Darf man mit Gesundheit Geld verdienen? Marco Walker, CEO Asklepios Kliniken - 91
Shownotes
Das Gesundheitswesen ist ein zentraler Bestandteil öffentlicher Diskussionen. Massive Einsparungen, Fachkräftemangel und geforderte Reformen belasten die Branche enorm. Doch wie lässt sich ein Milliardenkonzern im Gesundheitswesen führen? Was bedeutet Leadership in einer Branche, in der Fehler Leben kosten können? Und warum ist unternehmerisches Denken nötig, um Patienten bestmöglich zu versorgen?
Während andere Krankenhäuser ums Überleben kämpfen, investiert Asklepios in Digitalisierung, Spezialisierung und Mitarbeiterbindung. Und schreibt dabei schwarze Zahlen.
In dieser Episode spreche ich mit Marco Walker, dem CEO der Asklepios Kliniken, über Effizienz im Gesundheitswesen, den Fachkräftemangel sowie die Herausforderungen durch Bürokratie und Digitalisierung. Wie kann man mit Gesundheit Geld verdienen, ohne dass Ethik und Qualität leiden? Und warum ist der Staat kein guter Unternehmer?
Marco erklärt, wie Asklepios seine Größe nutzt, um schneller auf Veränderungen zu reagieren, und warum Vertrauen und eine gute Angst- und Fehlerkultur für ihn zentrale Führungsinstrumente sind.
Golden Circle von Simon Sinek: https://www.youtube.com/watch?v=qp0HIF3SfI4
Marco Walker bei LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/marcowalker/
Hinweise:
Marco erwähnt das Akronym "SAT". Dieses steht für "selbstbestimmtes Arbeiten im Team".
Die TV-Serie, die Marco angesprochen hat, ist Grey's Anatomy.
Über den Podcast Chefetage
In meinem Podcast Chefetage spreche ich mit Führungspersönlichkeiten und Unternehmern über ihre Karrierewege, persönlichen Erfahrungen, ihr Mindset, ihr Führungsverständnis und die Herausforderungen ihrer Branche. Du bekommst Impulse, wie Leadership und Unternehmertum heute funktionieren – authentisch, inspirierend und ganz praktisch.
Ich bin Leif Neugebohrn und unterstütze Führungskräfte und Unternehmer mit meiner Agentur Magnecon dabei, sich klar zu positionieren – mit einer starken Strategie, klarer Kommunikation und wirkungsvollem Leadership.
Hast du Fragen oder Anregungen? Schreib mir! kontakt@magnecon.de
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Ein Podcast von Magnecon – Agentur für Personal Branding, Executive Positioning & Corporate Influencing.
Transkript anzeigen
00:00:00: darf mit Gesundheit eigentlich Geld verdient werden und welche Rolle spielen private Krankenhäuser in unserem Gesundheitssystem in Deutschland.
00:00:07: Darüber diskutiere ich in dieser Episode mit Marco Walker.
00:00:11: Er ist CEO einer der größten Krankenhausgesellschaften in Deutschland, nämlich von den Asklepios-Kliniken.
00:00:16: Mit ihm spreche ich darüber, warum diese Fragen so grundlegend sind und weshalb gerade unternehmerisches Denken in der Medizin oft viel mehr Positives bewirken kann, als man auf den ersten Blick so meint.
00:00:27: Es geht um Investitionen, um Innovationen und Entscheidungen, die direkte Auswirkungen auf die Behandlung und die Gesundheit von ganz vielen Menschen haben.
00:00:36: Und wir sprechen über das Arbeiten im Gesundheitswesen, über Teamkultur, Führung, flexible Modelle und die Frage, wie man Menschen heute für diese anspruchsvollen Berufe gewinnen kann.
00:00:47: Viel Spaß!
00:00:55: Ja moin und herzlich willkommen hier zu einer neuen Episode in meinem Podcast Chefetage.
00:01:00: Ich freue mich total, dass du heute wieder mit dabei bist.
00:01:02: Ich bin einfach neu geboren und hier im Podcast, da spreche ich ganz viel mit CEOs, mit Unternehmern und Unternehmerinnen und auch anderen Führungspersönlichkeiten über ihren Werdegang, über Leadership, über Unternehmertum und ganz viel auch über ganz viele Transformationsprozesse und.
00:01:18: eben die Herausforderungen der jeweiligen Branchen.
00:01:21: Wenn dich das also interessiert, dann bist du hier ganz genau richtig und dann solltest du ganz schnell mal auf abonnieren klicken, falls du das hoffentlich nicht schon lange lange gemacht hast.
00:01:29: Ich versuche hier im Podcast ja immer ganz unterschiedliche Themen und Branchen abzudecken.
00:01:35: Worüber ich dabei aber noch so gut wie gar nicht gesprochen habe, ist das Thema Gesundheit.
00:01:39: Und das ist ja jetzt gerade, wo wir diesen Podcast aufnehmen, also im Herbst mal wieder ganz besonders im Fokus der öffentlichen Diskussion.
00:01:48: und da dachte ich, da ist es Zeit, dass ich das auch mal hier mit reinnehme.
00:01:52: Und weil so die Logik dieses Podcasts nicht zulassen würde, dass ich jetzt einfach irgendeinen Arzt einlade oder jemanden, sondern hier geht es ja um Führungspersönlichkeiten, also nicht jetzt zu sagen, dass ein Arzt keine Führungspersönlichkeit ist, aber so aus unternehmerischer Perspektive musste ich natürlich gucken, wer würde da passen.
00:02:10: und da bin ich auf die Asclepios Kliniken gestoßen.
00:02:15: Die kennt bestimmt jeder von euch.
00:02:16: Die sind an unzähligen Standorten in Deutschland.
00:02:19: Wir sind ein ganz großer Konzern mit ganz, ganz vielen Kliniken.
00:02:22: Und da habe ich den CEO eingeladen.
00:02:24: Und der ist heute hier in der Chefetage.
00:02:26: Und da freue ich mich total auf das Gespräch.
00:02:28: Herzlich willkommen, Marco Walcker.
00:02:30: Ja, vielen Dank für die Einladung.
00:02:31: Ich freue mich, unheimlich bei dir zu sein.
00:02:33: Danke, dass du mich eingeladen hast.
00:02:35: Ja, ich freue mich auch bei dir zu sein.
00:02:37: Wie immer bin ich ja vor Ort.
00:02:39: Wir sitzen hier in einem ganz... Alten, ehrwürdigen Gebäude in Barmbeck, in Hamburg, hohe Decken.
00:02:46: Das ist ein richtig schöner Altbau.
00:02:47: Aber ich habe gehört, das war auch meine Klinik und nicht immer ein Bürogebäude.
00:02:50: Ist das richtig?
00:02:51: Ja, aber früher so typisch Krankenhaus, Pavelingungen, Bauten, ich glaube, hier war Orthopädie, glaube ich, sogar drin in dem Gebäude.
00:02:58: Aber es ist schon seit vielen Jahren jetzt quasi Verwaltung und nicht mehr Krankenhausbetrieb.
00:03:03: Krankenhaus wurde daneben neu gebaut.
00:03:05: Ah ja, ja.
00:03:07: Auf jeden Fall ein richtig schönes Gebäude.
00:03:08: Wir können ja mal ... Gleich mal so ein bisschen noch auf das Unternehmen generell schauen, was ihr so alles macht.
00:03:13: Aber bevor wir auf dieses Thema kommen und auf andere, wie Leadership und Ähnliches, musst du erst mal ein bisschen dich selber vorstellen.
00:03:21: Also wer bist du?
00:03:21: Was machst du so ganz persönlich, wenn du mal nicht arbeitest, falls es diese Zeiten denn gibt bei dir?
00:03:27: Ja, also ich bin seit jetzt gut zwei Jahren CEO bei Astepius zusammen mit meinem lieben Kollegen Joachim Gemmel.
00:03:33: Wir machen das sozusagen als Doppelspitze.
00:03:35: Ist auch spannendes Thema.
00:03:36: Machen wir.
00:03:37: sehr gut zusammen und sind da sehr froh.
00:03:40: Ja, insgesamt bin ich seit über, glaube, neunzehnzig Jahren im Gesundheitswesen.
00:03:45: In Bayeras Klebis tätig hat mich da vom Assistenten-Trainie-Programm in unterschiedlichsten Führungstätigkeiten bewiesen und meine Erfahrungen sammeln dürfen und bin irgendwann jetzt, bin dann im Vorstand gelandet irgendwann, also war Geschäftsführer von Krankenhäusern und von größeren Krankenhäusern.
00:04:02: Ja, und irgendwann dann im Vorstand und jetzt ... Seit zwei Jahren, ganz oben sozusagen, darf ich dieses Unternehmen gemeinsam mit meinem Kollegen führen.
00:04:11: Das ist sozusagen alle Kurzversorgung, das zum Unternehmen.
00:04:14: Ich bin eigentlich gelernter Volkswirt.
00:04:15: Meine Frau ist Ärztin, das ist mir auch wichtig immer da sozusagen.
00:04:18: Das
00:04:18: sind also auch Privat-Einblicke in die Gesundheitsbranche.
00:04:20: Absolut, genau.
00:04:22: Wenn ich nicht arbeite, was natürlich vorkommt und Gottes Willen, dann lauf gerne.
00:04:27: Meine erheimliche Leidenschaft ist sozusagen laufen.
00:04:30: Genau, laufen, kochen.
00:04:32: Familie.
00:04:32: Ich finde
00:04:33: immer extrem spannend, wie meine Gäste auf die Frage, was machst du, wenn du mal nicht arbeitest, reagieren.
00:04:38: Weil das hat sich tatsächlich so ein bisschen gewandelt in den letzten Jahren.
00:04:41: Vor vier Jahren war es noch so, dass alle betont haben, dass sie einen riesen Work-Life-Balance haben.
00:04:46: Das war super modern gerade das Thema.
00:04:48: Und du bist aber erst mal sofort auf Arbeit gegangen.
00:04:51: Würdest du dich vielleicht so ein bisschen als jemand, der doch sehr stark auch... mit der Arbeit verhaftet ist, Workaholic oder sowas bezeichnet.
00:04:58: Also wenn du auf die Frage, wer bist du mal privat?
00:05:00: Sofort auf Arbeit kommst, oder?
00:05:02: Also ich glaube, dass die Jobs, die wir machen, und das geht wahrscheinlich den meisten Führungskräften so, das ist, glaube ich, eine Illusion, wenn wir es so tun, als ist es wirklich trennbar.
00:05:12: Also wir müssen unseren Job mit Leidenschaft machen und wir müssen den da verbrennen.
00:05:16: Wenn wir den einsperren können, den Kästchen und danach irgendwie der andere Marco sind, dann... Funktioniert nicht.
00:05:22: Das sage ich auch meinen Führungskräften immer.
00:05:24: Wir nehmen den Shop mit ins Bett abends und nehmen den auch mit.
00:05:28: Natürlich denken wir immer viel darüber nach.
00:05:30: Auch wenn ich lauf, denke ich über meinen Shop mal nach.
00:05:32: Das ist ganz normal.
00:05:33: Deswegen lässt sich das nicht so trennen, umso wichtiger ist, glaube ich, dass man das, was man macht, gerne macht, mit Leidenschaft macht, wenn man morgens ein Spiegel guckt, dass man gerne ein Spiegel guckt.
