Du hast gesagt, Dein Vater hätte sich sehr frühzeitig schon überlegt, dass er ein Leben nach der Strengergruppe haben möchte und sich das dann angefangen aufzubauen.
00:53:44: Jetzt bist du noch voll dabei.
00:53:46: Aber was könnte bei dir vielleicht mal so dieser Moment sein und das will ich noch mal als in Anführungsstrichen zweites Leben haben?
00:53:55: Gibt es da schon was, was du so im Kopf hast, wo du dich siehst?
00:53:58: vielleicht in zwanzig Jahren?
00:54:00: Ich habe ganz viele verschiedene Szenarien, aber ich glaube schon, also von, dass ich meine Enkel betreue, aber das glaube ich eher so passiv.
00:54:09: Ich konnte mir vorstellen, dass ich nochmal irgendwie in den Bergen oder so wohnen und eher Naturverbundener unterwegs bin.
00:54:17: Ich könnte mir vorstellen, dass Coaching Spaß macht.
00:54:19: Ich könnte mir vorstellen, dass nochmal ... Eine Lehrtätigkeit Spaß macht.
00:54:25: Ich glaube, aber wichtig ist, dass man bei allem bei sich selber ist und das nicht so sehr vom Außenabhängig macht und erfahrungsgemäß fügen sich die Dinge schon so was bisher immer im Leben.
00:54:36: Aber ich glaube schon, dass mir viel einfallen würde.
00:54:38: Ein kleines Restaurant.
00:54:39: Ich koche gern und versuche gern, Leute.
00:54:41: Vielleicht
00:54:42: auch.
00:54:43: Das hätten wir ganz am Anfang direkt besprechen können, als ich nach dem Außerhalb der Arbeit das
00:54:47: fragte.
00:54:47: Ja, das stimmt, das stimmt.
00:54:48: Da habe ich es abgeblockt.
00:54:51: Sehr schön, jetzt habe ich es doch noch rausgetzelt.
00:54:52: Vielleicht
00:54:52: genau, aber in den Bergen im kleines Restaurant, das ich wandern kann, mit noch einem Klavier dabei und kochen kann und alle empfangen kann.
00:55:02: Und wo siehst du als allerletzte inhaltliche Frage, wo siehst du die Baubranche so in zwanzig Jahren?
00:55:07: Also ich meine, in anderen Branchen ist ja gerade unglaublich viel auch inhaltlich im Umbruch, in dem Sinne, dass alle irgendwie Angst vor KI haben.
00:55:14: Jetzt wird egal wie gut ChatGPT sein, wird irgendwann oder andere KI's die nie kompletten Haus bauen.
00:55:21: Da wird es immer irgendwie, das ist was Physisches, das kann man nicht ersetzen.
00:55:27: Was glaubst du, wie entwickelt sich das weiter?
00:55:30: So generell die Branche, wir haben ja jetzt viele Probleme, aber gibt es vielleicht mal irgendwie eine ruhigere Zeit.
00:55:35: Wohin geht das?
00:55:36: Viel noch mehr Konsolidierung, dass es nur einzelne Player sind oder was glaubst du, wohin entwickelt sich das?
00:55:41: Also
00:55:41: ich glaube, erst und so die, ich glaube eine ganz ruhige Phase wird es nicht geben.
00:55:44: Das kann ich mir irgendwie nicht vorstellen.
00:55:46: und dass der nächste Bauboom morgen kommt, glaube ich auch nicht, weil da müssten die Zinsen dazu untergehen.
00:55:52: Aber ich glaube, Konsolidierung, ja, absolut und Professionalisierung.
00:55:56: Und es gibt ja schon einzelne Player, wo noch unklar ist, ob die sich durchsetzen.
00:56:00: Aber wenn die es schaffen, revolutionieren die halt wirklich das Bauen.
00:56:03: Ja.
00:56:04: Gropios, Nukeras und so Beispiele, die bauen wirklich, das sind wir auch beteiligt bei Gropios, weil wir am Puls der Zeit sein wollen.
00:56:11: Ja.
00:56:12: Aber die haben wir, also wir waren ja, ich war da vor kurzem wieder in der Fabrik, die bauen einfach mit Robotern, Häusern innerhalb von Rekordgeschwindigkeit.
00:56:20: Jetzt sind die noch nicht profitabel, jetzt sind die noch nicht großzahlig unterwegs.
00:56:25: Aber wenn die Grundidee fruchtet, ist das halt schon die nächste Eskrufe beim Bauen.