00:05:42: Und wenn man da anfängt, man muss das trennen, dann
00:05:45: beginnt das
00:05:46: Problem.
00:05:46: Dann ist es schräg.
00:05:48: Klar, braucht man mal Abstand, braucht man mal Luft, muss man mal ein bisschen Social Intox und so weiter sich mal raushalten aus dem Wahnsinn, um mal ein bisschen Auszeiten haben.
00:05:56: Aber im Grunde, glaube ich, ist es nicht wirklich trennbar mit meinem, also ich bin auch nicht anders, wenn ich privat bin, wenn ich im Schock bin.
00:06:03: finde ich eine erfrischende Ehrlichkeit, was diese Frage angeht, weil wie gesagt, das hat ganz am Anfang war, dass alle immer so getan haben, als ob, ich habe es jetzt ein paar Mal schon erzählt hier im Podcast, und ich finde ganz gut, dass jetzt so wieder in diese Fragestellung, gerade für Führungskräfte, wie viel die arbeiten und wie viel Bedeutung so ein, also ich nenne es mal Job, weil ich finde, es ist wahrscheinlich viel mehr als ein Job.
00:06:26: für das Leben hat, dass das wieder ein bisschen ehrlicher betrachtet wird.
00:06:28: Also ich finde das eine gute Entwicklung eigentlich.
00:06:30: Wenn du sagst, wo läufst du rund um die Alster auch?
00:06:34: Genau, in Hamburg gibt es ja immer die Alsterläufer oder die Elbeläufer.
00:06:38: Ich wohne eher Elbeläufer, laufe aber auch mal um die Alster.
00:06:41: Nee, ich habe da auch sozusagen ein Live-Hack für alle ganz gut bei mir eigentlich versucht einzubauen, dass wenn ich in Hamburg bin und hier im Büro bin, dann laufe ich eigentlich immer nach Hause.
00:06:51: Also läuft einmal weiter die Stadt und das ist mein, dann habe ich sozusagen für die Hälfte der Zeit, also ich brauche ungefähr doppelt so lange wie wenn ich sonst unterwegs wäre, aber habe das ja quasi fünfzig Prozent der Zeit gespart und bin trotzdem.
00:07:05: Das ist großartig.
00:07:06: Ich weiß jetzt gerade, dass bei mir privat, wenn Leute diesen Podcast hören, ganz viele anfangen, sehr ironisch zu lachen, weil das bei mir so ein privates Thema ist.
00:07:13: Ich habe bisher mein Büro zwei Kilometer von zu Hause entfernt und alle sagen mir live, warum läufst du da nicht?
00:07:19: Und ich sage immer, ja, bald, bald.
00:07:21: Und ja, ich weiß, was jetzt für Kommentare kommen, wenn du erzählst, dass du so weit läufst.
00:07:26: Na gut, aber vielleicht kann ich mir das ja mal als Anlass nehmen.
00:07:29: Kommen wir zu den Asclepioskliniken.
00:07:31: Stell dir doch mal so ein kleines bisschen vor.
00:07:33: Also natürlich, was ein Krankenhaus ist, das weiß jeder, was man in einem Krankenhaus macht, aber aus Unternehmensperspektive vielleicht auch Größe, ein paar Kennzahlen vielleicht, Geschichte.
00:07:42: Genau, also Asclepioskliniken gibt es seit Anfang der achtziger Jahre von Herrn Dr.
00:07:46: Große Brömmern gegründet worden in Deutschland und wir sind mittlerweile der eigentlich der zweitgrößte... Player im deutschen Gesundheitswesen, der in privater Hand ist, die noch größeres Unternehmen ist, sind die Helios-Kliniken, die zu dem Fresenius-Konzern gehören.
00:08:02: Wir Asclebus sind komplett Eigentümer geführt, also hundert Prozent von Asclebus sind im Eigentum von der Familie Größe Brommern.
00:08:09: Herr Brommern ist vor einem guten Jahr verstorben.
00:08:12: Ja, das zu Asclebus, wir sind, wir haben siebzigtausend Mitarbeiter mittlerweile von der Größe.
00:08:17: Wir sind, wir haben... wahrscheinlich dieses Jahr erstmals überschneiden wir die sechs Milliarden Euro Umsatzdimensionen.
00:08:24: Wir sind, uns geht's gut, wir sind gesund, das Unternehmen.
00:08:28: Wir verstehen uns nicht nur als Krankenhauskonzern, das ist glaube ich wichtig, das sind unsere Genese, da kommen wir her, wir sind wahrscheinlich da auch am breitesten aufgestellt.
00:08:35: Wir haben akut Krankenhäuser, große Krankenhäuser, Maximalversorgung, die Röhn-Kliniken gehören zu uns mit den Unikliniken Gießen-Marburg, hier in Hamburg haben wir viele Maximalversorger, wir haben aber auch viele Reha-Kliniken, wir haben Psychiatrie.
00:08:48: Häuser dabei.
00:08:49: Wir haben viele MVZ, ambulanten Bereich.
00:08:51: Wir sehen uns in der digitalen Medizin.
00:08:53: Da haben einige Startups, einige Themen.
00:08:55: Also wir wollen im Bild, wollen wir umfassender Gesundheitsversorger sein für die Menschen in Deutschland von ambulant.
00:09:02: oder von Prävention hin bis zu Nachsorge.
00:09:05: Und im Grunde, da Partner sein für alle Akteure im Gesundheitswesen.
00:09:09: Das ist das Zielbild, was wir gemeinsam haben, dem wir seit Jahren erfolgreich arbeiten und das weiterentwickeln.
00:09:15: Spannend, ich habe mal vorhin geguckt.
00:09:16: Ich glaube, allein in Hamburg sind es sieben oder acht Kliniken, die ihr habt.
00:09:19: Also es ist...
00:09:20: Richtig, in Hamburg ist der größte Anbieter.
00:09:25: Kann man natürlich, vielleicht bei anderen Unternehmen wäre das einfach jetzt nur über das Geschäftsmodell zu sprechen und zu sagen, was macht ihr so?
00:09:32: und ihr verkauft Autos oder irgendwelche Sissigkeiten oder sonst was?
00:09:36: Jetzt ist natürlich ein Krankenhaus eine ganz andere Geschichte als einfach irgendein Konsum.
00:09:41: gut.
00:09:41: Und ich glaube, das ist so.
00:09:43: die erste Frage, die wirst du wahrscheinlich immer gestellt bekommen und überall und für dich ist wahrscheinlich schon ganz langweilig, darauf zu antworten.
00:09:49: Jetzt hier im Podcast, die sie natürlich noch nicht behandelt worden.
00:09:52: Was sagst du denn auf diese Frage, also mit so was wie Gesundheit, Geld verdienen?
00:09:56: Warum brauchen wir ein privates Krankenhaus?
00:10:00: Warum ist es überhaupt notwendig?
00:10:01: Warum nicht öffentliche Krankenhäuser, wie vielleicht vor vierzig Jahren oder so was?
00:10:05: Absolut
00:10:05: legitime Frage und auch immer wieder gern gestellt und man kann auch auf viel schichtigen Ebenen einfach antworten.
00:10:10: Und daher hast du das erste Mal das Gesundheitswesen,
00:10:13: Also muss ich das machen?
00:10:15: Genau.
00:10:15: Ich muss da ein bisschen ausholen und so sagen, da ist so ein bisschen die Branche auch erklären, wie die funktioniert.
00:10:19: Also erstmals diese, das muss man die Ebenen trennen.
00:10:22: Also ich sage mal erst mal, als Volkswirt.
00:10:24: Als Volkswirt ist es eigentlich Quatsch die Diskussion, weil ob ich jetzt sozusagen Eigenkapital Rendite bediene oder Zinsenzahle, ist faktisch immer Geld sozusagen, Preis für Geld ist eigentlich volkswirtschaftlich relativ egal.
00:10:39: Ideologisch ist es ein hoch spannendes Thema.
00:10:42: Und total überladen und das ist Thema Gesundheit in privater Hand.
00:10:45: Gesundheit ist keine Ware und so weiter.
00:10:47: Riesenthema, Privatisierung, Ängste und so weiter.
00:10:50: Also deswegen muss man es ernst nehmen, müssen wir auch hart drüber reden und müssen auch die Sorgen und Ängste, die damit verbunden sind, hart und ernst nehmen.
00:10:56: Aber wenn wir erstmal nur auf das gesamte Gesundheitswesen Deutschland gucken, dann reden wir ungefähr über den Markt.
00:11:02: Also wenn wir das mal als Markt bezeichnen, wie groß ist die Gesundheitswirtschaft?
00:11:06: Wenn wir die mal so definieren, dann reden wir ungefähr über fünfhundert Milliarden.
00:11:09: Das ist so die Dimension.
00:11:11: Von diesen fünfhundert Milliarden sind der Krankenhaussektor ungefähr fünfhundzwanzig Prozent.
00:11:17: Also gute hundert, zehnhundertzwanzig, so ist es.
00:11:21: Der Rest ist eigentlich alles privat.
00:11:24: Von vornherein immer.
00:11:25: Arztpraxis ist privat.
00:11:27: Pharma ist privat.
00:11:28: Physiotherapeut ist privat.
00:11:29: Alles privat.
00:11:31: Völlig selbstverständlich.
00:11:32: Da redet keiner drüber.
00:11:33: Pflegeheimnis ist privat.
00:11:34: Oder ich nehme mal privat, schräg, schräg, freie Gemeinnützige.
00:11:37: Ist ja auch nichts anderes für privat.
00:11:39: Ob da jetzt, sozusagen, ruhig
00:11:40: in der Vorstehde oder so, ist
00:11:41: eigentlich auch ein Unternehmen.
00:11:42: Das ist nicht der Staat.
00:11:43: So keine Behörde.
00:11:44: Ja, genau.
00:11:45: Wenn ich mal das sage, sag.
00:11:46: Nur im Krankenhaus stellt sich plötzlich immer wieder diese Frage, warum das nicht so sein soll.
00:11:51: Wir sagen da, dass natürlich soll es auch Gottes Willen gerne öffentliche Krankenhäuser geben.
00:11:55: Da gibt es auch super gute Krankenhäuser, super gute Management-Krankenhäuser.
00:11:59: Das Einzige, was wir immer nur sagen, wir wollen und ich glaube einfach an den Wettbewerb der Ideen und dem Wettbewerb der Akteure untereinander.
00:12:09: Und meine persönliche Erfahrung aus dem Jahr ist, der Staat ist halt einfach on the long run kein guter Unternehmer.
00:12:15: Und ich glaube, dass Krankenhäuser bessere Qualität bieten, bessere Wirtschaftlichkeit bieten, bessere Produkte, also bessere Dienstleistungen am Ende organisiert bekommen, wenn sie als Unternehmen organisiert werden und nicht als Behörde.
00:12:28: Und da, aber da will ich auch gar nicht recht haben, sondern das würde ich gerne, das würde ich einfach im Wettbewerb beweisen.
00:12:34: Also ich beweise mich gerne im Wettbewerb mit einer Behörde zu zeigen, dass das, was die organisieren, vielleicht eine andere Dienstleistungsqualität ist, wie das, was wir organisieren, weil wir den Patienten als Kunde oder als wir uns als Dienstleister verstehen, um uns den Patienten herum zu organisieren und wir nicht uns als Behörde verstehen, uns auf den Rücken legen, sagen, Hilfe, wir haben jetzt hier wieder Kostensteigungen, ich brauche mehr Geld.
00:12:58: Also deswegen, ich bin da eigentlich völlig entspannt, mich ärgert eher in der politischen Debatte dann diese Staats, also diese Staatsfixiertheit in Teilen des Systems, dass wir glauben, Gesundheit soll als staatliche Behördenaufgabe organisiert sein.
00:13:14: Das halte ich für keine gute Entwicklung.
00:13:17: Ich meine, wenn es denn dann funktionieren würde, dann könnte man immer noch mal darüber reden.
00:13:20: Also ich finde diese Frage halt von daher so extrem spannend, weil also wenn ich mal so meine eigene politische Geschichte mir anschaue, also wer dem Podcast länger hört, weiß ja, dass ich ursprünglich aus dem Bereich komme und ich mache daraus auch gar kein Geheimnis, ich war.
00:13:34: Wenn ich mal so an meine ganz frühen Userzeiten zurückdenke, da war natürlich auch so, na ja, also.
00:13:39: unter keinen Umständen darf mit Gesundheit Geld verdient werden und alle diese diese Parolen.
00:13:43: Und ich bin heute, ich würde mich als sehr liberal bezeichnen und habe überall da, genauso wie du das selber sagst, also da, wo irgendwie zu viel Staat und wo der Staat meint, Unternehmer sein zu müssen, da habe ich überall so meine großen Bedenken eigentlich, wenn zu viel Bürokratie ist sowieso.
00:13:59: Und ich habe jetzt im Vorfeld von dieser Podcast-Episode mal darüber nachgedacht, wie ist das eigentlich im Gesundheitsbereich?
00:14:04: Weil da habe ich bisher immer noch so dieses Bauchgefühl gehabt, eigentlich lieber nicht.
00:14:08: So, da hat sich das noch so ein bisschen bewahrt.
00:14:10: Und dann habe ich mir das mal angeschaut.
00:14:11: Und also ich habe im letzten Jahr im privaten Umfeld zweimal einen Aufenthalb in der Asclepiosklinik erlebt und gesehen, wie unfassbar top die ausgestattet waren.
00:14:23: Also jetzt nicht was irgendwie weiß ich nicht, die Zimmer oder so angeht.
00:14:27: Das lassen wir mal außen vor, sondern was so die medizinische Ausstattung angeht.
00:14:32: Also mit Operationsroboter, mit bestimmten Techniken, die... in irgendeinem kleinen Krankenhaus öffentlicher Natur wahrscheinlich in hundert Jahren noch nicht da sind.
00:14:41: Und dachte mir, naja, ganz falsch kann es dann offenbar nicht sein.
00:14:45: Ist das so etwas, was du vielleicht auch bestätigen würdest, dass es vielleicht euch als privaten, einfacher Feld solche technologischen Schritte schneller mitzugehen?
00:14:53: Oder ist das jetzt einfach nur anektotisch von mir, dass ich das mal so erlebt habe?
00:14:57: Nee, absolut.
00:14:58: Also, die Frage kannst du auch umgekehrt beantworten.
00:15:01: Die Frage ist ja häufig, warum kriegen das staatliche Häuser nicht so gut hin?
00:15:07: Wir kochen ja auch nur mit Wasser.
00:15:08: Also was wir machen ist ja auch nicht anders.
00:15:11: Das Einzige, würde ich sagen, ist, wir sind halt ein Unternehmen und keine Behörde.
00:15:15: Und wir haben weniger politische Einflussnahme auf unsere unternehmerischen rationalen Entscheidungen.
00:15:20: Das heißt, wir dürfen mehr entscheiden, was ist richtig nach unternehmerischen Kriterien.
00:15:26: Und es gibt auch das andere Extrem.
00:15:28: Es gibt auch private Unternehmen im Gesundheitswesen, die das übertreiben und sozusagen die Häuser... Blündern nenne ich das mal so oder die runter reiten und die werden auch nicht überlegen.
00:15:40: Unser geheimen Rezept ist, dass wir reinvestieren im großen Stil.
00:15:44: Das Geld, die Effizienz, die wir erwirtschaften, die wir haben, die dürfen wir im Unternehmen investieren.
00:15:49: Wir haben dadurch, dass wir Gewinne erwirtschaften, können wir Geld reinvestieren in die Häuser und in deutlich höheren Möglichkeiten, wie das ein öffentliches Krankenhaus hat.
00:15:58: Das heißt, unsere Geschäftsführer, unsere Chefärzte, Führungskräfte haben deutlich mehr Firepower vor Ort, um in Zukunft zu investieren und in Ausstattung zu investieren, in Technologie zu investieren, in Mitarbeiter zu investieren.
00:16:12: und das ist der Unterschied.
00:16:17: Wir können uns als Unternehmen verhalten in die Sachen, wo wir glauben daran, die Digitalisierung, künstliche Intelligenz, Daten.
00:16:24: Wir können sozusagen in wichtige Technologien investieren.
00:16:29: Das macht den Unterschied, dass wir durch dieses investieren können, wir uns Vorteile gegenüber denen erarbeiten, die das nicht können.
00:16:37: Die tun wir manchmal leid, weil das sind manchmal hervorragende Supermanager.
00:16:40: Vielleicht machen die manchmal sogar einen besseren Job als ich in den Häusern, aber die haben halt extrem weniger Werkzeug im Handwerkskasten, was wir eben
00:16:48: haben.
00:16:48: Ich habe mir so die Frage mal aufgeschrieben gehabt und vielleicht beantwortet das schon so ein Teil.
00:16:53: Man liest ja jetzt gerade immer, immer wieder, dass eigentlich ganz, ganz viele Krankenhäuser deutschweit vor enormen finanziellen Problemen stehen, dass immer noch Kliniken regelmäßig geschlossen werden, wo man nach den Corona-Erfahrungen auch denkt, so, Moment, stop, wir wollten doch eigentlich ausbauen und jetzt werden immer noch Kliniken dicht gemacht.
00:17:12: So, und auf der anderen Seite sagst du, wir machen Gewinne, außer Gewinn können wir dann investieren und es geht gut.
00:17:18: Woher kommt das, dass die dann... im Prinzip vor solchen finanziellen Problemen steht und ihr nicht.
00:17:25: Also im Kern ist es schon ein Skaleneffekt der Größe, den wir haben.
00:17:29: Wir sind einfach ein großes, wir haben hundertzwanzig Einrichtungen und wir haben, wir sind im Grunde die meisten Konzerne, kann man sich vorstellen, wie es in der Matrix organisiert.
00:17:38: Also wir haben Regionen, wir haben Häuser, wir haben stark starke Shared Services oder sind gerade Dienste und haben durch diese Vorteile Das ist das billigste Beispiel, das ist immer Einkauf, nennt man so, Einkaufsvorteile, aber auch viele andere systematische Vorteile, wo wir natürlich im Ergebnis dadurch uns deutlich effizienter organisieren können.
00:17:58: So, das ist, glaube ich, der eine große Vorteil.
00:18:00: Und der zweite große Vorteil ist, dass wir so eine große Mannschaft sind.
00:18:05: Ich sage, würde ich sagen, profitieren wir natürlich von der Schwarmintelligenz und dem Lernen schnell voneinander.
00:18:11: Also wir reagieren, oder können möglichst schnell auch Veränderungen.
00:18:14: reagieren, wir sehen, was funktioniert gut, was funktioniert nicht gut, adaptieren das schnell, also sozusagen Rat nicht neuer finden, sondern wenn wir merken, was funktioniert gut, der Prozess funktioniert gut, der funktioniert besser, können wir so schnell auf Regulatorik, auf Bürokratie, auf Themen reagieren und haben dadurch einfach als Unternehmen, als Konzernvorteile gegenüber Einzelkämpfern, gegenüber behördlich organisierten Strukturen, gegenüber, ja.
00:18:44: Das macht ein bisschen mehr.
00:18:47: Durch unsere Vorteile als Unternehmen haben wir mehr Handwerkszeug und das macht uns effizienter im Ergebnis.
00:18:54: Eigentlich völlig absurd, weil wenn man darüber nachdenkt, ist ja sagen wir mal so öffentliche Krankenhäuser, die gehören ja auch zu den Anführungsstrichen einem Konzern, also der öffentlichen Hand.
00:19:04: Eigentlich alles, was du beschreibst, müssten die theoretisch, wenn wir nicht so diese ganze kleinen Starterei bis hin aufregt.
00:19:11: kommunale Ebene hätten genauso machen können.
00:19:14: und tust nicht.
00:19:14: Absolut.
00:19:15: Was ich gerade noch als Frage hatte ist, letztes Jahr weiß ich in den Diskussionen um die Krankenhausreform von Karl Lauterbach gab es mal super stark so dieses Thema der Spezialisierung von Krankenhäusern, dass nicht jedes Krankenhaus irgendwie versucht, alles zu machen und ähnliches.
00:19:31: Wie gesagt, ich werde jetzt im Podcast nicht weiter darauf eingehen, in welchem Zusammenhang das war, aber privat habe ich letztes Jahr erlebt.
00:19:38: Ich glaube in Hamburg zum Beispiel hatte ich den Eindruck, habt ihr teilweise so eine Spezialisierung unterhalb der Kliniken Eures Konzerns?
00:19:44: ist es auch so ein Instrument, was ihr macht, dass dann eben nicht alle Kliniken alles machen, sondern dass man sich dann lieber spezialisiert und dadurch auch effizienter wird und besser.
00:19:54: Vor allen Dingen zweiteres, absolut.
00:19:55: Also das gilt überall.
00:19:56: dass natürlich eine Fokussierung auf Schwerpunkte, auf stärken, also stärken, stärken eine richtige Strategie ist.
00:20:06: Und natürlich, wenn man von gewissen Leistungen mehr macht, dass man dann da mehr Erfahrung hat und mehr Expertise hat, bessere Teams kriegt, das ist jetzt kein privatwirtschaftlicher Erkenntnis.
00:20:19: Das machen auch andere öffentliche Klarenhäuser.
00:20:21: Es gibt auch in Hamburg andere Beispiele, die das hervorragend vormachen.
00:20:24: Aber ja, gerade diese Spezialisierung Konzentration auf Stärken oder auch Konzentration auf Themen, die relevanter werden, stichwort altern der Bevölkerung, demografischer Wandel usw.
00:20:37: Also was wird relevanter, wie entwickelt sich Technik, was wird ambulanter werden, das da gut drauf zu gucken und sich da entsprechend frühzeitig davor zu bereiten, das zu machen, ist natürlich auch ein Teil der unternehmerischen Strategie, um da erfolgreich zu sein in dem Gesundheitswesen.
00:20:53: Wo wir jetzt reden, also gerade in den letzten Tagen war immer noch mal ganz stark in den Medien und ich vermute mal, auch wenn ihr diesen Podcast in einem Jahr hört, ist das wahrscheinlich nicht anders, sondern in zwei und in drei und in vier und wie auch immer, dass auf jeden Fall eigentlich massiv eingespart werden muss, die Krankenkassen nicht genug Geld haben, dass es eigentlich endlich mal eine große Reform bräuchte und ähnliches und gerade dieses dass die Krankenkassen eigentlich kontinuierlich an der Grenze dessen sind, was sie leisten können.