00:56:29: Dann haben wir ganz andere Baukosten, ganz andere Bauzeiten, auch eine andere Qualität und eine andere Nachhaltigkeit.
00:56:35: Da gibt es schon viel was passiert und ich glaube, in die Richtung geht es schon, ich glaube, mehr Richtung Standardisierung, unten drunter auf der Oberfläche, nachher ist das Design zu individualistisch und ist ja nachher eine Kleinigkeit, ob du die man so oder so streichst oder den Boden so oder so machst.
00:56:49: Das sind nach Erkleinigkeiten, aber in die Richtung geht es schon, weil man dann einfach von der Qualität höher kommt, weil man einfach viel mehr Wiederholungen hat und auch von den Kosten runter, das wird schon der Weg sein, der geht.
00:57:01: Deshalb glaube ich dieser individuelle Bau, der jetzt auch schon eher zum Erlegen kam, wieder ein Familienhausbau, der wird wahrscheinlich wirklich ein absolutes Nischenprodukt und stattdessen standardisiertes Bau.
00:57:13: Ja, vielen Dank.
00:57:14: Das war unglaublich spannend.
00:57:16: Hat großen Spaß gemacht.
00:57:17: Vielen Dank an dich.
00:57:18: Mir hat es großen Spaß gemacht.
00:57:20: Du hast viele schlaue, setziges und viele Inspirationen mitgeben.
00:57:25: Das kann ich nur zurückgeben.
00:57:27: Ich hätte viele Rückfragen gehabt.
00:57:29: Müssen wir im Zweifel irgendwann mal eine zweite Folge machen?
00:57:32: Ja.
00:57:32: Aber
00:57:33: bis dahin wäre, und das ist die letzte Frage, die jeder hier zu hören bekommt, ist also ich gehe mal davon aus, hast du ab jetzt bei, weiß ich nicht, langen Autofahrten, joggen und so weiter, absolute Stammhörerin der Chefetage wirst.
00:57:45: Wen möchtest du denn mal bei uns hören?
00:57:46: Hast du einen Tipp, einen Vorschlag, einen Kontakt?
00:57:49: irgendjemand, an den du den Staffelstab weitergeben möchtest.
00:57:53: Also wer natürlich nochmal bei der Baubranche wirklich spannend ist, ist Gropius als Unternehmende, weil die noch sehr unter dem Radar laufen und eigentlich wirklich was Krasses da am Laufen haben.
00:58:04: Das wäre vielleicht super spannend, wenn ich von Finanzierungsseite aus, also das ist jetzt Baubranche, ich habe noch ganz viele andere spannende Persönlichkeiten, ist die Miriam Moore von der Hypovereinsbank.
00:58:16: Sehr coole Powerfrau, die irgendwie Ja, da die Finanzierungsseite revolutioniert.
00:58:22: Ja, das wäre so Porsche-spezifisch, sonst fallen mir noch viele andere
00:58:25: spannende eine.
00:58:26: Klingt auf jeden Fall interessant, gerade das mit Agropius, sagst du, dem Unternehmen, was da revolutioniert, das ist immer das, was mich interessiert.
00:58:33: Also, ich gucke mal, ich gucke auf jeden Fall mal beide Vorschläge, ob ich sie realisieren kann.
00:58:37: Vielen Dank.
00:58:38: Sehr gerne.
00:58:39: Wenn es euch da draußen auch gefallen hat und ihr was mitnehmen konntet, dann ja, wer jetzt der Moment ... den Kanal endgültig zu abonnieren.
00:58:47: Wenn ihr Fragen habt, Anregungen, Vorschlag für Gäste oder was auch immer, dann schreibt mir.
00:58:52: Die Kontaktdaten findet ihr wie immer in den Show-Nords.
00:58:55: Da findet ihr auch einen Link zu meinem LinkedIn-Profil.
00:58:58: Ich freue mich natürlich über Connections dort.
00:59:01: Bei LinkedIn findet ihr die Liste natürlich auch mit einem viel größeren Profil als meinem.
00:59:06: Die freut sich bestimmt auch über neue Follower.
00:59:08: Und ja, dann hören wir uns auf jeden Fall ganz bald wieder.
00:59:11: Da freue ich mich schon drauf.
00:59:12: Bis dahin.
00:59:13: Tschüss.
00:59:13: Tschüss.
00:59:14: Untertitel im
00:59:14: Auftrag des ZB.