00:21:21: Da gibt es ja ganz, ganz viele Ursachen und Ähnliches.
00:21:24: Und was ich gerade spannend finde jetzt auch im Gespräch mit dir ist, die Diskussionen, die dann öffentlich stattfinden, sind dann häufig ja sehr stark ideologisch eben geprägt.
00:21:32: Das auf der einen Seite haben wir dann Leute, die sagen, ja, wir brauchen die Bürgerversicherung, die müssen alle da rein.
00:21:37: Und auf der anderen Seite haben wir Leute, nein, bloß nicht, aber dafür ganz viele Leistungen, Streichen und Ähnliches.
00:21:43: Aber wäre das dann nicht ... auch mal analog auf das Gesundheitssystem, auch auf Krankenkassenebene.
00:21:48: Das ist jetzt nicht komplett dein Thema, aber bist ja da irgendwie durchaus in dieser Welt unterwegs.
00:21:54: Auch damals irgendwie mit mehr Effizienz zu arbeiten, wäre da nicht schon allein dadurch wahnsinnig viele Einsparungen möglich.
00:22:01: Also sowohl auf Organisationsebene der Krankenkassen als auch die Art, wie Gesundheit organisiert wird vom Arztbesuch bis zum Krankenhaus.
00:22:09: Also wenn man das nur auf das Krankenhauswesen beziehen würde, würde ich wahrscheinlich schon sagen, zeigen auch die Zahlen, dass Deutschland bedingt durch die komplexe Struktur, die wir haben, eines der hocheffizientesten Gesundheits, also Krankenhauswesen hat.
00:22:24: Also wir kriegen relativ wenig Geld im Vergleich zu anderen Ländern, im Vergleich pro Fall sozusagen.
00:22:31: Also da ist im System eine hohe Effizienz, auch egal ob öffentliche oder privates Krankenhaus, aber wenn du diese Frage aufs Gesamtsystem guckst, ist die Anamnese und dies glaube ich auch kein Geheimnis, dass Wir haben ein teures Gesundheitswesen, wo der Outcome nur mittelmäßig ist.
00:22:46: Wenn man mal sagt, was sind harte Outcome-Daten im Gesundheitswesen, sagt man, an was kann man wirklich gut die Gesundheit messen?
00:22:52: Und hat es natürlich irgendwann mal natürlich schon so was wie Lebens.
00:22:55: Also wie viele Leute überleben einen Schlaganfall oder wie viele Leute überlegen einen Herzinfarkt?
00:22:59: oder wie ist überhaupt Lebenserwartung?
00:23:01: Wie viele gesunde Lebensjahre gibt es?
00:23:03: Das ist so eine spannende Zahl.
00:23:04: Also ab wann wird der Mensch durchschnittlich krank und wie viel... So, und da gibt es EU-Vergleich, weltweite Vergleiche.
00:23:10: Und da sind alle Zahn leider nicht gerade gut für Deutschland.
00:23:14: Es sind nenn überhaupt Mittelfeld.
00:23:16: Also wir sind immer teuer.
00:23:17: Das kommt immer in den USA.
00:23:18: Es ist viel teurer noch.
00:23:19: Schweiz ist noch teurer.
00:23:20: Dann kommt Deutschland immer auf Platz zwei oder drei in den Kosten.
00:23:25: Also gemessen jetzt zum Beispiel am Anteil Proto-Inlands-Produkt, was wir ausgeben.
00:23:29: Also es ist nicht immer teuer.
00:23:30: Und Outcome, nee.
00:23:32: Also es gibt Länder, wo wir es aus unserer, keine Ahnung, eigenen Grundhaltung, manchmal in Deutschland meinen wir sind besser, aber nehmen wir mal nicht nur die skandinavischen Länder, sondern auch solche Länder wie Spanien, Italien, Portugal, die haben im Ergebnis einen besseren Outcome im Gesundheitswesen, wie denen wie wir und teilweise die Hälfte des Geldes.
00:23:53: Da müssen wir uns schon fragen, Alterfeiler, was machen die anders?
00:23:56: Genau, gehen die Unternehmerischer
00:23:58: vor oder?
00:24:00: Also wirklich, da könnte man zwei Pottgas-Tüger machen über das Thema allein, aber es in Kürze ist, die haben einfach nicht so ein wahnsinnig verschachteltes, also reguliertes, in einzelnen Sektoren ineffizient strukturiertes Gesamtkunstwerk wie wir.
00:24:17: Wir sind ja so dermaßen komplex organisiert in Deutschland mit so vielen Sektorengrenzen.
00:24:21: Ganz viele Sachen gibt es doppelt und dreifach.
00:24:24: Es gibt ganz viel Einzelleistungsvergütung in Deutschland.
00:24:26: Es gibt Anreize, die einzelne Leistung zu erbringen und dafür Geld zu bekommen.
00:24:30: Es gibt wenig Anreize, den Gesamtsystem zu sehen.
00:24:34: In Deutschland kriegt man nur Geld, wenn man den Patienten im Gesangkrankenhaus versorgt und nicht, ob der ambulante Arzt wieder gesondert vergütet ist.
00:24:43: Es gibt sehr viel Verkleider der Bereiche.
00:24:47: Also es gibt auch im Ergebnis, es gibt wahrscheinlich zu viel Kapazitäten noch für stationäre Patientenversorgung, würde ich schon an der Stelle schon so sehen, da müssen wir sicherlich ein Stück weit strukturierter versuchen, effizienter die Strukturen auch zu organisieren.
00:24:59: Also da können wir wirklich ganz viel darüber sprechen, dass da Luft nach oben ist in vielen, in vielen Punkten.
00:25:06: Ja und wir haben da schon, wir haben da schon Systemenproblemen.
00:25:08: Was mich ärgert, vielleicht da, weil du das gleich so mitansprachst, ist schon diese, diese ideologische überladene Debatte, dass plötzlich alles so tun, als ist es... Also alle reiben sich jetzt plötzlich die Augen und sagen, Hups, Hilfe und Schlimm, jetzt lohnen Nebenkostens ins Problem.
00:25:22: Und das ist schon echt verstunken und verlogen, weil das, was da passiert, das steht in Büchern, in Gutachten, schon vor zehn, fünfzehn Jahren geschrieben, was da passiert, war absehbar weiß jeder.
00:25:34: So wie wir ein Rentenproblem kriegen werden durch die Babybühne, war klar, wir kriegen einen Kostenproblem im Gesundheitswesen durch den demografischen Wandel, den technischen Fortschritt.
00:25:43: Das ist klar.
00:25:45: Wir sind erst am Anfang des Problems, es wird noch viel schlimmer werden.
00:25:48: Und dass wir darauf reagieren müssen und dass wir das nicht allein über die Krankenkassenbeiträge, die wohlgemerkt ja nur über den Lohnkosten hängen, lösen können.
00:25:57: Also wir müssen da irgendwas überlegen, weil auch für alle Beteiligten klar.
00:26:01: Also deswegen plötzlich alle reiben sich die Augen und Hilfe ist ein Problem, ist schon ein bisschen die Verkürzung der politischen Debatte geschuldet, aber ist nicht wirklich ein guter Erkenntnis.
00:26:14: Ja, vor allem durch diese absolute, durch dieses Festbeißen in ideologische Fragestellungen verhindert man ja auch komplett, dass man einfach mal rein zielorientiert, mal an ganz konkreten Lösungen arbeitet, weil das ja immer überlastet ist und man dann immer erst mal lange ausdiskutieren möchte, ob das jetzt gerecht ist, weiß ich nicht, wenn jemand länger auf den Termin warten muss als ein Privatversicherter, der nicht privat versichert ist.
00:26:41: ob man den kompletten System Reset braucht und ähnliches.
00:26:45: Wenn man diese ideologischen Debatten einfach mal abschalten würde, glaube ich, könnte man viel erreichen.
00:26:50: Und was ich halt, also ich versuche ja, also ich habe für mich heute diesen Termin so ein bisschen gesehen, auch mal zu gucken, ist so meine zunehmende Liberalisierung, die ich in anderen Bereichen hatte, kann ich die auch im Gesundheitswesen für mich so annehmen.
00:27:03: Und wenn wir zu reden, habe ich so das Gefühl, ja, weil... Das passt ja als du am Anfang, wo du sagst, dass ihr bei Asclepius arbeitet, unternehmerisch.
00:27:13: Ich vermute mal, bei Krankenkassen wird das sehr, sehr wenig häufig gemacht oder viel zu wenig.
00:27:18: Und wenn man dann in die politische Ebene schaut, gar nicht mehr.
00:27:21: Also die betrachten ja das Gesundheitssystem nicht aus einer unternehmerischen Perspektive.
00:27:25: Wäre das so etwas, wo du sagst, Mensch, wenn Politik damals so eine Perspektive, die ihr als privatwirtschaftliches Unternehmen in diesem Bereich habt?
00:27:35: wenn die die gleiche Perspektive einnehmen.
00:27:36: Verstehst du, wie ich das meine?
00:27:37: Von der von so ein bisschen abstrakt.
00:27:39: Also ich will gar nicht so in einzelne Fragestellungen reingeworfen, was lösen kann, weil das ist nicht der richtige Ort.
00:27:43: Da kann man dann gerne noch mal ausführlicher drüber reden.
00:27:46: Also was versucht die Politik, egal welche Regierung jetzt sozusagen da oder die letzten legtesten Durperioden eigentlich immer.
00:27:54: Also wir sind so ein bisschen Post oder spät DDR Phänomen ein bisschen.
00:27:59: Das hört es jetzt absolut an, aber wir versuchen immer.
00:28:02: Regulatorik durch noch mehr Mikroregulatorik zu ersetzen und merken, da müssen wir es noch mehr nachregulieren, da brauchen wir noch mehr Kontrollbürokratie und dann noch mehr und dann glaubbar wird es besser.
00:28:14: Und dann müssen wir die schmecken.
00:28:16: Und das ist der absolute Irrweg zu glauben mit Bürokratie Anreizsystem.
00:28:21: Also wir müssen über Anreize... Anreize reden.
00:28:25: und wie mache ich Anreize für bessere Versorgung und für bessere Gesundheitsprävention für besseres Verhalten und nicht zu meinen, das kriege ich staatlich reguliert und diesen Grundkonflikt, dass ich glaube, ich kann Gesundheit staatlich regulieren und die Versorgung staatlich regulieren.
00:28:43: Das halte ich für völlig ein Irrweg, sondern ich würde da deutlich mehr auf Anreize an die Akteure Heißt ja nicht, du sagst, das brauchen wir mehr Unternehmertum Privates.
00:28:55: Dann sagen natürlich sofort wahrscheinlich auch viele Hörer vor sich, dann verdienen die ja noch mehr Geld irgendwelche kapitalistischen Konzerne.
00:29:01: und ganz gefährlich.
00:29:02: Das war mein ich damit auch nicht.
00:29:04: Wir brauchen mehr sozusagen Wettbewerb zwischen Anreizen.
00:29:09: Nehmen wir mal das Beispiel, jetzt ist zurzeit im kommunalen Krankenhaus im Ergebnis relativ egal, ob es rote Zahlen schreibt oder nicht, weil im Zweifel geht er zum Kammerraum und sagt, ich habe halt leider diesmal Sensationen.
00:29:19: Nehmen wir mal das Beispiel des Hamburger Universitätsklinikum, die sagen, jetzt habe ich nicht nur fünfzig Millionen Euro Miesel, sondern es sind seit achtzig.
00:29:26: Tut mir leid.
00:29:27: Lauterbach oder Berlin ist Schuld.
00:29:29: Ja, so.
00:29:30: Ich würde mir, ich habe mit einem anderen Zusammenhang mal gesagt, gäbe es gäbe sehr viele öffentliche Krankenhäuser.
00:29:36: Nehmen wir mal Beispiel, sie wie Wandis in Berlin.
00:29:37: Es ist genau gleich groß wie die Hamburger Kliniken machen.
00:29:40: Nur das, was die Hamburger Krankenhäuser hier im Positiven Geld verdienen, brauchen die als Zuschuss, damit die über die Runden kommen.
00:29:46: Kann man sich ja schon die Frage stellen, gleiche Größe und vergleiche Setting.
00:29:50: Warum gegen die das nicht hin?
00:29:53: Und da fehlt schon der Anreiz.
00:29:56: und vielleicht effizienter zu arbeiten.
00:30:00: Das Geld kommt ja im Zweifel.
00:30:01: Ja, genau.
00:30:02: Und da... Platt
00:30:03: ausgedrückt.
00:30:04: Da kann man sich schon fragen, sind das sinnvolle Anreizstrukturen im System?
00:30:09: Ja,
00:30:09: ich glaube halt, dass es bei vielen... Jetzt habe ich dieses Wort ideologisch schon sehr häufig gesagt, aber am Ende des Tages läuft es immer wieder darauf hinaus.
00:30:17: Ich glaube, viele haben einfach eine Angst, wenn man über dieses Thema spricht.
00:30:21: Dass man damit verbindet, ich sag mal amerikanische Zustände.
00:30:25: Dass Gesundheit nichts mehr ist, wo man sagt, das steht einem Menschen zu, sondern das steht ihm halt zu, wenn er den Geldbeutel aufmacht und dass das zwar irgendwie, weiß ich nicht, die Krankenhäuser alle technologisch perfekt ausgestattet sind, aber dann geh ich für einen MRT oder einen CT ins Krankenhaus und muss danach mein Haus verkaufen.
00:30:45: Solche Geschichten gibt es ja aus den USA.
00:30:47: Aber das hat ja hier niemand vor, egal aus welcher.
00:30:50: aus keiner politischen Richtung jedenfalls den vernünftigen und auch aus wirtschaftlicher Perspektive nicht.
00:30:56: Also darum geht es ja gar nicht.
00:30:58: Absolut.
00:30:58: Aber historisch gesehen, glaube ich, haben wir da auch alle gemeinsam viele Fehler gemacht in der Debatte, weil die Wahrnehmung, so wie du sagst, die ist genauso.
00:31:06: Dass da viele Ängste da sind, liegt natürlich am Wählen.
00:31:09: Wenn wir sagen, Ich gehe ins Krankenhaus, dann gehen wir zur Arbeit.
00:31:12: Ganz viele Leute sind froh, wenn sie nicht ins Krankenhaus gehen müssen, wollen sich eigentlich mit dem Thema gar nicht beschäftigen.
00:31:17: Ja.
00:31:18: Er ist ein hochkomplexes Thema.
00:31:19: Sie sind froh, dem müssen damit nichts zu tun haben.
00:31:21: Das ist so, das ist halt Krankenversorgung ist.
00:31:26: Wir folgst ja demnächst ein Stück weit natürlich ein öffentliches Gut.
00:31:28: Mit viel Optionsnutzen, viel Themen.
00:31:30: So und darauf müssen wir schon reagieren als Gesellschaft.
00:31:33: Wir müssen schon gut überlegen.
00:31:35: Wie tun wir das?
00:31:36: sozusagen so organisieren, dass das nicht amerikanische Verhältnisse werden?
00:31:40: Aber ist ein gutes Beispiel.
00:31:42: Die Beispiele, die ich genannt hatte als positiv, waren ja ganz bewusst nicht auseuropäisch, sondern wir haben ja ganz viele europäische Kollegen, die das hervorragende besser machen.
00:31:51: Und auch wieder deutsches Eigenart, wir sind ja nicht so ganz intellektuell in der Lage, mal uns an anderen Ländern Beispiele zu nehmen.
00:31:58: Nehmen wir mal die Spanier, wie organisieren die das sehr erfolgreich?
00:32:01: Die haben Gesundheitsorganisiert in regionalen Vergaben.
00:32:06: Die vergeben Gesundheit regional.
00:32:09: Heißt also, dass es die örtlichen Krankenhäuser eine Ausschreibung gibt?
00:32:12: Wer möchte die betreiben?
00:32:13: Nicht
00:32:13: nur die Krankenhäuser, sondern die gesamte Versorgung.
00:32:15: Zehn Jahre bauen, versorgen, ambulant, stationär, alles außer Herztransplantation und ganz teure Sachen.
00:32:22: Bitte machen.
00:32:24: Dann gibt es auch Ausgleichsmechanismen.
00:32:26: Wenn wir sofort Angst haben, Hilfe, was ist, wenn sie dann schlechtes, dann schlechte Qualität machen?
00:32:32: Ist ja auch ein Risiko, was man lösen muss.
00:32:34: Ist so, wenn dann der Leute, wenn dann jemand, nennt's mal Fremd geht, weil er woanders dann ist, weil er da nicht gut versorgt wird, dann muss das trotzdem aus dem von dem Träger gezahlt werden, so dass jeder zuvor wieder
00:32:44: Anreize
00:32:44: hat.
00:32:45: Also im Kern geht es um gute, schlaue Anreize bauen, um anders zu versorgen.
00:32:50: und da wird es, dass unsere alle Erhaltung ist, mehr Wettbewerb, auch solche Lösungen mal zu probieren, regionale Budgets, Freiraum für Ideen, Innovationsräume schaffen.
00:32:59: und da sich mehr trauen.
00:33:01: Sektoren Grenzen überdenken und mit Innovationen digital mehr überzulassen.
00:33:07: Ja,
00:33:07: das ist spannend.
00:33:07: Das kannte ich auch nicht.
00:33:09: Interessant muss ich mir mal anschauen, wie die das machen.
00:33:12: Interessiert mich.
00:33:13: Du hast gerade schon dieses schöne Stückwort digital gesagt.
00:33:16: Digitalisierung.
00:33:17: Ich meine, die funktioniert gefühlt nirgendwo in Deutschland.
00:33:20: gefühlt in dem, was man so als Normalsterblicher, der jetzt nicht sich damit groß auskennt, im Gesundheitswesen bekommt, da überhaupt nicht so.
00:33:29: Also das fängt damit an, dass ich, ich habe jetzt so ein oder zwei Arztpraxen, wo ich über Doktor Lib irgendwie meine Termine machen kann, aber da hört es dann schon auf, das Riesendrama um die digitale Patientenakte, was ja auch die Presse rauf und runter geht und ähnliches.
00:33:43: Es ist nur eine Eindruck von mir, dass die Digitalisierung im Gesundheitswesen gefühlt noch... Langsamerer vorankommt als woanders.
00:33:50: oder sehe ich das gerade sehr pessimistisch?
00:33:53: Nein, gar nicht.
00:33:53: Es ist Komsens bei uns.
00:33:55: Also wir sind sicherlich zehn Jahre hinter vielen anderen Branchen noch hinterher.
00:34:00: Und das
00:34:01: ausgerechnet dann, weil das würde ja einen Rieseneffizienzboost geben.
00:34:05: Wird kommen.
00:34:06: Ja, jetzt wird sich auch sehr viel beschleunigen.
00:34:07: Aber in der aktuellen Situation ist das egal auf welcher Ebene.
00:34:13: die Herausforderungen der Digitalisierung, welche Möglichkeiten sich daraus ergeben und wie wird die genutzt?
00:34:18: Es ist sicherlich noch völlig ungenutztes Potenzial, was wir haben.
00:34:22: Ja, ich würde mal gerne ein anderes Thema aufmachen und zwar eines, was sich hier ja wie so ein roter Faden durchzieht, Führung, Leadership, auch Unternehmenskultur und wird da gerne mal mit einem Stichwort anfangen, von dem vor drei Jahren noch alle geredet haben und wo jetzt nicht mehr so hundertprozentig klar ist, ob es in einer Branche noch da ist.
00:34:45: In manchen wandelt sich das nämlich gerade und das ist der Fachkräftemangel.
00:34:48: Wie sieht das bei euch aus?
00:34:50: Gibt es diesen Fachkräftemangel von Pflegepersonal bis Ärzten bis aber auch alle anderen Gewerke, die ja so in einem Krankenhaus sein müssen?
00:34:59: Gibt es den noch?
00:35:00: oder hat sich der in diesem aufkommenden Wirtschaftskrisen-Szenario auch schon etwas gewandelt?
00:35:05: Nee, also ich würde es anders rum intonieren.
00:35:09: Ich würde von vornherein sagen, dass sagen mir auch schon die ganze Zeit ist.
00:35:13: Wer die besten und die guten Mitarbeiter hat, der wird die beste Leistung erbringen können.
00:35:17: Und das wird in den nächsten zwanzig Jahren im Gesundheitswesen nicht anders werden, sondern der Run um die besten Köpfe und die besten Leute, die mit Leidenschaft und Passion das machen, was wir tun und sich um die Patienten kümmern, der ist da.
00:35:34: Und
00:35:35: nach da.
00:35:36: Diese ganzen Themen, was wird uns KI bringen?
00:35:39: Was werden uns Effizienzreserven und so weiter bringen?
00:35:41: Das ist alles noch ein Gott sei Dank add-on, was wir haben, damit wir sozusagen die Versorgungsthemen kriegen.
00:35:47: Wir sind ja im Gesundheitswesen wirklich exemplarisch von dieser doppelten demografischen Welle.
00:35:52: Da betroffen.
00:35:52: auf der einen Seite gehen ganz viele unsere Leute in den nächsten Jahren einen Ruhestand in den Wohlverdienten.
00:35:57: Das ist der eine.
00:36:00: verlieren wir Menschen, die die versorgen und auf der anderen Seite nehmen die natürlich auch dramatisch zu, die versorgt werden müssen.
00:36:09: Deswegen ist dieses Thema, wir müssen uns um die besten Köpfe kümmern, Ausbilden, Auslandserquise machen, Ausbilden, Auslandserquise machen.
00:36:18: Das beides zu tun ist absolut wichtig und ein absolut großes Fokusthema für aber alle.
00:36:25: Und
00:36:25: wie ist es bei euch speziell jetzt?
00:36:29: Kriegt ihr gerade genügend Leute oder ist es auch tatsächlich, dass ihr teilweise vielleicht Stellen gar nicht besetzt bekommt?
00:36:36: Und wie geht ihr damit um?
00:36:37: Das ist natürlich die große Frage im Bereich eben Personal.
00:36:41: Wenn wir meine Mitarbeiter jetzt wahrscheinlich sagen, kann man immer mehr tun.
00:36:45: Also immer mehr ist besser noch von einem Thema.
00:36:47: Aber ich glaube, wir sind da schon ganz gut.
00:36:48: Also wir haben das schon lange erkannt oder schon seit einiger Zeit erkannt, wie wichtig das Thema ist.
00:36:53: Wir haben deswegen da auch im Branchen-Schnitt gute Werte im Sinne von... Also was laber der Walke jetzt sind, so entscheidende Fragen ist Fluktuationsquoten, Krankheitsquoten.
00:37:07: Also wie sieht die Braindrain aus?
00:37:09: Wie viele Leute?
00:37:10: Da sind wir bei vielen Sachen auf dem Gut und werden besser.
00:37:15: Wie viel bilden wir aus?
00:37:16: Wir haben die Ausbildungskapazitäten deutlich gesteigert.
00:37:18: Wir haben gute Programme, wie wir Fachkräfte aus dem Ausland zu uns bekommen, die einarbeiten.
00:37:25: Lange Rede sagen, wir haben das Thema erkannt, arbeiten dran, aber mehr geht immer auf jeden Fall.
00:37:33: Wie ist es so?
00:37:33: dieses große Thema Arbeitsbedingungen?
00:37:35: Also ich erinnere mich, ich habe im Jahr zweitausend Zivildienst gemacht in dem Krankenhaus in Süddeutschland und damals war es schon so.
00:37:42: Also ich habe auf einer Unfallchirurgie gearbeitet, ein Jahr lang und es war ja, also die Pausenzeiten waren recht wenig und ich kann mir vorstellen, also und für das echte Personal, so als Zivil ist man da ja noch immer ein bisschen anders dann unterwegs gewesen.
00:37:57: die dann teilweise irre lange Schichten hatten.
00:37:59: Wie ist das heute?
00:38:01: Ist das immer noch, dass es eigentlich ein sehr, sehr harter Beruf ist, auch was die Arbeitsbedingungen angeht?
00:38:07: Oder hat sich da vielleicht auch was getan, das zu verbessern?
00:38:11: Also es ist, glaube ich, ganz arg schwer, das zu verallgemeinern, wenn es sehr, sehr heterogen ist und wirklich an den unterschiedlichsten Faktoren hängt, wie das wirklich ist.
00:38:20: Deswegen, wenn ich jetzt sage... Es hat sich verbessert und die ganz unmenschlichen Arbeitszeiten, wie die früher mehr waren, mit so, keine Ahnung, gerade bei den Ärzten war es ja teilweise so, dass man da am nächsten Tag weitergearbeitet hat, nach dem Nachtdienst und so, das ist eigentlich vorbei, das gibt es nicht mehr.
00:38:34: Wird es wahrscheinlich auch wieder welche geben, die sagen, Walger, das stimmt gar nicht, da gibt es noch die Ausnahmen.
00:38:39: Also deswegen bin ich da sehr vorsichtig.
00:38:41: Es ist immer noch, egal ob in der Pflege oder bei den Ärzten, es ist immer noch ein harter Beruf, also ein anstrengender Beruf.
00:38:46: Der ist körperlich anstrengend, der ist physisch anstrengend, der ist psychisch anstrengend.
00:38:51: Wer sich dafür entscheidet, der macht es ja aus Leidenschaft, weil er den Menschen helfen will und nicht, weil er meint, ein großes Geld zu verdienen.
00:38:58: Also, glaube ich, muss man realistisch sein.
00:39:01: Die meisten haben sich für diesen Beruf aus anderen Gründen entschieden, in Gesundheitswesen zu arbeiten.
00:39:08: Es hat sich aber schon an vielen Stellen auch durch Wettbewerb, um Arbeitsplätze und so weiter, hat sich schon ... hat sich schon viel auch getan.
00:39:17: Die Vergütung ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen.
00:39:20: Gerade im Bereich der Pflege hat sich die deutlich erhöht.
00:39:23: Es sind mehr Pflegekräfte, mehr pro Patientversorgung, wenn man mal so etwas Kennzahl das reinmügt.
00:39:30: Also das ist so sicherlich möglich.
00:39:33: Was leider nicht besser geworden ist und was wahrscheinlich so die Hauptlast des Problems ausmacht bei all unseren Mitarbeitern, was ich glaube für die ganze Branche ist, die Bürokratielast.
00:39:43: Also wenn die Bürokratie nicht wäre und den Mist, den wir da verschwenden müssten, an Worst Zeit für solche Sachen, dann wäre das Leben deutlich besser, hätten wir deutlich mehr Zeit, um die Patienten zu kümmern, deutlich mehr Zeit, um die eigentlich wichtigen Themen zu kümmern, wenn wir weniger Zeit in Bürokratie versenken können.
00:40:02: Du hast jetzt relativ allgemein geantwortet über die gesamte Branche.
00:40:06: Das ist auf jeden Fall super spannend.
00:40:07: Und jetzt will ich aber trotzdem mal genauer nachhaken.
00:40:10: Was heißt das denn jetzt bei euch?
00:40:11: Also bei den Asclepios-Kliniken ganz konkret und direkt?
00:40:15: Ja, guter Punkt, weil meistens verliert man sich ja manchmal in allgemeinen Plätzen.
00:40:20: Machen wir es mal an der Pflege, konkret an der Pflege.
00:40:22: Also erstens, die Gehaltsituation hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert.
00:40:27: Das gilt für viele.
00:40:28: Also
00:40:28: bei euch?
00:40:28: Bei uns, bei uns auch, aber auch überall.
00:40:31: Was hat sich bei uns konkret, wir haben da mehrere Programme, nennt sich das Pflege weiter gedacht, so ein großes Thema mit flexiblerer Arbeitszeitprogramme.
00:40:42: Du kannst dir deine Arbeitszeiten deutlich flexibler gestalten, familiengerechter das machen, kannst dir Wunschdienstblende zusammenstellen, kannst dich da ganz anders organisieren.
00:40:52: Wir hören den Leuten deutlich zu, was braucht ihr.
00:40:57: Was ist wichtig für euch?
00:40:58: Wir arbeiten an der Führung.
00:40:59: Das ist, glaube ich, ein entscheidender Punkt.
00:41:02: Wie ist die Führung in Mannschaften?
00:41:04: Wie wird die Führungsmannschaft gecoached und unterstützt?
00:41:10: Das arbeiten wir.
00:41:11: Wir haben unsere Unterstützung, unsere Mitarbeiter mit, mit, mit, mit Employer Assist Programmen ist auch ein großes Thema, wo wir tun.
00:41:18: Was heißt das?
00:41:18: Also das klingt jetzt nach einem sehr großen.
00:41:20: Ja,
00:41:20: das sind Maßnahmen, dass wenn die Schulden Probleme haben, dürfen sie sich melden.
00:41:24: Wenn die private Probleme haben, dürfen sie sich melden.
00:41:27: Wenn die pflegende Angehörige haben, den man sich kümmern muss.
00:41:30: Wenn die Probleme haben mit ihrem Partner, dürfen sie sich melden.
00:41:33: Da haben wir sozusagen mit Partnerfirmen, Vormitteln der Hilfestellungen um die Leute.
00:41:39: zu unterstützen, damit sie psychisch gesund bleiben und sozusagen leistungsfähig bleiben.
00:41:44: Das wirkt.
00:41:45: Das hilft, weil wir unseren Mitarbeitern eben der Job, den wir haben in Krankenhäusern, ist anstrengend genug.
00:41:50: Und umso mehr brauchen die Leute Unterstützung, um quasi resilient und stark in der Arbeit sein zu können.
00:41:56: Und da unterstützen wir die Leute.
00:41:58: Also könnten wir jetzt auch, glaube ich, einen ganzen Podcast darüber machen, aber es gibt ganz, ganz viele wirklich konkrete Maßnahmen, wie wir an das Morgendenken, an den Versuchen den Leuten zu unterstützen, damit wir sie wirklich gut und leistungsfähig bei uns halten können, unterstützen können und weiterbringen können.
00:42:16: Was mir jetzt gerade noch so kommt als Frage ist, jetzt hast du ja erzählt, wie groß ihr seid, allein in Hamburg, sieben oder acht Kliniken, deutschlandweit, unzählige.
00:42:25: Es ist ja in vielen anderen Unternehmen, es ist so, wenn die dann so eine bestimmte Größenordnung mit ganz vielen Standorten, vielleicht auch bei anderen Konzernen weltweit, Standorten.
00:42:34: haben, dass es ja durchaus auch ein Faktor ist für Menschen, die dort arbeiten, dass sie sagen, naja, dann bin ich jetzt nicht eben komplett festgenagelt an einen Standort, sondern ich kann auch mal in andere Bereiche reinschauen, in andere Orte reinschauen.
00:42:48: Ich habe da auch eine gewisse Flexibilität, vielleicht mehr als ich jetzt im... Kreiskrankenhaus unter Tupfingen Nord hätte, was eben nur dieses eine Kreiskrankenhaus ist.
00:42:58: Und wenn ich woanders hin will, habe ich ein Riesenproblem.
00:43:01: Ist das auch etwas, was tatsächlich als Benefit bei euch da ist, dass ich davon profitiere, dass ihr so groß seid, was diese Vielzahl der Stadtortan geht?
00:43:09: Absolut.
00:43:09: Dass ich im Grunde von Sylt ist unsere nördlichste Klinik und in so Südlichste ist in Lindau am Bodensee, dass ich in ganz Deutschland arbeiten kann.
00:43:19: und die Möglichkeiten haben und vor allem meistens dochs viel Ähnlichkeiten gibt.
00:43:22: Asclepios ist überall Asclepios und es ist schon, also klar, riesen Vorteil, fairerweise muss man sagen, da das ja alles ragesuchte Arbeitsplätze in Deutschland sind, ist das dieser Vorteil vielleicht weniger relevant, wie es in anderen Branchen ist, aber selbst zugendig.
00:43:38: alle Mitarbeiter, die da gerne nach Hamburg kommen wollen und jetzt in Süddeutschland und zuhören oder bis Versa sind herzlich eingeladen, wir können nahezu überall in Deutschland gute Arbeitsplätze anbieten.
00:43:48: Ja krass.
00:43:48: Spannend.
00:43:49: Was ich hier im Podcast immer wieder habe bei ganz vielen Gästen ist so dieses Thema Unternehmenskultur.
00:43:53: Also ich mach mal ein Beispiel.
00:43:56: Ich hatte den Chef von Maas Deutschland hier zu Gast Karsten Simon, der von den Prinzipien bei Maas berichtet hat und welche Kultur sie haben und der konnte das auch.
00:44:07: Also ich nehm ihm das ab, dass das wirklich da auch so ist.
00:44:09: Also manchmal.
00:44:10: Erzählen ja auch Unternehmen sehr viel, was die Kultur angeht.
00:44:13: Und das ist dann einfach nur ein Poster an der Wand.
00:44:14: Aber das ist ja etwas, was in den letzten Jahren doch immer mehr zugenommen hat, dass wirklich Unternehmen auch eine dezidierte Eigenunternehmenskultur haben.
00:44:22: Ich stelle mir das in so einem Krankenhaus, umfällt total schwierig vor und du schüttelst den Kopf.
00:44:28: Erzähl,
00:44:28: wie ist es bei euch?
00:44:29: Also erstmal finde ich die Diskussion bar.
00:44:32: Da war dein Beispiel mit dem Mass, finde ich, sehr lustiger, weil erst mal ist er das, was wir als Produkt haben, Gesundheit.
00:44:40: Guter Konter.
00:44:41: Der spannende Einstieg, was die Kollegen da erzählen, wie die reden.
00:44:45: Also, was ich damit ein- sagen wollte, ist why.
00:44:49: Wenn man so rum anfängt, ist why, stellt sich doch bei uns gar nicht.
00:44:53: Eigentlich ist doch klar, was wir wollen.
00:44:55: Wir wollen gute Menschen, gute Medizin, gute Leute versorgen.
00:44:59: ist das why schon mal bei uns?
00:45:01: einfach auf unterstelle ich jetzt mal wie bei mars würde ich jetzt mal sagen das für die sozusagen für die für die mannschaft sozusagen aufzurufen sondern es geht dann wendern geht es um das hau also wie.
00:45:13: das ist so der punkt so und da.
00:45:15: das ist die freilich
00:45:16: du bist simon senek fan wenn du jetzt über klar
00:45:19: aber also da auch dann kurz was ist da unser unser großes ding?
00:45:24: unser großes ding ist wir wollen einfach nur Das wollen wir ernst.
00:45:27: Wir wollen echt eine lernende Organisation werden weiter.
00:45:30: Das ist das Entscheidende.
00:45:31: Wenn wir das wissen, was wir wissen und aus den Fehlern oder aus den Beinahefählern lernen und daraus immer besser werden und uns gegenseitig hochziehen in den Prozessen, in der Versorgung, dann sind wir unschlagbar.
00:45:44: Diese Haltung, man darf auch mal einen Fehler machen, aber wir lernen dann gemeinsam daraus, egal ob es bei Führungsthemen ist, egal ob es sozusagen in Prozessen geht, Mut.
00:45:52: was zu machen, sich da wirklich weiterzuentwickeln.
00:45:56: Das ist ja in so einem Gesundheitswesen.
00:45:58: Da kommt man ja erst mal, wir sind ja ein bisschen, gibt es ja manchmal so Parallelen, wir sind ja so ein bisschen wie vielleicht eine Lufthansa.
00:46:08: Der Pilot darf ja keine Fehler machen.
00:46:11: Sollte der Operateur bei uns bitte auch nicht, weil da hängt deutlich existenziell was dran.
00:46:19: Umso wichtiger ist es, aber eine professionelle und eine gute Fehlerkultur dahin zu kriegen.
00:46:24: Wie gehe ich mit Fehlern um?
00:46:26: Wie kann ich meinem Vorgesetzten widersprechen?
00:46:28: Wie kann ich sagen, Achtung, ich sehe da was, Vorsicht.
00:46:31: Wie wird Hierarchie gelebt?
00:46:32: Wie funktionieren solche Zuführungssysteme in komplexen Situationen, in komplexen Systemen und Krankenhaus und in Notaufnahme und eine Notfallsituation ist eine komplexe Situation, eine Stressressourcenknappheit.
00:46:45: Wie organisiere ich mich da?
00:46:47: Und wie funktioniere ich als Team?
00:46:50: Und das ist die zentrale Entscheidung, unsere Thema, wie wir da dauernd besser werden.
00:46:54: Und das arbeiten wir.
00:46:55: Das ist ein total spannender Bereich.
00:46:57: Vielleicht ganz kurz ein Nebenbemerken für euch da draußen, wo wir gerade so ganz kurz mit Why und How und ich mit Simon Sinek, falls ihr das nicht kennen solltet, schaut mal nach dem Golden Circle von Simon Sinek einfach mal danach googeln.
00:47:09: Ich mache auch mal einen Link in die Show Notes.
00:47:11: Gibt ein geniales Video von ihm bei einem Ted Talk.
00:47:13: Schaut euch das mal an.
00:47:15: wisst ihr mehr, worüber wir hier gerade geredet haben.
00:47:17: Jetzt hast du gerade Fehlerkultur gesagt.
00:47:18: Das finde ich ein ganz spannenden Bereich, weil das ist tatsächlich etwas, was in vielen Unternehmen etwas ist, worüber gesprochen wird.
00:47:24: Und ich kann mir vorstellen, dass es sich aber bei euch im Unternehmen nochmal unterscheidet.
00:47:29: Jetzt sind wir hier gerade in eurem Verwaltungstrakt sozusagen in dem unternehmerischen Teil des Unternehmens.
00:47:36: Das ist das eine, wo man wahrscheinlich eine andere Art von Fehlerkultur hat als in den medizinischen Bereichen.
00:47:44: Und kommen wir mal auf den zweiten Teil.
00:47:45: Da hab ich immer noch, und ich hab das ehrlich gesagt auch im Zivildienst so erlebt.
00:47:49: Und das ist jetzt schon mal zwanzig Jahre her.
00:47:50: Dementsprechend da ist viel, viel Wasser die Elbe runtergeflossen.
00:47:53: Aber damals war es halt so tatsächlich, also wir Zivis, wir haben geredet mit den anderen Pflegekräften.
00:48:00: Die Ärzte waren eigentlich, die waren weit weg für uns.
00:48:04: Und wenn dann der Chefarzt kam, dann haben alle anderen dem gepuckelt und ... Ich weiß nicht, dass nicht noch Knixe gemacht worden sind von den Pflegekräften.
00:48:14: Das hätte noch gefehlt.
00:48:15: Da hätte sich niemand getraut, auch nur einmal irgendwie Widerspruch zu geben.
00:48:20: Hat sich das geändert im Gesundheitssystem?
00:48:23: Also
00:48:23: generell auf jeden Fall.
00:48:24: Das ist hierarchisches deutlich besser geworden, deutlich überall.
00:48:29: Und natürlich müssen wir daran hart arbeiten und täglich arbeiten.
00:48:32: Aber deswegen dieses Thema, wir lernen aus Fehlern, wir kriegen eine Angstfreis, da hat er Fehler, ist ja eine Angst.
00:48:41: Wir kriegen die Angstkultur reduziert, wir kriegen Speak-up hin, wir kriegen solche Sachen.
00:48:45: Die sind natürlich, das ist ein jahrelanger Prozess.
00:48:50: Und das geht nicht nur top down, das können wir nicht nur... Das können nicht nur wir oben anordnen, aber das muss man leben.
00:48:56: Wir müssen es auch hinterfragen.
00:48:57: Wir müssen auch Speak-up haben.
00:49:00: Aber da kann man auch wieder ganz viel darüber reden.
00:49:02: Da ist unsere CMO, meine ärztliche Forschungskollegin, ganz vielen Themen dran.
00:49:09: Die wir da haben, wir haben extra Trainings, wo wir die ZNA-Mannschaften, die Kreise, also den kritischen Preisen, trainieren, wie die in Notfall-Situationen zusammenarbeiten und das dann reflektieren, was man besser machen kann, wie man Speak abhinkriegt, wie man sozusagen Team-Time-Out hinkriegt, wo wir auch toxische Führungen erkennen.
00:49:27: Also was du da beschreibst, das hilft ja nichts, wenn wir da in der Theorie drüber reden, sondern wir müssen
00:49:32: erkennen,
00:49:33: wo es nicht funktioniert und dann da im Zweifel auch hart reagieren.
00:49:37: Klar, also das ist das essentielle Thema im Gesundheitswesen, durch bessere Landeorganisationen werden, eben auch eine ganz andere Fehlerkultur hinzukriegen.
00:49:47: Mit dabei werden wahrscheinlich sagen, das stimmt doch noch gar nicht, bei mir funktioniert das noch nicht.
00:49:51: Also das ist ein Kampf.
00:49:54: Der Anspruch ist da und ich glaube, wir kommen da auch in großen Schritten voran.
00:49:59: Aber wir haben auch noch einen weiten Weg zu gehen, alle im Gesundheitswesen da.
00:50:02: Ich musste grad so ein bisschen bin gestorbert, als du von deiner CMO gesprochen hast, weil wahrscheinlich alle hier im Podcast sofort an den Chief Marketing Officer.
00:50:10: Ich denke, das
00:50:11: ist wahrscheinlich der Chief Medical Officer.
00:50:13: Auch das ist nochmal ein Unterschied zu so anderen Unternehmen, wo ich so bin.
00:50:16: Aber ich würde mal diese Fragestellung auch mit den Halbgöttern in Weiß und Ähnlichem mal als kleine Überleitung zu deinem persönlichen Führungsstil nehmen, der so ein bisschen am Ende jetzt vielleicht noch ein kleines Thema sein könnte, so wie ich sie kennengelernt habe.
00:50:31: Und ich habe großen Respekt vor.
00:50:32: Also es ist um Gottes Willen keinen Bashing an dieser Stelle, ganz im Gegenteil.
00:50:35: Aber ich erinnere mich einfach so an diese Zivilzahl zurück.
00:50:38: Und jetzt bist du, du hast ja gesagt, Du hast nicht Medizin studiert, du bist Volkswirt, wenn ich mich richtig erinnere.
00:50:44: Und jetzt kommst du und bist ja theoretisch, oder nicht nur theoretisch, auch ganz praktisch, der Chef von so einem Chefarzt, von so einem Professor vielleicht, der Medizin studiert hat und der genau vielleicht manche davon noch so dieses Mindset haben, was ich gerade besprochen, beschrieben habe.
00:51:02: Wie lebt man in so einem Umfeld?
00:51:04: Führung, wie verschafft man sich da auch Autorität?
00:51:08: Anerkann zu werden.
00:51:09: Ist das überhaupt ein Thema für dich, war es eins?
00:51:11: Auf jeden Fall, ob man drüber reden, weil mindestens mal für den Chefarzt ist es vermutlich ein Thema.
00:51:19: Also andersherum in die Mannschaft reingeschaut.
00:51:25: Und für junge Führungskräfte ist es hier auch noch, wie kriegst du die Autorität?
00:51:30: als Verwaltungsheini gegenüber einem deutlich komplizierteren Studium, wo du erst mal nur studieren darfst, wenn du eine Eins-Null-Abi hast.
00:51:38: Und so geht es ja los.
00:51:40: Erst mal gibt es auch ärztliche Führungskräfte, die im Management arbeiten.
00:51:44: Da sind wir genauso durchmischt im Unternehmen.
00:51:47: Also deswegen würde ich sagen, der Job Krankenhaus oder Gesundheitsmanager ist multiprofessionell.
00:51:51: Natürlich gibt es da auch Betriebswürde.
00:51:54: Ich sag's andersherum immer hart und ich glaub, dann wird erkenntlich, was ich meine.
00:51:58: Bei uns hat in der Branche niemand was verloren, der das Produkt nicht liebt.
00:52:02: Produktlieben heißt, er möchte, dass die Leute gesund werden.
00:52:05: Das ist entscheidend.
00:52:05: Und es gibt so ein paar Führungskräfte in Gesundheitswesen, die sind dann irgendwie keine Ahnung, die sind dann gern Verwaltungsbürokraten und die wollen ja jetzt ehrlich mal den Ärzten beweisen, wer der sozusagen am längeren Hebel sitzt und solche Sachen.
00:52:15: Das wird alles nicht funktionieren.
00:52:16: Du musst eigentlich dich da... verstehen, als du musst denen helfen, bessere Arbeit machen zu können.
00:52:23: Wenn ich jetzt mal so gucke, ich hatte im, ich sag das immer verklausuliert, im privaten Umfeld jemand, der die vor vielen Jahren immer die Serie in aller Freundschaft geschaut hat und da gab es dann die Chefärzte, die Ärzte und dann gab es so eine Krankenhausdirektorin und die war immer, also das war sozusagen immer die Böse, die eigentlich nur die Zahlen und das Geld implikate, wenn man so amerikanische Seriens anschaut, dann ist das exakt das gleiche, dann haben wir die guten Ärzte und die Bösen des Chefs und so weiter.
00:52:47: Aber wahrscheinlich ist dieses Bild komplett blöd, weil du sagst ja selber, man muss diesen Y eigentlich.
00:52:52: Absolut.
00:52:52: Und das stimmt auch nicht.
00:52:54: Dann ist wirklich, also ich belege gerade, wie die Serie heißt.
00:52:57: Bei einer Serie ist es anders.
00:52:58: Bei einer amerikanischen Serie, die ich liebe, zu schauen, nicht im Merchensiebogen, sondern kommt gleich nochmal drauf.
00:53:04: Und da ist die Verwaltung Teil des Problems.
00:53:07: Das ist ein Teamspiel.
00:53:10: Und so funktioniert es auch nur.
00:53:12: Wenn das gegeneinander ist, vergettet.
00:53:14: Es geht nur gemeinsam.
00:53:16: Und es geht um bessere Lösungen.
00:53:19: Ich habe auch ein Problem mit einem Ars oder einer Krankenschwester oder einem Krankenpfleger, der sagt, Ökonomie ist nicht mein Thema und ich muss nicht auf Wirtschaftlichkeit achten.
00:53:26: Das lässt sich nicht trennen.
00:53:28: Beides gehört zusammen.
00:53:29: Und genauso, wenn
00:53:31: ich mich
00:53:31: nicht um die Medizin kümmere, dann habe ich genauso meinen Job nicht verstanden.
00:53:35: Also wir haben und wir erwarten von unseren Führungskräften, dass sie das Produkt oder die Dienstleistung, die die Patientenversorgung verbessern, das anbieten, als ihre Mission sehen.
00:53:45: Und der Mannschaft der Organisation helfen das besser zu machen.
00:53:49: Das ist das Entscheidende.
00:53:49: Und dann funktioniert es auch das Team miteinander.
00:53:51: Wie
00:53:52: würdest du so deinen eigenen persönlichen Führungsstil bezeichnen?
00:53:55: Also ich weiß, das ist eine total fiese Frage.
00:53:57: Weil jetzt da draußen Leute lauern, die mit die arbeiten und gucken, na, was sagt er denn jetzt?
00:54:01: Entspricht das dem, wie ich das erlebe?
00:54:03: Aber als CEO muss man durch schwierige Situationen durch.
00:54:05: Also wie würdest du das beschreiben?
00:54:07: Wie gehst du als Führungskraft vor?
00:54:09: Also
00:54:10: ich glaube... So eine Rolle von Führungskraft, und wie führt man, ändert sich ja auch über die Frage, wie, also ich hab, glaub ich, hab anders geführt vor zwanzig Jahren noch, wenn man junger ist, glaub ich, dann lernt man auch dazu.
00:54:22: Oder verändert sich das auch?
00:54:23: Ich glaub, so eine Rolle ändert auch was an Führungsfunktionen.
00:54:27: Als Geschäftsführer in einem Krankenhaus ist man ab und bis in den anderen Führungsstil als Chef von einem Unternehmen.
00:54:33: Ja.
00:54:34: Generell würde ich, oder andersom, ich kann es vielleicht mal abgrenzen, sagen, also ich kann nur mit Vertrauen führen.
00:54:39: Also, Punkt.
00:54:40: Wenn ich nicht vertrauen kann, geht's nicht.
00:54:42: Ich muss... Ich glaube, ich werde alle meine Mitarbeiter bestätigen.
00:54:45: Ich führe mit Vertrauen, mit Verantwortung, mit Zutrauen, mit... Also ich fühle mich als... Ich bin Trainer, ich unterstütze, ich berate, ich supporte.
00:54:56: Wenn ich anfangen muss, ist, dass ich kontrollieren muss, funktioniert's nicht.
00:54:59: Ja, vor kurzem Sonja Fleischarty ist Personalvorständin bei EBM Papst.
00:55:04: Weiß nicht, ob das Unternehmen kennt, es ist ein Riesenunternehmen, die machen Ventilatoren.
00:55:07: Also ihr habt wahrscheinlich in eurem Kliniken unendlich viele von den ganzen Geräten drin.
00:55:12: Und die hat gesagt, sie sagt als... Führungskraft muss man auch eigentlich so ein bisschen live coach sein.
00:55:19: Würdest du das unterschreiben?
00:55:22: Absolut.
00:55:22: Also wenn ich der Ronaldo-Spieler auf dem Fußballfeld sein will, dann habe ich meinen Job nicht verstanden.
00:55:31: Ich muss die Leute finden, die die Tore schießen.
00:55:34: Und ich muss auch nicht die Erfolge feiern, sondern die Erfolge sind, wenn die Leute meine Tore schießen erfolgreich sind.
00:55:41: Aber ich glaube, da sind wir uns alle als Führungskräfte einig.
00:55:45: keine Neurosen, keine, also gut, gut uns selber einen Spiegel gucken, gut unter Fragen, auch selber zugeben, wo ich meinen Fehler gemacht habe.
00:55:53: Aber ich glaube, das ist alles irgendwie auch viele Allgemeinplätze und glaube ich auch vielleicht der Unterschied zwischen Manager, zwanzig, zwanzig, vielleicht, wie es vor zwanzig Jahren noch war.
00:56:02: Aber ich finde diese, also ja, es hört sich manchmal so nach Allgemeinplätzen und Plattitüden an, aber gleichzeitig, wenn man die dann wirklich lebt... dann macht das schon einen enormen Unterschied, so wie du vorher aus unserer Sprüche, wie Stärken stärken.
00:56:13: Die sagt ja jeder, aber wenn man das halt wirklich tut, also diejenigen, die halt wirklich danach leben, dann merkt man dann schon einen enormen Unterschied.
00:56:22: Ja, also wer fragst du jetzt den Froschenteich, ja, sozusagen, weil was soll ich an der Seite?
00:56:26: Also ich glaube, ich bilde mir ein, ich glaube, dass ich das lebe und das vorlebe und auch mit meinen Leuten das so... zelebriere.
00:56:33: Aber da sind natürlich die Kollegen, die mit dem letzten Jahr zusammenarbeiten können, deutlich bessere Referenz dafür bin ich.
00:56:41: Es gibt viele, die zu uns wollen und die gerne mit uns zusammenarbeiten wollen und wenige, die gerne nicht mit uns zusammenarbeiten wollen, was dafür spricht, dass den Weg, den wir da gerade gemeinsam gehen, nicht ganz der falsche scheint zu sein scheint.
00:56:52: Marco, das war unglaublich spannend.
00:56:53: Vielen herzlichen Dank.
00:56:54: Das waren in rund umritt in ganz, ganz viele verschiedene Themen.
00:56:58: Wir hätten, glaube ich, noch sehr viel länger reden können und in einzelne Reihen gehen können.
00:57:01: Aber ich fand die Einblicke auch gerade in die Denkweise und dieses, ach, das Wort ist auch letztlich abgetroschen, aber es trifft schon das Mindset von jemanden, der... eben an so einer Stelle arbeitet sehr, sehr interessant.
00:57:14: Von daher vielen herzlichen Dank.
00:57:16: Das hat großen Spaß gemacht.
00:57:17: Danke.
00:57:17: Er hat mir auch Frost gemacht.
00:57:18: Vielen Dank noch mal.
00:57:19: Deshalb komme ich jetzt zu meiner letzten Frage, die hier jeder beantworten muss.
00:57:22: Du wirst natürlich ab jetzt absoluter Fan der Chef-Hetage sein und du darfst jetzt auch gar nichts anderes sagen als, ja, dass du jetzt Stammhörer wirst.
00:57:30: Vielleicht beim Joggen.
00:57:31: Wen möchtest du denn mal hören?
00:57:32: Hast du eine Idee, eine Branche, ein Thema oder vielleicht auch jemanden, an denen du schon ganz direkt den Staffelstab weitergeben möchtest oder einen Wunsch, wen ich mal einladen sollte?
00:57:41: Ja, ich werde Stammhörer versprochen.
00:57:43: Das ist mir tatsächlich beim Laufen höre ich Podcast wirklich.
00:57:46: Das ist eigentlich auch guter Zeit, Live Hack und da viel Wissen mitzunehmen, weil wer aufhört zu lernen, ist da auch raus.
00:57:53: Und ja, ich habe mir, ich habe überlegt, also auf jeden Fall so eine Frau soll es sein, finde ich, meine Staffel, Holzübergabe.
00:57:58: Und ich würde dir empfehlen, ich habe sie selber nicht gefragt.
00:58:01: Deswegen grüße sie gerne herzlich von mir, wenn du sie fragst, aber frag Julia.
00:58:06: Dr.
00:58:06: Julia Danatschou, sie ist die Vice-Präsidentin der ETH in Zürich und zuständig für das Thema Room Resource und Leadership, also für den ganzen Personalbereich von einer der führenden Universitäten in der Schweiz, also in Europa.
00:58:22: auch extrem spannende Podcaste drin, mit, glaube ich, vielen Einblicken, dem Thema Leadership, Forschung, wie das zusammenhängt, was ja vielleicht mit der USA passiert, was das für Europa bedeutet, wie das da weitergeht.
00:58:33: Also, ich glaube, da gäbe es viele spannende Anknüpfungspunkte.
00:58:35: Definitiv.
00:58:35: Ja, das werde ich auf jeden Fall machen.
00:58:37: Da bin ich gespannt, ob sie es macht.
00:58:39: Und wenn ja, freue ich mich sehr darüber.
00:58:41: Ja, vielen herzlichen Dank.
00:58:43: Ich hoffe, euch da draußen hat es auch Spaß gemacht, denn ihr konntet ein kleines bisschen was mitnehmen, ein paar Impulse, ein paar neue Einblicke und vielleicht auch... neue Erkenntnisse zu diesem ja so wichtigen Thema.
00:58:52: Wenn ja, dann schreibt mir, wenn nein, dann schreibt mir gerne auch.
00:58:56: Wenn ihr Anregungen habt, wenn ihr Fragen habt, wenn ihr Vorschläge für Gäste habt, schreibt mir auch.
00:58:59: Kontaktdaten findet ihr wie immer in den Show-Nords genauso wie mein LinkedIn-Profil.
00:59:03: Das verlinke ich dort gerne auch.
00:59:05: Den Marco findet ihr auch bei LinkedIn.
00:59:07: Den kann ich dort auch sehr gerne verlinken.
00:59:09: Folgt ihm, ob er will oder nicht.
00:59:11: Das sage ich jetzt einfach so, folgt ihm.
00:59:12: Und ja, wenn ihr mich abonniert habt, dann hören wir uns ganz bald wieder.
00:59:15: Da freue ich mich sehr darauf.
00:59:16: Bis dahin und bald.
00:59:17: Tschüss.
00:59:18: Tschüss.
00:59:18: Untertitel im Auftrag des ZB.